Ob für die Diät oder aus Versehen - viele Leute lassen ab und zu eine Mahlzeit aus. Doch was ist besser für unseren Stoffwechsel: Frühstück oder Abendessen weglassen? Eine Forschungsgruppe aus China hat dazu mehrere Studien analysiert.

Besonders beim Intervallfasten ist es notwendig, sich zu entscheiden, welche der Mahlzeiten man auslässt. Beim Intervallfasten wird nur in einem bestimmten Zeitraum gegessen und den Rest des Tages gefastet. Am häufigsten ist die 16-8-Methode: 16 Stunden Fasten und 8 Stunden, in denen normal gegessen werden darf. Wasser, Tee, Kaffee und andere ungesüßte Getränke dürfen in der Regel den ganzen Tag über getrunken werden. Diese Methode soll beim Abnehmen helfen, ein Kaloriendefizit zu erreichen, aber auch gut für die Darmflora sein.

Studie zum Intervallfasten: Frühstück oder Abendessen auslassen? 

Aus praktischen Gründen lassen viele beim Intervallfasten lieber das Frühstück weg und starten ihr Essens-Intervall später am Tag. Macht das einen Unterschied für den Körper? Das wollten die Forschenden um Juanhong Liu vom Nationalen Forschungszentrum für Stoffwechselkrankheiten in Changsha herausfinden. Sie haben insgesamt 12 Studien zu dem Thema ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "The journal of clinical endocrinology and metabolism" veröffentlicht.

Beim Gewichtsverlust machte es keinen Unterschied, ob Frühstück oder Abendbrot weggelassen wurden. Bei beiden Arten des Intervallfastens konnten die Probanden ihr Gewicht "moderat" reduzieren. Ein früheres Zeitintervall, also mit Frühstück, hatte allerdings einen deutlich besseren Effekt auf die Insulinresistenz. Insulin ist für unseren Stoffwechsel besonders wichtig, da es den Zucker aus dem Blut in die Zellen schleust. Dort kann die Glukose in Energie umgewandelt werden. Bei einer Insulinresistenz verliert das Hormon seine Wirksamkeit, der Blutzucker steigt - und die Betroffenen entwickeln Diabetes Typ 2.

Die Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel und Blutdruck waren ebenfalls besser, im Vergleich zu Probanden, die nicht fasteten. Bei einem frühen Essens-Intervall sogar noch mehr als bei einem späten. Insgesamt verbessert ein früheres Zeitfenster demnach effektiver die Stoffwechselgesundheit und das Gewichtsmanagement. Im Umkehrschluss wäre es daher ratsam, beim Intervallfasten eher auf das Abendessen als das Frühstück zu verzichten. Es brauche aber noch weitere, größere Studien, um diese Annahme zu bestätigen.

Der Stoffwechsel ist letztendlich bei jedem Menschen ein bisschen anders. Was für den einen funktioniert, klappt nicht bei jedem. Wer also morgens keinen Bissen herunterbringt, muss sich nicht dazu zwingen. Auch mit einem späteren Essens-Intervall lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Wichtig ist es, dabei auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Welche Alternativen zur 16-8-Methode gibt, haben wir hier zusammengefasst.