Die Scheiben sind zugefroren, der Motor springt nicht sofort an und dann kommt das Auto auf den ersten Metern stark ins Rutschen: Für viele Autofahrer stellen winterlichen Straßenverhältnisse eine Herausforderung dar. Der deutsche Wetterdienst (DWD) warnt seit Dienstag vor Glatteis, Schneefall und Eisregen. Mit unserem Live-Ticker bleibst du auf dem Laufenden, welche Auswirkungen die extreme Wetterlage in Rheinland-Pfalz hat.
Bei Glätte, Schnee und Eis kommt es deshalb häufig zu Unfällen, weil die Autofahrer die Gefahren unterschätzen. Autofahrer sollten frühzeitig vor der Fahrt überprüfen, ob ihr Fahrzeug frost- und kältetauglich ist. Dafür haben wir dir eine Checkliste, um bei Frost und Kälte sicher zu fahren, zusammengestellt. Allerdings gibt es noch weitere Tipps, mit welchen du sicher an dein Ziel kommst. Was für die Autofahrt bei Glätte und Schnee wissen solltest und was zu tun ist, sollte dein Auto ins Schleudern geraten, erfährst du von uns.
Autofahren im Winter: Mehr Zeit und vollgetanktes Auto einplanen
Bereits bei einer Temperatur von +3 Grad Celsius kann die Fahrbahn durch überfrierende Nässe zur Gefahr werden, teilt die Polizei mit. Sie rät, sich vor Fahrtantritt über die Temperatur und die Straßenverhältnisse zu informieren. Autofahrer sollten morgens deutlich mehr Zeit einplanen, um nicht in Hektik zu geraten.
Wichtig ist, dass vor längeren Fahrten das Auto vollgetankt wird. Kommt es zum Stau oder einer Panne, kann die Heizung lange laufen. Wichtig ist auch, auf einen stets gefüllten Wischwasserbehälter und Frostschutzmittel zu achten.
Geschwindigkeit deutlich verringern
Auch die Geschwindigkeit sollte deutlich verringert werden, wenn die Straßen vereist und rutschig sind. "Langsamer zu fahren als die vorgeschriebene Geschwindigkeit, kann trotzdem für die Straßenverhältnisse zu schnell sein", gibt die Polizei zu bedenken.
Autofahrer sollten bei Schnee und Glätte vorsichtiger fahren und deutlich mehr Abstand zu anderen Fahrzeugen halten als normalerweise, da sich der Bremsweg bei Glätte verlängert. Möglicherweise bremst auch ein Vordermann plötzlich ab oder kommt mit seinem Fahrzeug ins Rutschen. Wer mehr Abstand hält, ist auf der sicheren Seite. Die Bremswege fallen bei winterlichen Straßenverhältnissen wesentlich länger aus.
Wenn die Straße glatt ist, empfiehlt der ADAC außerdem behutsam Gas zu geben und wegzunehmen. Damit die Räder des Autos nicht auf rutschigen Wegen durchdrehen, sollten Autofahrer möglichst im 2. Gang anfahren. Zudem sollte eher untertourig gefahren werden.
Autofahren bei Glätte: Richtige Fahrweise in Kurven
Auch eine frisch geräumte Straße birgt Gefahren. Denn zum einen könnte das Taumittel noch nicht die volle Wirkung entfaltet haben. Oder es hat sich schon eine neue Eisschicht gebildet. Auch hier sollten Autofahrer vorsichtig sein.
Während größere Straßen möglicherweise schon von Schnee und Eis befreit werden konnten, kann es trotzdem noch glatte Stellen geben: Auf Brücken, Bergkuppen, auf Schleichwegen und im Wald sollte deshalb besonders vorsichtig gefahren werden.
Kurven stellen ein besonderes Risiko dar, da das Auto leicht in Rutschen kommen kann. Deshalb rät die Polizei, dass Autofahrer schon vor einer Kurve abbremsen und erst danach wieder beschleunigen. In der Kurve soll das Bremsen vermieden werden, da das Auto sonst ausbrechen könnte.
Auto gerät ins Schleudern: So verhältst du dich richtig
Gerät das Auto dennoch ins Schleudern, rät der ADAC auszukuppeln und "schnell, aber gefühlvoll" gegenzusteuern. Ruckartiges Lenken sollte unbedingt vermieden werden.
Ist das Auto festgefahren, sollte der Weg vor den Rädern freigeräumt werden. Anschließend mit dem ersten Gang vorsichtig anfahren. Drehen die Räder durch, kuppeln, zurückrollen lassen und wieder von vorn. So können Autofahrer versuchen, sich "freizuschaukeln."
Nur bei Notbremsungen sollte man voll in die Pedale gehen, und das auch nur mit ABS an Bord. Fahrer mit älteren Autos ohne den Bremsassistenten sollten besser die "Stotterbremse" nutzen, also immer wieder kurz bremsen und danach die Bremse lösen.
Freie Sicht beim Autofahren - wie viel muss ich freikratzen?
Bevor es dann losgeht, sollte das Auto von Schnee und Eis befreit werden, wenn es im Freien gestanden hat. Auch der Schnee auf dem Dach sollte dabei nicht vergessen werden. Die Massen können sich sonst beim Bremsen vom Dach lösen und auf nachfolgende Autos prallen.
Ein Guckloch reicht nicht aus. Erst wenn sämtliche Scheiben freigekratzt sind und die Sicht frei ist, sollte die Fahrt losgehen. Dabei sollte beim Eiskratzen der Motor aus bleiben sollte, wie der ADAC berichtet.
Bei laufendem Motor werden nämlich nicht nur unnötige Abgase erzeugt. Der deutsche Automobilclub warnt vor Schäden am Motor, sollte dieser dauerhaft bei Stillstand laufen. Sollte zudem die Polizei den laufenden Motor beim Eiskratzen bemerken, kann ein Bußgeld von 80 Euro fällig werden. Das kalte Wetter und Glatteis sind anstrengend genug, also lieber Freikratzen und dabei Motor aus, bevor noch ein Bußgeldbescheid reinflattert.