Die Kissinger Hütte, seit 111 Jahren ein fester Bestandteil auf dem Feuerberg in Langenleiten, wurde am Dienstag (18. März 2025) durch ein verheerendes Feuer stark beschädigt. Obwohl rund 120 Feuerwehrleute stundenlang gegen die Flammen kämpften, blieb der ältere der beiden Gebäudeteile unrettbar. Im Netz äußerten sich unter anderem der Bad Kissinger Landrat und mehrere Gäste erschüttert.
"Es ist eine von noch wenigen Hütten, die von Tausenden Gästen im Jahr besucht wird. Ein Aushängeschild der Rhön. Wir sind alle sehr geschockt, es ist ein sehr heftiger Schlag. Für uns als Gemeinde und die Tourismus-Region Kreuzberg-Allianz", sagt die Bürgermeisterin von Sandberg, Sonja Reubelt (CSU), im Gespräch mit News5. Der Rhönklub-Zweigverein Bad Kissingen besitzt die Hütte. Inzwischen sind die Ermittlungen vorerst abgeschlossen.
Mehrere 100.000 Euro Sachschaden bei Kissinger Hütte - Umstände erschwerten Ermittlungen
Die Brandursache lasse sich wegen der starken Zerstörung nicht feststellen, so ein Polizeisprecher gegenüber der dpa. Hinweise auf vorsätzliches oder fahrlässiges Handeln gebe es weiterhin nicht. Der Sachschaden wird auf mehrere 100.000 Euro geschätzt. Von 2019 bis 2021 wurde die Hütte aufwendig saniert. "Wir haben 1,1 Millionen Euro investiert, haben über 1100 Manntage an Eigenleistung reingesteckt und jetzt stehen wir vor den Trümmern. Es ist schwer zu ertragen", so Vereinsvorstand Manfred Egert. Auf rund 830 Höhenmetern konnten ihm zufolge 300 Besucher gleichzeitig bewirtet werden.
"An vielen Tagen, wenn das Wetter gut ist, ist die Hütte gut ausgelastet. Wir haben 59 Betten und auch die sind übers Wochenende immer gut ausgebucht." Nach diesem "Totalschaden" gelte es jetzt, die Sachlage einzuschätzen. Egert wolle zunächst den geschäftsführenden Vorstand einberufen. "Dann müssen wir einfach mal klären, wie die finanzielle Lage ist und dann werden wir gegebenenfalls eine Strategie entwickeln", teilt er im Gespräch mit News5 mit. "Ich denke daran, dass wir diese Hütte irgendwie wieder zur Funktion bringen."
Sie ist von dem Geschwisterpaar Diana und Dennis Tisma gepachtet. 1914 sei sie als König-Ludwig-Hütte gebaut worden. Der Rhönklub ist ein Wander- und Heimatverein mit nach eigenen Angaben rund 20.000 Mitgliedern in 77 Zweigvereinen in Bayern, Hessen und Thüringen. Das Vulkangebirge Rhön mit seinen zahlreichen Wandermöglichkeiten erstreckt sich über die drei Bundesländer. Wegen der freien Gipfel und der guten Weitsicht gilt das Mittelgebirge als "Land der offenen Fernen". Vor allem das Biosphärenreservat im Kernbereich der Rhön mit seinen urwüchsigen Basaltkuppen ist bei Wanderern beliebt.