Genaue Zahlen gibt es nicht, dennoch steht fest: Bei Rock im Park wird sehr viel Bier getrunken. In den vergangenen Jahren kam dieses von Warsteiner, ab 2025 fließen San Miguel und Beck's vom Brauerei-Konzern Ab InBev aus den Zapfhähnen. Viele - vor allem einheimische - Festivalbesucher stellen sich jedoch die Frage: Warum gibt es bei einem Festival in Franken eigentlich kein fränkisches Bier?

Für den Veranstalter liegt der Grund klar auf der Hand: Das Festival sei "logistisch eine Mammutaufgabe". Laut einem Sprecher des Festivals muss der Bier-Versorger Ausschank und Nachschub so meistern können, dass keine Engpässe entstehen. "Um ein Event dieser Größenordnung zuverlässig mit Bier auszustatten, braucht es einen Partner, der nicht nur Erfahrung im Festivalgeschäft mitbringt, sondern auch die komplette Infrastruktur dafür liefern kann", so der Veranstalter gegenüber inFranken.de. Übrigens ist außerhalb der Konzert-Area wieder Lidl vertreten mit einem großen Getränke-Sortiment - und in diesem Jahr sogar mit einer besonderen Aktion.

Kein fränkisches Bier bei Rock im Park - das sind die Gründe

Die Logistik ist auch das Hauptkriterium bei der Auswahl des Bier-Partners. Diese "erfolgt nicht unter regionalen Gesichtspunkten, sondern vor allem nach ihrer Fähigkeit, ein Megaevent wie Rock im Park und das Schwesterfestival Rock am Ring parallel und auf konstant hohem Niveau zu versorgen." Die jeweilige Brauerei ist gleichzeitig auch der Hauptsponsor der beiden Festivals: "Ausschlaggebend für eine Zusammenarbeit sind daher vor allem logistische Kompetenz, Leistungsfähigkeit bei der Getränkeversorgung, Qualität im Ausschank sowie die Bereitschaft, in die erforderliche Infrastruktur umfassend zu investieren", so der Festivalsprecher.


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Traditionell sind fränkische Brauereien eher kleinere Betriebe - die nötige Logistik für ein Event wie Rock im Park ist für sie demnach schwer zu stemmen. Ausnahmen sind hier lediglich die Großbrauereien Tucher aus Nürnberg und die Kulmbacher Brauerei - die im Konzerngefüge von Radeberger beziehungsweise Paulaner zudem starke Partner im Rücken haben.

Tatsächlich war beispielsweise Tucher Ende der 1990er Jahre Bier-Partner bei Rock im Park. "Dass Veranstalter regelmäßig ihren Sponsorenpool prüfen und – wenn insbesondere finanzstärkere Angebote vorliegen – dann auch Wechsel vornehmen, ist grundsätzlich nichts Ungewöhnliches", sagt jedoch ein Unternehmenssprecher gegenüber inFranken.de. Regionale Anbieter hätten nun mal keinen "Heimvorteil".

"Keine Option" - darum ist das Festival für fränkische Brauereien derzeit nicht attraktiv

Die Nürnberger Großbrauerei sieht laut eigener Aussage derzeit auch von sich aus von einem Engagement bei Rock im Park ab - dies sei momentan "keine Option", da man sich im Sponsoringbereich "gut aufgestellt" sieht. Unter anderem sei man Partner von lokalen Sportvereinen wie den Nürnberg ICE Tigers, dem HC Erlangen, den Nürnberg Rams oder den Nürnberg Grizzlys. Auch sei man auf regionalen Großveranstaltungen wie dem Altstadtfest Nürnberg oder der Erlanger Bergkirchweih verwurzelt.

Die Kulmbacher Brauerei äußerte sich ähnlich zu dem Thema. Rock im Park sei nicht relevant, so eine Unternehmenssprecherin. Man sei beispielsweise mit Summer Breeze in Dinkelsbühl jetzt schon stark im Festivalgeschäft.