Das Coronavirus ist bisher das allumfassende Thema des Jahres 2020. Menschen fühlen sich eingeengt durch die Ausgangsbeschränkungen, viele Existenzen sind bedroht.
Doch das sind nicht die einzigen Ängste, die den Menschen in Deutschland durch den Kopf gehen. Eine Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zeigt, dass sich auch vor anderen Dingen gefürchtet wird.
Bevölkerungsumfrage zeigt: Umwelt, Ernährung und Rauchen als größte Risiken wahrgenommen
Die Ergebnisse des BfR-Verbrauchermonitors vom Februar 2020 zeigen, wie die Bevölkerung zu bestimmten Themen steht. Demzufolge werden die Umweltbelastung, eine ungesunde oder falsche Ernährung und das Rauchen weiterhin am häufigsten genannt, wenn es darum geht, in welchen Bereichen Verbraucher gesundheitliche Risiken fürchten. Diese zehn übergeordneten Themen wurden in der Bevölkerungsumfrage genannt:
- Klima-/Umweltbelastung
- Ungesunde/falsche Ernährung
- Rauchen
- Diesel-/Abgas-/Feinstaubbelastung
- Ungesunde/belastete Lebensmittel
- Schad-/Zusatzstoffe
- Verkehr
- Zu viele Kunststoffe
- Politische/wirtschaftliche Interessen
- Alkohol
Das sind jedoch nur grobe Themen der alltäglichen Einschätzung. In der Befragung wurde auch auf konkrete Gesundheits- und Verbraucherthemen eingegangen. Demnach halten über drei Viertel der Bevölkerung Lebensmittel in Deutschland für sicher. 54 Prozent der Befragten vertrauen staatlichen Stellen in der Hinsicht, dass diese für einen ausreichenden Schutz der Gesundheit garantieren.
Das sind 5 Prozentpunkte mehr als noch im August 2019. BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel beurteilt dies wie folgt: "Uns ist es wichtig, die Ängste und Sorgen der Menschen zu kennen. Nur so können wir gezielt und angemessen über gesundheitliche Risiken aufklären."
Coronavirus: Wahrgenommene Gefahr gestiegen
Zum Zeitpunkt der Datenerhebung dieser repräsentativen Befragung im Februar 2020 gaben 1,4 Prozent der Befragten an, das neuartige Coronavirus als mögliches Gesundheitsrisiko zu sehen. Im Mai sieht diese Einschätzung mittlerweile ganz anders aus. Die Angst vor den Auswirkungen ist stark gestiegen - allerdings werden wirtschaftliche Schäden in einem Atemzug mit möglichen gesundheitlichen Folgen des Coronavirus genannt.
Wird die Bekanntheit von spezifischen Gesundheits- und Verbraucherthemen betrachtet, so zeigt sich im Vergleich zur vorherigen Umfrage eine Steigerung. Wird nach ausgewählten Themen gefragt, sind sich Menschen den Gefahren von Salmonellen in Lebensmitteln, gentechnisch veränderten Lebensmitteln und Antibiotikaresistenzen am meisten bewusst.
Doch vor welchen Gesundheits- und Verbraucherthemen haben die Menschen in Deutschland tatsächlich am meisten Angst? Die meisten Sorgen bereiten demzufolge Mikroplastik in Lebensmitteln und Antibiotikaresistenzen. Über 60 Prozent der Befragten sind der Studie zufolge über diese Themen beunruhigt.
Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln und Kohlenmonoxid sahen die Befragten im Vergleich zu 2019 als weniger schlimm an - die Lebensmittelhygiene zuhause schafft es nicht einmal mehr in die Top 10. Und vor diesen zehn Dingen haben die Menschen in Deutschland hinsichtlich von Gesundheits- und Verbraucherthemen am meisten Angst:
- Mikroplastik in Lebensmitteln
- Antibiotikaresistenzen
- Reste von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln
- Salmonellen in Lebensmitteln
- Glyphosat in Lebensmitteln
- Gentechnisch veränderte Lebensmittel
- Aluminium in Lebensmittelverpackungen oder -behältnissen
- Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln
- Lebensmittelhygiene in der Gastronomie
- Kohlenmonoxid
Viele der aufgelisteten Dinge können erhebliche gesundheitliche Risiken nach sich ziehen. Ein aufmerksamer Umgang mit Lebensmitteln oder gesundheitlichen Themen ist daher nie verkehrt und ist vielen Menschen in Deutschland bewusst.