• Rauhnächte: Wann finden sie statt und was bedeuten sie?
  • Mythos besagt: Geisterreich soll sich öffnen
  • Junge Frauen sollten das Wäscheaufhängen unterlassen
  • Weitere Mythen rund um die Rauhnächte 

Die Rauhnächte sind die zwölf Nächte vom ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.) bis zum Dreikönigstag (06.01.). Dem Mythos nach sollen sich in dieser Zeit gespenstische Dinge abspielen. Außerdem soll das Waschen und Aufhängen von Wäsche zwischen Weihnachten und Neujahr Unglück bringen. Was hat es damit auf sich?

Rauhnächte: Deshalb soll man keine Wäsche aufhängen

Der Ursprung dieses Aberglaubens liegt im Brauchtum der Rauhnächte. Dabei handelt es sich um die zwölf Nächte von dem ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.) bis zum Dreikönigstag (06.01). Bereits seit frühester Zeit gilt dieser Zeitraum dem Volksglauben nach als besonders geeignet, um Geister auszutreiben. Auch deshalb wurde in diesen Tagen traditionell die Häuser und Ställe mit Weihrauch ausgeräuchert, um sich vor besagten bösen Geistern zu schützen. 

Der Mythos besagt, dass sich in den Rauhnächten das Geisterreich öffnet. Deshalb haben Dämonen, Seelen der Verstorben sowie Geister Ausgang und können sich auf die "Wilde Jagd" begeben. Sie galoppieren als wilde Reiter stöhnende, heulend und johlend in der Nacht durch die Lüfte.

Dem Brauchtum nach ist nicht das Wäschewaschen das Problem, sondern das Aufhängen der frischen Wäsche. Auf ihrer Jagd würden nämlich die wilden Reiter die aufgehängten Bettlaken und die Bettwäsche stehlen. Im Folgejahr würden die Reiter dann die geklaute Wäsche als Leichentuch für ein Familienmitglied verwenden.

Weitere Mythen über die Rauhnächte

Zudem sollte auch keine Wäscheleine aufgespannt werden. In dieser könnten sich die wilden Reiter verfangen und infolgedessen wütend werden. Ihr Zorn könnte sich dann gegen die ganze Familie richten. Dem Mythos zur Folge sollen vor allem junge Frauen auf keinem Fall zwischen Weihnachten und Neujahr weiße Wäsche aufhängen. Die wilden Reiter würden davon angelockt werden und über die Frauen herfallen. Neben dem Waschverbot sollte früher zur Jahreswende auch das Nähen, Spinnen oder Stall ausmisten unterlassen werden.

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Es gibt jedoch auch noch sehr viel mehr zwischen den Jahren. Dem Volksglauben zufolge sollen zum Beispiel alle Träume in den zwölf Nächten zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag in Erfüllung gehen. Die Zeit "zwischen den Jahren" eignet sich laut Brauchtum besonders zum Wahrsagen, daher stammt auch die Tradition des Bleigießens, um das Schicksal für das kommende Jahr vorherzusagen. Ein weiterer Mythos besagt, dass Stalltiere in den Nächten des Jahreswechsels um Mitternacht die menschliche Sprache sprechen und über die Zukunft erzählen würden. Menschen, die die sprechenden Tiere sehen würden, hätten jedoch wenig von diesem Ereignis. Sie würden nämlich unmittelbar danach sterben.

Auch für Personen, die den Rauhnächten keinen Glauben schenken wollen, könnte das Ruhen beim Wäschewaschen zum Jahresende entspannend und befreiend sein. Ausgeruht durch die Feiertage können diese dann mit viel Kraft ins neue Jahr starten und dann auch wieder unbeschwert Wäschewaschen. Zumal es überhaupt keine schlechte Idee ist, die Wäsche im Winter draußen trocken zu lassen - deshalb sollte die nasse Wäsche auch bei Minus-Graden raus.

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