Die Industrieregion Schweinfurt hat einen schweren Stand. In vielen Betrieben war die Stimmung schon einmal wesentlich besser als in den vergangenen Jahren. Krisenstimmung herrscht insbesondere bei den hiesigen Automobilzulieferern. Der fränkische Autozulieferer Schaeffler baut vor Ort fast 600 Arbeitsplätze ab, wie in dieser Woche bekannt wurde. Auch die Firma ZF strauchelt seit geraumer Zeit. Für viele Beschäftigte des krisengeplagten Unternehmens bleibt die Zukunft ungewiss. Der weltweit tätige Konzern plant, bis zum Jahr 2028 etwa 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen.
Auch in Schweinfurt, Nürnberg und Bayreuth muss die Belegschaft um ihre Jobs bangen. Allein am Standort Schweinfurt stehen bis zu 4000 Arbeitsplätze auf der Kippe, vornehmlich in der Sparte für Elektromobilität. Hier sind derzeit rund 5900 Beschäftigte tätig, insgesamt arbeiten etwa 8600 Menschen am Standort. Der Konzern führte zuletzt Verhandlungen mit der IG Metall und dem Betriebsrat, um über die Zukunft der Arbeitsplätze zu entscheiden. Hintergrund sind wirtschaftliche Schwierigkeiten und strategische Neuausrichtungen. Am Donnerstag (28. August 2025) hat der Technologiekonzern mit Sitz in Friedrichshafen nun Neuigkeiten für sein Werk in Unterfranken verkündet.
ZF in der Krise: Autozulieferer führt in Schweinfurt erneut Arbeitszeitabsenkung ein
"Angesichts der anhaltend herausfordernden Marktbedingungen in der Automobilindustrie führt der ZF-Standort Schweinfurt zum 1. September erneut seine bereits bewährte Regelung zur temporären Arbeitszeitverkürzung auf 32,5 Wochenstunden ein", heißt es der aktuellen Mitteilung des Autozulieferers. "Die Standortleitung und die Arbeitnehmervertretung haben sich auf diese Maßnahme zunächst bis zum 31. Januar 2026 verständigt, um die betriebliche Flexibilität zu erhöhen und gleichzeitig Beschäftigung zu sichern."
Laut Unternehmensangaben trugen zwischen dem 1. Dezember 2024 und dem 30. Juni 2025 bereits rund 5500 Beschäftigte durch eine reduzierte Wochenarbeitszeit aktiv dazu bei, die Kosten am Standort zu senken. Zuvor hatte sich ZF mit dem Betriebsrat auf einen entsprechenden Schritt verständigt. Angesichts der offenkundig weiter angespannten Lage kommt es jetzt zu einer Neuauflage.
"Die temporäre Arbeitszeitverkürzung hat sich als wirkungsvolles Instrument erweisen, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden", wird Standortleiter Martin Mönig in der aktuellen Verlautbarung zitiert. Für viele der Mitarbeiter sei die Personalmaßnahme zugleich mit persönlichen Einschränkungen verbunden gewesen. "Umso mehr schätzen wir das große Maß an Verständnis und Solidarität, das sie in dieser herausfordernden Phase gezeigt haben und nun auch wieder beweisen", so Mönig. "Dieser Zusammenhalt zeichnet das Schweinfurter Team aus und wird auch in den kommenden Monaten essenziell sein, um Beschäftigung zu sichern und den Standort gezielt zukunftsfest aufzustellen."
Betriebsrat spricht von "sozialverträglicher Antwort" auf wirtschaftliche Herausforderungen
ZF plant laut Eigenaussage unter anderem die Neuausrichtung von Produktionsprozessen und die Identifizierung von Effizienzpotenzialen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, setze der Standort Schweinfurt auf technologische Innovationen, eine hohe Flexibilität gegenüber sich schnell verändernden Märkten und eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur - insbesondere im internationalen Vergleich.
"Die Wiedereinführung der Maßnahme unterstreicht unseren gemeinsamen Anspruch, den Standort vorausschauend zu steuern", erklärt Marcus Giek, Personalleiter am Standort Schweinfurt, mit Blick auf die erneute Arbeitszeitabsenkung. "Zudem ist eine gemeinsame Veränderungsbereitschaft die beste Basis, um die industrielle Transformation aktiv und verantwortungsbewusst mitzugestalten."
Auch Betriebsratsvorsitzender Oliver Moll sieht in dem beschlossenen Schritt einen tragfähigen Kompromiss. "Wir haben der Verlängerung der Arbeitszeitverkürzung zugestimmt, weil sie eine sozialverträgliche Antwort auf die wirtschaftlichen Herausforderungen bietet und dazu beiträgt, Arbeitsplätze zu sichern. Für uns ist wichtig, dass die Maßnahmen fair ausgestaltet sind und die Belastungen gerecht verteilt werden." Laut Schilderung des Betriebsratschefs leisten etwa auch die außertariflichen Mitarbeiter ihren Beitrag durch einen Verzicht auf eine anstehende Entgelterhöhung.
ZF und Arbeitnehmervertreter sprechen über Ausrichtung von Antriebssparte
Die Standortleitung sieht die Einigung als Beweis für eine konstruktive Zusammenarbeit und eine strategische Weiterentwicklung des ZF-Standorts Schweinfurt. Gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung werde an belastbaren Lösungen und einer zukunftsfähigen Strategie gearbeitet, heißt es vonseiten des Technologiekonzerns. Parallel dazu laufen demzufolge Gespräche mit Betriebsräten und Gewerkschaften, um die ZF-Antriebssparte nachhaltig auszurichten und die Transformation erfolgreich zu gestalten.
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