Das Tierheim Nürnberg hat im Netz Bilder einer Fundhündin geteilt, die wohl vor wenigen Tagen in Nürnberg aufgegriffen wurde. Unter dem Post häufen sich die Kommentare hinsichtlich des Zustands der Hündin. Bei der Vierbeinerin handelt sich um eine Englische Bulldogge, die sich auch über ihre unvorteilhafte rassebedingte Konstitution hinaus "in keinem guten Allgemeinzustand" befindet. Die aufgelesene Hündin wurde von den Tierheim-Mitarbeitern auf den Namen Luise getauft, erklärt Sprecherin Miriam Zimmermann auf Nachfrage von inFranken.de.
Die Bundespolizei hat derweil kürzlich einen illegalen Welpentransport in Bayern gestoppt - die Hunde bekamen demnach nur Abfälle zu essen. Indessen äußerte sich nach einem Schreckensfund außerdem ein fränkisches Tierheim zu den über 200 geretteten Tieren.
Tierheim Nürnberg: Sprecherin erklärt Problematik von Hunderasse - "Qualzuchten"
In Nürnberg wurde Fundhündin Luise am Freitag vor einer Woche (6. Juni 2025) in der Straße Am Bauernwald gefunden. Aktuell befindet sich die Hündin noch in der Einrichtung, bis jetzt habe sich noch niemand gemeldet. "Sie muss jetzt erstmal zu Spezialisten sowohl für die Augen als auch die Atmung", erklärt Zimmermann. Denn die Englische Bulldogge gehört zu den sogenannten "Qualzuchten" - wie auch diverse User auf Facebook unter dem Post des Tierheims festhalten. Auch das Tierheim selbst äußert sich zu dieser Einordnung.
Was genau der Hündin im Nürnberger Tierheim alles fehlt und "was genau gemacht werden muss", ist aktuell noch unklar. Fest steht allerdings, dass sich Luise in einem schlechten Zustand befindet. Darüber hinaus macht ihr auch allein ihre Rassezugehörigkeit als Englische Bulldogge zu schaffen. "Bulldoggen, allen voran Englische und Französische Bulldoggen, gehören leider zu den sogenannten Qualzuchten", erklärt Zimmermann auf Nachfrage. Sie betont: "Es gibt eigentlich keinen Hund dieser Rassen, der gesund ist." Die Hunde bringen demzufolge immer gesundheitliche Einschränkungen mit "wie Probleme mit der Atmung, den Gelenken, den Augen, dem Keilwirbel und vieles mehr".
"Qualzucht bedeutet lebenslanges Leid für Tiere", erklärt auch der Deutsche Tierschutzbund. "Die Tiere müssen ein qualvolles Leben ertragen, denn wegen ihrer jahrelangen Zucht auf bestimmte Merkmale bekommen sie schwer Luft, sind taub oder allgemein krankheitsanfälliger." Dafür verantwortlich seien demnach eindeutig die Menschen, "indem sie sich Hunde, Katzen und weitere Heimtiere nach ihren optischen Wünschen 'designen'. Doch was viele Halter niedlich finden, ist für die Tiere eine Qual." Im Laufe der Jahre haben sich die Zucht- und Rassestandards demnach immer mehr in Richtung Extremformen entwickelt - "und die Leidtragenden sind die Tiere."
"Einfach nur grausam": Schicksal von Fundhündin Luise bewegt Tierfreunde im Netz
Auch Fundhündin Luise gehört als Englische Bulldogge zu den vom Tierschutzbund definierten Qualzuchten. Unter den Bildern des Nürnberger Tierheims findet sich viel Mitgefühl: "Ach herrje, der arme Hund", heißt es dort. Ein anderer User fragt: "Bekommt sie überhaupt noch Luft? Einfach nur grausam."
Doch auch ansonsten ist Luise in keiner guten Verfassung, so das Tierheim. Sie ist demnach mindestens acht Jahre alt und gechipt, "aber nur im Ausland registriert, worüber wir aktuell nicht weiter kommen. Wer kennt ihr Zuhause? Bitte meldet euch", hoffen die Tierschützer nun auf die Hilfe der Community.
Für Hündin Mira gab es nach langer, verzweifelter Suche endlich ein Happy End. Ihre Besitzerin musste sich jedoch gegen "Unterstellungen" zur Wehr setzen. In einem anderen Fall sind die Tierschützer fassungslos über das Verhalten der Tierhalter. Mehr Nachrichten aus Nürnberg und der Region liest du in unserem Lokalressort.