- „Dorfromantik - Das Brettspiel“: Rezension des kooperativen Familien-Legespiels - frisch zum "Spiel des Jahres 2023" gekürt
- Nach der Preisverleihung ständig ausverkauft - aktuell wieder auf Amazon verfügbar*
- So spielt sich die Adaption des Videospiels
- Infos, Bewertung und Fazit
Vor kurzem haben die Spiele-Experten von der "Spiel des Jahres"-Jury verkündet, welche Brettspiele den begehrten Preis "Spiel des Jahres 2023" erhalten. Bei der Hauptkategorie gab es keine Überraschung: Der Sieger heißt "Dorfromantik - Das Brettspiel" von Lukas Zach und Michael Palm (erschienen bei Pegasus Spiele). Das Legespiel galt vorab als Favorit für die Auszeichnung - und das, obwohl sich bereits 2022 mit "Cascadia" (zu unserem Test) ein Familienspiel den Titel holte, bei dem es ebenfalls um Landschaften-Legen geht. Seitdem war das Spiel des Jahren 2023 auf Amazon ständig ausverkauft - jetzt ist "Dorfromantik" endlich wieder verfügbar. Wir haben "Dorfromantik" getestet und verraten euch, ob wir es für einen würdigen Titelträger halten.
„Dorfromantik - Das Brettspiel“: So spielt sich das neue "Spiel des Jahres"
„Dorfromantik - Das Brettspiel“ ist ein kooperatives und damit sehr friedliches Legespiel für ein bis sechs Personen. Wem der Name bekannt vorkommt: Es basiert auf dem Videospiel „Dorfromantik“ aus dem Jahr 2021. Dieses ist für den PC erhältlich (zum Preisvergleich*) und hat bereits zahlreiche Preise eingeheimst, darunter auch den Deutschen Entwicklerpreis 2021.
Das Spielprinzip ist einfach: Sechseckige Plättchen werden reihum aneinander gelegt, nach eingehender Diskussion der Runde, was denn der beste Platz sei. Zu beachten ist, dass Flüsse und Bahnlinien immer weitergeführt werden müssen, Felder, Wälder und Dörfer können überall platziert werden.
Das ist noch nicht alles. Immer müssen drei Aufgabenkarten im Spiel sein. Ist ein Auftrag, beispielsweise sechs Plättchen mit Wald oder drei Plättchen mit Getreide aneinander zu legen, erfüllt, wird ein neues Aufgabenplättchen umgedreht. Jetzt geht die Grübelei weiter, denn die Spielenden haben das Ziel, möglichst viele Aufgaben zu erledigen, bis die Landschaftsplättchen aufgebraucht sind - und alle mehr oder weniger hübsche Landschaft auf dem Tisch liegt. Dann wird abgerechnet.
Fünf Erweiterungsboxen und Aufgaben ohne Ende
Es gibt Punkte für die erledigten Aufgaben, für den längsten Fluss und die längste Eisenbahnlinie. Liegen Fahnen in einem abgeschlossenen Gebiet, bringen auch sie Punkte. Ist alles auf dem Wertungsblock eingetragen, nimmt man das Kampagnenblatt zur Hand. Hier zeigt sich, wie erfolgreich die Partie war. Je höher das Ergebnis, umso näher rückt die Chance, eine der fünf Erweiterungsboxen zu öffnen.
Ist eine Schachtel freigespielt, kommen zusätzliche Hexagon-Plättchen und damit neue Herausforderungen und Belohnungen hinzu. Jetzt sind mehr Punkte zu erzielen, und das Resultat der nächsten Partie kann deutlich höher ausfallen.
Ein direktes Spielende gibt es bei „Dorfromantik“ nicht. Die Spielenden können nach jeder Partie wieder anfangen, auch wenn sie bereits alle Boxen geöffnet haben. Dann lautet das Ziel einfach, die bisher erreichten Ergebnisse zu übertreffen.
Konkurrenzloses Ländereien-Puzzeln
Bei dem Landschafts-Puzzlespiel "Dorfromantik - Das Brettspiel" gibt es keinerlei Konkurrenz, Kämpfe und Hinterlist. Im Gegenteil, Teamplayer knobeln gemeinsam daran, bestmöglich die gestellten Aufgaben zu erfüllen; niemand verliert, die Gruppe wird stets belohnt. Durch die freigespielten Boxen gewinnt das Spiel an Tiefe und wird immer anspruchsvoller. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal des Spiels mit der Windmühle auf der Schachtel: Erstaunlicherweise ist das Spielgefühl einerseits sehr beschaulich und andererseits entwickelt das Landschaftenlegen einen wahren Sog, der die Spielenden zu immer neuen Partien treibt.
Alle am Tisch sind neugierig auf den Inhalt der anfangs geheimen Boxen, die neue Aufträge, aber auch Belohnungen enthalten. Damit "wächst" auch das Spiel von Partie zu Partie, auch die Spielenden lernen immer mehr dazu. Und später, auch wenn es alles freigespielt, geht es darum, das Erreichte zu optimieren.
Auch deshalb ist der Langzeitspaß nicht zu verachten. "Dorfromantik" taugt für ganze Abende, kann aber auch nur ein Runde lang gespielt und dann zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden. Verändert sich die Gruppe der Spielenden, kann man das Spiel zurücksetzen und von neu beginnen. Und auch wenn es nicht so klingt: Der "Reset" ist auch für erfahrene Dorfromantiker spannend, weil Plättchenvielfalt jede Partie anders macht.
Fazit: Zugänglich, originell, chillig und spannend - Ein würdiges Spiel des Jahres
Was die Zielgruppe anbelangt, ist „Dorfromantik - Das Brettspiel“ wie geschaffen für die "Spiel des Jahres"-Auszeichnung. Es bringt die gesamte Familie von den Großeltern bis zu den Kindern zusammen. Die Verlagsempfehlung lautet zwar "ab acht Jahren". Unserer Erfahrung nach können auch schon spielebegeisterte Sechsjährige mittüfteln, unter Anleitung der „Großen“, versteht sich. Ebenfalls toll: "Dorfromantik"-Runden spielen sich so stressfrei, dass es kein Problem ist, wenn jemand aus der Runde mal pausieren will und die anderen alleine weiter machen wollen.
Dorfromantik - Das Brettspiel. Das aktuelle Spiel des Jahres bei Amazon ansehenWenn man an dem Spiel etwas kritisieren will, ist es die angegebene Spieleranzahl: Obwohl es vom Verlag so angegeben und technisch natürlich möglich ist - mit fünf oder sechs Spielenden zieht sich das Spiel sehr in die Länge, weil das Debattieren über das richtige Vorgehen schon sehr mühsam werden kann. Ideal es unserer Meinung nach für zwei oder drei Spieler, in der passenden Besetzung auch zu viert. Als Solo-Spiel funktioniert "Dorfromantik" übrigens auch sehr gut, was nicht jedes Legespiel von sich behaupten kann.
Dass „Dorfromantik“ auf einem Videospiel basiert, ist nicht zu übersehen. Es werden "Level" freigespielt, in diesem Fall die geheimen Schachteln, und langfristig geht es darum, immer bessere Ergebnissen zu erreichen, was in der Tat etwas von "Highscore-Knacken" hat. Der Ablauf erinnert uns zudem an die kooperative Version des Legespiel-Klassikers Carcassonne, das 2022 erschienene „Nebel über Carcasonne“ (zum Test), bei dem die Landschaftsbau-Herausforderungen ebenfalls im Laufe des Spiels zunehmen.
Lukas Zack und Michael Palm, die schon mit Spielen wie Die Zwerge* (nach der Bestseller-Buchreihe von Markus Heitz), dem Western-Würfelspiel Bang* und dem Abenteuer-Kartenspiel Aventuria* auf sich aufmerksam machten, haben mit "Dorfromantik - Das Brettspiel" den Jackpot geholt. Sie reduzieren ein altbekanntes Prinzip auf das Wesentliche, wechseln den Modus von Gegen- zu Miteinander und implementieren eine Handvoll Videospiel-Elemente. Das Resultat ist ein Legespiel mit noch einfacheren Regeln als unzählige davor, das sich enorm "chillig" spielt und dennoch so viele Finessen birgt, dass es die Runde trotzdem völlig in ihren Bann zieht - das ist einzigartig und definitiv Spiel-des-Jahres-würdig.
- Infos zu „Dorfromantik - Das Brettspiel“ im Überblick:
- Spieleranzahl: 1 bis 6
- Altersempfehlung: ab 6 Jahren, gemeinsam mit Erwachsenen (Verlagsempfehlung: ab 8)
- Dauer: 30 bis 60 Minuten
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autoren: Lukas Zach und Michael Palm
- Pro:
- Bekanntes Prinzip neu interpretiert
- Erweiterung in Form von freispielbaren Boxen
- Harmonisches Spiel für jedes Alter
- Leicht verständliche Regeln, schneller Einstieg
- Variable Spieldauer
- Auch solo hervorragend
- Contra:
- Risiko von zu hoher Wartezeit bei mehr als vier Spielern
- Redaktionswertung: 9 von 10 Punkten
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Fazit: „Dorfromantik - Das Brettspiel“ ist ein faszinierendes Familienspiel ohne Zoff und mit hohem Weiter- und Wiederspielreiz. Die Regeln sind sehr schnell gelernt, das Öffnen der anfangs geheimen Schachteln nach dem Freispielen motiviert zur Punktejagd. Mit „Dorfromantik“ auf dem Tisch ist ein entspannter Knobel-Abend garantiert, was voll und ganz mit der gemeinsam geschaffenen idyllischen Landschaft harmoniert.
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Transparenzhinweis: Für das Testen des Spiels hat uns der Verlag ein Rezensionsexemplar ohne weitere Auflagen zur Verfügung gestellt.
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