Update vom 19.03.2025, 9.30 Uhr: Flammen-Inferno verwüstet beliebtes fränkisches Ausflugsziel - ein Umstand wirft viele Fragen auf

Brandermittler wollen am Mittwoch (19. März 2025) an der zerstörten Kissinger Hütte in der Rhön nach der Ursache für das Feuer suchen. Am Vortag sei eine Arbeit der Experten in den Trümmern nicht möglich gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Wie lange die Untersuchungen dauern werden, ist nicht absehbar.

Bei dem Feuer am Dienstagmorgen war niemand verletzt worden, die Berghütte war nachts nicht besetzt - genau dieser Umstand wirft derzeit Fragen auf. Der Sachschaden dürfte nach ersten Schätzungen mehrere 100.000 Euro betragen. 

Am Dienstagmorgen geriet die bei Wanderern beliebte Kissinger Hütte in Brand. Ein Teil des Gebäudes ist eingestürzt.
Sebastian Gerr, Feuerwehr Bad Brückenau

Die 111 Jahre alte Hütte bei Sandberg (Landkreis Rhön-Grabfeld) ist ein beliebtes Ziel für Ausflügler im Grenzgebiet Bayern-Hessen-Thüringen. Bei dem Feuer war der ältere Teil der anderthalb stockigen Kissinger Hütte ausgebrannt. Der neue Gebäudeteil mit Schlafmöglichkeiten blieb verschont.

Ursprungsmeldung: "Heimatkultur, die in Flammen verschwindet": Gäste trauern um beliebtes fränkisches Ausflugsziel

Gegen ein Flammeninferno musste die Feuerwehr am Dienstag (18. März 2025) im Kreis Rhön-Grabfeld kämpfen. Um 4.20 Uhr war ein Brand in der Kissinger Hütte in den Schwarzen Bergen beim Sandberger Gemeindeteil Langenleiten ausgebrochen, wie das Polizeipräsidium Unterfranken gegenüber inFranken.de bestätigte. 

Der ältere und bisher unsanierte Hauptteil der Kissinger Hütte ist dabei komplett ausgebrannt und eingestürzt. Die Einsatzkräfte schafften es jedoch, das neuere und bereits sanierte Betttengebäude zu retten. Beide Häuser sind miteinander verbunden. Die Feuerwehr Bad Brückenau vermeldete in den sozialen Medien gegen 9.50 Uhr: "Der Einsatz läuft aktuell weiter und wird noch andauern." Am späten Vormittag war der Hauptbrand der dpa zufolge dann gelöscht. Fans des Ausflugsziels beschrieben währenddessen im Netz ihre Bestürzung.

Flammen zerstören Teile der Kissinger Hütte - "ich war wirklich geschockt"

Die Löscharbeiten gestalten sich aufgrund der abgelegenen Lage der Hütte schwierig. Laut Informationen der Nachrichtenagentur News5 rückten rund 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr an. Das Feuer war der dpa zufolge vermutlich im Erdgeschoss ausgebrochen. Da sich die Löschwasserversorgung vor Ort schwierig gestaltete, musste mit mehreren Tankfahrzeugen ein Pendelverkehr eingerichtet werden, um die Löschwasserversorgung zu gewährleisten. 

Am 14. März posteten die Betreiber Diana und Dennis Tisma noch fröhlich ihre Frühlingsöffnungszeiten und fügten hinzu: "Das Hüttenteam freut sich auf eine tolle Sommersaison mit Euch … bis bald ..." Der Bad Kissinger Landrat Thomas Bold (CSU) drückt auf Facebook sein Bedauern und Mitgefühl für die Pächter aus. 

"Ich war wirklich geschockt, als ich heute früh die ersten Bilder gesehen habe. Zum Glück gibt es laut Polizei keine Verletzten. Aber zu sehen, wie diese Traditionshütte, in die der Rhönklub Bad Kissingen so viel Herzblut gesteckt hat, lichterloh in Flammen steht - das tut richtig weh!"

"So viele Erinnerungen": Gäste hoffen auf Wiederaufbau

In den Kommentaren schreibt eine Frau: "Das war bestimmt ein schlimmer Schock. Heimatkultur, die in Flammen verschwindet. Es stimmt mich sehr traurig. So viele Male bin ich mit den Kindern auf unseren Wanderungen dort eingekehrt. Ich hoffe, Ihr bekommt viel Unterstützung beim Wiederaufbau."

Eine weitere Frau hofft, dass der Ort nicht zu einem "Lost Place" wird. "Da oben ist so ein schöner Fleck mit so vielen Erinnerungen, wäre schade drum." Das Landratsamt Bad Kissingen verweist für alle, die helfen wollen, auf die Webseiten www.rhoenklub-badkissingen.de und freunde-der-kissinger-huette.de.

Der Sachschaden dürfte laut Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) bei mindestens 100.000 Euro liegen. Personen sollen sich ersten Erkenntnissen zufolge zu dem Zeitpunkt nicht in der Kissinger Hütte befunden haben.