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Tipps für Garten & Balkon lesen!
- Lavendel richtig anpflanzen – Wann, wie und wo?
- In wenigen Schritten lässt sich der Lavendel anpflanzen
- Die richtige Pflege der Duftsträucher
- Den Winter überstehen – Lavendel überwintern
- Lavendel vermehren - nicht genug von der lila Blütenpracht
- Lavendel ernten & weiterverarbeiten: von Kulinarik bis Geschenkidee
Die duftende Pflanze aus dem Mittelmeergebiet ist ein Klassiker in unseren Gärten. Lavendel versetzt dich nicht nur mit seinem Aroma gedanklich gleich in die Provence, sondern ist mit seinen violetten Blüten auch optisch ein echter Hingucker. Er blüht bereits im Frühsommer und trägt je nach Sorte weiße, rosa, violette, hell- oder dunkelblaue Blüten. Damit der Lavendel genauso prächtig gedeiht wie in der Provence sollten aber Standort und Pflege stimmen. Wir zeigen dir, wie du mit Lavendel deinen Garten in einen mediterranen Traum verwandeln kannst.
Besonders beliebte Sorten sind:
• Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
• Provence Lavendel
• Schopflavendel
• Miss Katherine (blüht rosa)
• Arctic Snow (blüht weiß)
• Blue Mountain White (blüht weiß)
Gertrud Leumer von der Bamberger Kräutergärtnerei Mussärol erklärt, dass der Echte Lavendel und der Provence Lavendel besonders beliebt sind. Der Echte Lavendel ist besonders ölhaltig, duftet stark und ist daher besonders geeignet, wenn man Lavendel auch als Heilpflanze und Küchenkräuter verwenden möchte. Provence Lavendel wächst etwas ergiebiger und größer und punktet daher vor allem durch seine Optik. Beide Sorten sind sogar winterhart.
Lavendel richtig anpflanzen – Wann, wie und wo?
Lavendel (Lavendula angustifolia) ist eine ziemlich anspruchslose Pflanze. Welche Faktoren du aber dennoch beim Anpflanzen beachten solltest, erfährst du von uns.
- Wann? Mit dem Lavendelpflanzen solltest du mindestens bis März warten, um Frost zu vermeiden. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann warte am besten noch die Eisheiligen Mitte Mai ab. Noch im kommenden Sommer kannst du dich schon über die lilafarbenen Blüten freuen, denn diese blühen von Juni bis August. Da Lavendel sehr empfindlich auf Kälte reagiert, ist es für ihn umso wichtiger, kräftige Wurzeln im Winter zu haben. Damit sich diese ausreichend entwickeln können, solltest du mit dem Pflanzen nicht allzu lange warten, denn nur im Frühling und Frühsommer herrscht die perfekte Bodentemperatur und -feuchtigkeit, die neues Wurzelwachstum ermöglichen.
- Wo? Lavendel ist ein echter Südländer und liebt es warm und sonnig. Nach diesen Vorlieben solltest du auch den Standort wählen: eine südliche, windgeschützte Lage eignet sich daher besonders gut. Vor allem im Winter besteht die Gefahr, dass kalte Winde den Halbstrauch austrocknen und ihm so schaden.
- Welcher Boden? Dass Lavendelpflanzen besonders anspruchslos sind, zeigt sich auch in den Anforderungen an den Boden. Am wichtigsten ist es, Staunässe zu vermeiden, die zum Eingehen des Lavendels führen kann. Die Erde sollte daher trocken, nährstoffarm und gut durchlässig sein. Um den Boden zusätzlich zu verbessern und aufzulockern, kannst du Sand oder Kies einarbeiten.
- Welche Nachbarn? Lavendel ist auch innerhalb der Pflanzenwelt sehr beliebt, weil er Schädlinge wie Schnecken und Blattläuse fernhalten kann. Wie du es ganz ohne Hilfe von Lavendel und sogar auf natürliche Art und Weise schaffst, Schädlinge zu bekämpfen und deine Pflanzen zu schützen, erfährst du hier. Kombinieren lässt sich der duftende Halbstrauch wunderbar mit Heiligenkraut, Pfingstnelken und Zistrosen. Aber Achtung! Rosen als Nachbarpflanzen solltest du besser vermeiden. Auch wenn Lavendel und Rosen optisch besonders gut miteinander harmonieren, würde wohl eher ein Nachbarschaftsstreit ausbrechen. Der Grund dafür: gegensätzliche Ansprüche an Boden und Pflege. Der genügsame Lavendel möchte kaum gedüngt oder gewässert werden und bevorzugt trockene Standorte. Rosen hingegen benötigen feuchte Böden und reichlich Dünger.
Tipp der Kräutergärtnerei Mussärol: Mediterrane Kräuter wachsen besonders gerne neben den violetten Duftsträuchern. Denn Salbei, Thymian, Rosmarin und Basilikum haben ähnliche Ansprüche wie Lavendel und brauchen ebenfalls viel Sonne und wenig Wasser.
In wenigen Schritten lässt sich der Lavendel anpflanzen - so gehst du vor
Jetzt geht´s ans Eingemachte: das Anpflanzen. Dadurch, dass Lavendel meist in Töpfen verkauft wird, konnte er bereits Wurzelballen ausbilden und kann so in deinem Garten schnell anwurzeln.
- Ausreichend Feuchtigkeit ist selbst für den wasserscheuen Lavendel beim Anpflanzen wichtig. Stellst du den Pflanzentopf vorher in einen Eimer mit Wasser, so können sich die Wurzeln vollsaugen und das Anwachsen wird leichter.
- Platz für den Lavendel schaffen: Zuerst hebst du ein ausreichend großes Loch im Boden aus. Nur was bedeutet „ausreichend groß“? Hier kannst du dich ganz einfach am Wurzelballen orientieren. Das Loch sollte doppelt so tief und breit sein.
- Die ausgehobene Erde solltest du vor dem Auffüllen noch von Steinen und Unkraut befreien. Anschließend platzierst du den Duftstrauch mittig in dem ausgehobenen Loch und füllst dieses vollständig mit Erde auf. Nun die Erde nur noch leicht andrücken und fertig!
- Auf das Angießen neuer Pflanzen, sollte niemals verzichtet werden – auch wenn diese sonst kaum Wasser benötigen. Um eine Austrocknung zu verhindern, ist es anfangs wichtig, die Erde ständig feucht zu halten. Täglich brauchst du aber nicht gießen, es genügt eine ordentliche Wässerung alle paar Tage.
Wie du Lavendel richtig pflegst
Hier gilt: das Umfeld ist das A und O. Wenn du einen passenden Standort gefunden hast und es dem Lavendel dort so richtig gut geht, hält sich der Pflegeaufwand in Grenzen.
Dünger schadet eher, als dass er nutzt und ist daher nicht notwendig. Bei einem Übermaß an Nährstoffen verliert der Lavendel nicht nur an Winterhärte, er ist außerdem anfälliger für Schädlinge. Einen natürlichen Dünger wie Kompost kannst du zur Wachstumsphase im Frühjahr aber bedenkenlos verwenden. Öfter als ein Mal jährlich sollte es aber nicht sein.
Wässern ist selbst an heißen Tagen kaum notwendig. Da Lavendelpflanzen ein besonders ausgeprägtes Wurzelgeflecht besitzen und tief in den Boden ragen, können sie Feuchtigkeit und Nährstoffe aus der Erde aufnehmen.
Schneiden: Auch wenn sich der Pflegeaufwand bis hier hin in Grenzen hält, gibt es etwas Wichtiges zu beachten: Das Schneiden der verholzenden Lavendelsträucher zählt zu den wichtigsten Aufgaben, um die schöne Blütenpracht und die Form des Lavendels zu erhalten. Der Rückschnitt wirkt gegen das Verkahlen der Pflanzen von unten. Ist der Lavendel nämlich verkahlt, wird er immer länger und ist nicht mehr so schön anzusehen. Um dies zu vermeiden, solltest du den Duftstrauch zwei Mal im Jahr schneiden, wobei der erste Schnitt im Frühjahr erfolgen sollte. Hier kommt es darauf an, den passenden Zeitpunkt zu erwischen. Es darf nicht mehr frieren, der Lavendel darf aber auch noch nicht ausgetrieben haben. Beim Schneiden kannst du dich an der „Zwei-Drittel–Ein-Drittel-Regel“ orientieren. Der stärkere Rückschnitt um zwei Drittel findet im Frühling statt, wobei verholzte und vertrocknete Teile des Lavendels entfernt werden. Achte dabei darauf, dass du den Strauch nicht verletzt und zu tief in das alte Holz schneidest. Lässt du einen kurzen Abschnitt der letztjährigen Triebe mit ein paar Blättern über, erleichtert dies das Durchtreiben. Im Sommer, kurz bevor der Lavendel verblüht, erfolgt dann der zweite Schnitt. Schneide hier ein Drittel der langen Stiele und entferne die verwelkten Blüten. Den Zeitpunkt für den zweiten Rückschnitt solltest du keinesfalls zu spät einplanen, denn die frischen „Schnittwunden“ können bei kalten Temperaturen nicht besonders gut heilen und es kann zu Frostschäden kommen.
Tipp der Kräutergärtnerei Mussärol: Möchtest du dich lange an der violetten Blütenpracht erfreuen? Dann schneide den jungen Lavendel direkt im zweiten Jahr regelmäßig zurück, dann kann deine Pflanze sogar gute zehn Jahre alt werden.
Den Winter überstehen – Lavendel überwintern
Wenn du sichergehen möchtest, dass dein Lavendel problemlos den Winter übersteht, ist die Auswahl der Sorte bereits entscheidend. Echter Lavendel, auch Lavandula Angustifolia genannt, ist bis -15 Grad winterhart. Aber auch der Provence Lavendel kommt ohne weitere Probleme durch die eisigen Temperaturen.
Um Lavendel im Garten zu überwintern, sollte man auf Vliese lieber verzichten. Das Abdeckmaterial sollte auf jeden Fall luftdurchlässig sein. Denn wenn die Temperaturen im Winter doch mal steigen, macht die gestaute Luft den Lavendel anfälliger für Pilzinfektionen. Eine Schicht Rindenmulch, zusammen mit einer Lage Tannenreisig bieten einen guten Schutz für kalte Winde.
Für die Überwinterung im Topf ist ein frostfreier, aber unbeheizter Platz am besten. Treppenaufgänge, eine helle Garage oder Kellerräume eignen sich zum Beispiel dafür. Soll der Lavendel im Kübel draußen überwintern, sollte man auf ein frosthartes Pflanzgefäß achten und dieses am besten an die Hauswand stellen.
Lavendel vermehren - nicht genug von der lila Blütenpracht
Die einfachste Methode die duftende Blütenpracht zu vermehren, ist das Ablegen von Stecklingen und wird auch vegetative Vermehrung genannt. Hierfür schneidest du junge und möglichst unverzweigte Triebe von deiner Lavendelpflanze ab und kürzt diese in ca. 15 cm lange Stücke. Anschließend entfernst du die Blätter im unteren Drittel der Pflanzenhalme. In einer Anzuchtschale mischst du Anzuchterde mit etwas Sand und setzt die Stecklinge etwa 10 cm tief ein. Ein warmer und heller Ort in deinem Garten bietet dem jungen Lavendel die perfekte Umgebung zum Heranwachsen – zu sonnig sollte es aber auch nicht sein. Nun solltest du stets darauf achten, die Erde feucht zu halten. Staunässe gilt es auch hier in jedem Falle zu vermeiden! Bereits nach einigen Wochen bilden die jungen Triebe erste Wurzeln und brauchen mehr Platz. Du kannst die einzelnen Ableger nun in Töpfe umpflanzen, und dem Lavendel so ein gesundes Wachstum ermöglichen. Diese Vermehrungsmethode kannst du praktisch das ganze Jahr über anwenden. Setzt du die Triebe im Frühling an, kannst du sie bereits nach den Eisheiligen umsiedeln. Möchtest du die Jungpflanzen aber erst im Spätsommer pflanzen, solltest du ihnen während der kommenden Wintermonate besonderen Schutz bieten und einen frostfreien Ort dafür wählen.
Ein Tipp von uns: Für eine nachhaltige Gewinnung von neuem Lavendel kannst du auch den Verschnitt aus den Rückschnitten, zum Beispiel aus dem Frühjahr, verwenden. Getrocknete oder verholzte Pflanzenteile eignen sich natürlich nicht mehr für die Vermehrung. Hast du allerdings ein paar frische und gesunde Zweige übrig, kannst du diese gleich weiterverwerten und ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein neues Leben schenken.
Lavendel ernten & weiterverarbeiten
Mit ein paar Tipps ist es ganz leicht, die charakteristische Duftnote bestens zu trocknen und zu erhalten.
- Lavendel schneidet man am besten in der Mittagssonne, denn so hat sich die Feuchtigkeit der Nacht bereits verflüchtigt.
- Der optimale Zustand ist erreicht, sobald die Blumen in der Mitte der Rispe bereits geöffnet sind. Grundsätzlich gilt, dass geerntet wird, bevor die Blüten ganz auf sind.
- Für eine schnelle Trocknung hängt man kleine Bunde kopfüber an einen schattigen und trockenen Platz. Nicht in die Sonne hängen, da sonst die ätherischen Öle schnell verloren gehen.
Noch keine Idee, was du mit dem getrockneten Lavendel machen sollst? Es lassen sich zum Beispiel Trockensträuße oder Duftsäckchen daraus machen, die im Wäscheschrank für angenehmen Duft sorgen und Motten fernhalten. Auch kulinarisch findest du Verwendung: Von Lavendelessig, über -butter, -tee und Marmelade stehen dir alle Möglichkeiten offen. Sogar ein DIY-Geschenk lässt sich aus dem duftenden Strauch zaubern: Um einen Badezusatz herzustellen, kochst du 50g getrockneten Lavendel in einem Liter Wasser auf, lässt ihn zehn Minuten köcheln und siebst ihn schließlich ab. Lavendel ist als Heilpflanze bekannt und so kann ein entspannendes Bad mit duftenden Aromen nicht nur für Entspannung sorgen, sondern sogar gegen Rheuma und Muskelkater helfen.