- Grünes Schild mit weißem Fahrrad: Was es mit diesem Verkehrszeichen auf sich hat
- Mobilitätskonzept der Zukunft? Das sind die Pläne in Franken und Bayern
- Diese Regeln und Bußgelder gelten auf Radschnellwegen
Radfahren soll in Zukunft attraktiver werden. Der Bau von Radschnellwegen ist ein fester Bestandteil dieses Konzepts und soll mehr Menschen zum Umstieg aufs Fahrrad ermutigen. Im November 2020 wurde das offizielle Schild für einen Radschnellweg eingeführt. In der Praxis sieht man das Zeichen noch sehr selten. Es zeigt ein weißes Fahrrad auf grünem Grund und bringt für alle Verkehrsteilnehmer einige Neuerungen mit sich.
Grünes Schild mit weißem Fahrrad: Was es mit Radschnellwegen auf sich hat
Was sind Radschnellwege? Auf einer Breite von in der Regel vier Metern und einer Länge von mindestens 10 Kilometern sollen Radschnellwege vor allem in dichtbesiedelten Metropolregionen und urbanen Räumen dafür sorgen, dass die Mobilitätswende vorangetrieben wird. Mehr Menschen und vor allem Pendler sollen dazu animiert werden, innerhalb dieser Ballungsräume auf das Auto zu verzichten und stattdessen mit dem Fahrrad von A nach B zu gelangen - effizient, schnell und sicher.
Sicher auf dem Rad – Fahrradhelme bei Amazon ansehenDas Verkehrsschild weist durchaus Parallelen zum Richtzeichen der Autobahn auf, und diese sind nicht ganz unbegründet. Ziel ist es, dass die Radler zügig und zugleich sicher auf einer möglichst direkten Linienführung mit wenigen Haltepunkten fahren können. Die Beschaffenheit der Fahrbahndecke muss qualitativ hochwertig sein, um Geschwindigkeiten um die 20 km/h problemlos zu ermöglichen. Die Reduktion von Lärm- und Schadstoffemissionen ist ebenfalls ein positiver Effekt, den die Radschnellwege begünstigen sollen. Eine Beleuchtung soll auch bei Dämmerung oder bei Nacht sicheres und schnelles Vorankommen gewährleisten.
Das Zeichen ist entweder als Schild aufgestellt oder auf dem Boden sichtbar. Das Ende des Radschnellweges markiert ein weißes Fahrrad auf grauen Grund, das diagonal durchgestrichen ist. Städte attraktiver für den Radverkehr zu machen, haben sich auch viele bayerische Kommunen auf die Fahnen geschrieben. Die Stadt Bamberg beispielsweise installierte an einigen großen Kreuzungen Innovationen für Radfahrer und sorgte so für Diskussionen über die Fahrradfreundlichkeit der Stadt.
Mobilitätskonzept der Zukunft? Das sind die Pläne in Franken und Bayern
Im Freistaat Bayern gibt es mit den Ballungsräumen München und Nürnberg gleich zwei europäische Metropolregionen, die das Potenzial für Radschnellwege mitbringen. Deshalb planen die Verantwortlichen im Großraum München gleich sechs Radschnellwege, die sternförmig aus und in die Landeshauptstadt führen sollen. Die längste Strecke bildet dabei mit knapp 30 Kilometern die Verbindungsstrecke zwischen dem Münchener Zentrum und Starnberg.
Ein ähnliches Bild gibt die Metropolregion Nürnberg ab, in der durch Machbarkeitsstudien mögliche Strecken ausgewählt wurden. Die ersten drei Routen können mit finanzieller Förderung des Bundes bereits konkret geplant werden, wobei der Baubeginn frühestens auf 2025 datiert wurde. In erster Linie soll die Städteachse Nürnberg, Fürth, Erlangen effizient ausgebaut werden. Eine Verlängerung bis nach Bamberg entlang des Main-Donau-Kanals ist ebenfalls denkbar. Auch wichtige Wirtschaftsstandorte wie Herzogenaurach sollen vor allem von Erlangen aus besser mit dem Rad angebunden werden.
Großes Vorbild sind die Radschnellwege in den Niederlanden. Aber auch in Deutschland gibt es bereits erste Strecken, die teilweise in Betrieb sind. Ein Beispiel ist der Radschnellweg Ruhr, der insgesamt auf 100 Kilometern Länge in Ost-West-Richtung zehn große Ruhrgebietsstädte miteinander verbinden soll. Stand heute sind lediglich sechs Kilometer zwischen Duisburg und Hamm freigegeben, der Ausbau wird jedoch vorangetrieben. Dass an der Fahrradfreundlichkeit Deutschlands gearbeitet werden muss, zeigte zuletzt eine Studie des ADFCs, bei der lediglich eine fränkische Stadt einen Spitzenplatz belegen konnte. Bis jedoch Radschnellwege salonfähig sein werden, ist noch jede Menge Geduld und Planung gefragt.
Diese Regeln und Bußgelder gelten auf Radschnellwegen
Im Gegensatz zur Fahrradstraße, in der Radfahrer zwar Vorrang haben, aber auch motorisierter Verkehr zulässig ist, sind Radschnellwege explizit für Radfahrer und Elektrokleinstfahrzeuge wie E-Scooter eingerichtet. Die Strecken werden getrennt vom motorisierten Verkehr geführt, und auch Fußgänger werden getrennt geleitet. Durch die Breite wird meist zweispuriger Verkehr mit Fahr- und Gegenfahrbahn angestrebt.
Eine vorschriftswidrige Nutzung, auch durch Befahren mit einem Kraftfahrzeug, kostet 15 Euro. Bei vorschriftswidriger Nutzung, die eine Behinderung, Gefährdung oder gar einen Unfall zur Folge hat, müssen Verursachende mit einem Bußgeld von bis zu 30 Euro rechnen.
Wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen Verkehrsteilnehmende beim Thema Parken. Für unzulässiges Parken auf einem Radschnellweg sieht der Bußgeldkatalog 55 Euro vor. Wer länger als eine Stunde mit Behinderung oder Gefährdung parkt, muss mit 70 bzw. 80 Euro rechnen. Zusätzlich wird ein Eintrag ins Punkteregister (1 Punkt) vorgenommen. Richtig teuer wird es, wenn durch das unrechtmäßige Parken ein Unfall verursacht wird: 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg sind die Folge.
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