• Steigende Kosten für Führerschein bis zu 4000 Euro
  • Mehr Fahrstunden bis zur Prüfungsreife nötig
  • Kostensteigerung möglicherweise politisch gewollt
  • Führerschein könnte für viele unerreichbar werden

Ein eigenes Auto ist eine teure Anschaffung, steigende Kfz-Versicherungen und hohe Spritpreise belasten den Geldbeutel zusätzlich. Doch nun könnte die Mobilität für einige bereits an der Finanzierung des Führerscheins scheitern: Denn die ohnehin schon teuren Fahrstunden und Prüfungen sollen in Zukunft noch mehr kosten. Fahrlehrerverbände und Automobilclubs fragen sich daher: Wer kann sich den Führerschein überhaupt noch leisten. Die Kosten lägen inzwischen bei 3000 bis 4000 Euro, bezifferte Malte Dringenberg vom Automobilclub von Deutschland (AvD) kürzlich in einem Interview mit der Bild-Zeitung. "Das ist nicht nur für Geringverdiener, sondern auch für viele Normalverdiener kaum noch zu stemmen."

Führerschein-Kosten bis zu knapp 4000 Euro - Fahrerlaubnis bald Luxusgut?

Daher appelliert der AvD an die Politik, die Kosten im Rahmen zu halten, sodass der Führerschein nicht zum "Luxusgut" werde. AvD-Sprecher Malte Dringenberg äußerte in dem Interview auch einen Verdacht: Er glaube, die Kostenerhöhung spiele der Ampel-Koalition in die Karten, da so auf Dauer weniger Leute Auto fahren werden.

Der ADAC verweist indessen auf höhere Fahrzeugkosten, gestiegene Spritkosten und vor allem höhere Personalkosten aufgrund eines akuten Fahrlehrer-Mangels. Regional gebe es allerdings große Unterschiede der Preise für die Fahrausbildung. Nach Angaben des Chefs des Fahrlehrerverbands Nordrhein, Kurt Bartels, sind Fahrschulen gezwungen, gestiegene Kosten an die Fahrschüler weiterzugeben. Mittlerweile werde für eine 45-minütige Fahrstunde je nach Fahrschule zwischen 55 und 70 Euro verlangt. Es gibt aber auch notwendige Sonderfahrten auf der Autobahn, auf Landstraßen sowie in der Nacht, die rund 95 Euro kosten können, rechnete Bartels aus.

Die Kosten für einen Führerschein der Klasse B setzen sich laut AvD-Sprecher Dringenberg inzwischen wie folgt zusammen: Der Grundbetrag für die Anmeldung bei der Fahrschule liegt zwischen 250 und 400 Euro, eine Fahrstunde kostet wie gesagt zwischen 55 und 70 Euro. Die Gebühr für die theoretische Prüfung beträgt 50 Euro, die Praxis-Prüfung liegt bei 150 bis 180 Euro. Hinzu kommen Kosten für den Sehtest und die Erste-Hilfe-Schulung.

Mehr Fahrstunden bis zur Prüfungsreife nötig

Zudem seien im Schnitt mehr Fahrstunden bis zur Prüfungsreife nötig als früher. "Vor 20 Jahren waren es um die 20, heute 30 bis 40 Stunden", sagte Kurt Bartels. Gründe seien neben verschärften Anforderungen für die Fahrprüfung ein komplexer gewordener Verkehr vor allem in Ballungsräumen - etwa durch höhere Fahrzeugdichte, E-Roller und mehr Radfahrer.

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"Die allermeisten Fahrschüler benötigen mindestens 30 Fahrstunden, um die Prüfungsreife zu erlangen", ergänzte Dringenberg im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Fahrlehrerverbandes Berlin treibt zudem ein Mangel an Terminen für die Fahrprüfung die Kosten vieler Fahrschüler in die Höhe.

Und wer bei einer Prüfung durchfällt, braucht dann zusätzliche, teure Stunden bis zum nächsten Versuch.

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