Update vom 27.08.2025: Tiergarten-Mitarbeiter wurden bedroht - Polizei ermittelt
Nach Drohungen gegen Angestellte des Nürnberger Tiergartens aufgrund der Tötung gesunder Paviane ermittelt die Polizei nun in 30 Fällen. Es besteht unter anderem der Verdacht der Beleidigung, der Volksverhetzung und der Belohnung und Billigung von Straftaten, erklärte ein Polizeisprecher.
Der Tiergarten hatte im Juli zwölf Paviane aus Platzmangel getötet. In den sozialen Medien gab es daraufhin zahlreiche Hasskommentare, darunter auch Morddrohungen gegen den Tiergartendirektor Dag Encke, seinen Stellvertreter und Angestellte des Tiergartens im Allgemeinen.
350 Anzeigen wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz
Der Tiergarten hatte eigenen Angaben zufolge keine Alternative zur Tötung einzelner Paviane gesehen. Das Gehege war demnach seit langer Zeit überfüllt und eine tierschutzgerechte Haltung somit nicht mehr möglich. Eine Abgabe oder Auswilderung von Tieren sei nicht machbar gewesen, auch Verhütungsmaßnahmen hätten nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Massive Kritik kam von Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, die der Meinung sind, das Vorgehen des Tiergartens verstoße gegen das Tierschutzgesetz. Aktivistinnen und Aktivisten protestierten wiederholt vor dem Tiergarten, indem sie mit Schildern und Gesängen demonstrierten oder sich unter anderem an das Affengehege ketteten.
Bei der Nürnberger Staatsanwaltschaft gingen rund 350 Strafanzeigen gegen den Tiergarten wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ein. Die Anklagebehörde prüft nun, ob nach Paragraf 17 ein vernünftiger Grund für die Tötung der Tiere vorlag. Die Ermittlungen werden laut einer Sprecherin einige Zeit in Anspruch nehmen.
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Erstmeldung vom 05.08.2025: "Konkrete Morddrohungen": Anfeindungen gegen Tiergarten-Direktor nach Pavian-Tötung
Der Tiergarten Nürnberg hat in der vergangenen Woche zwölf seiner insgesamt 43 Guinea-Paviane getötet. Dieses Vorgehen hat die schon seit Monaten andauernde emotionale Diskussion weiter befeuert. Tierschutzorganisationen üben nach wie vor scharfe Kritik an der Entscheidung des Zoos und rufen zu Protesten auf. Auch unsere Redakteurin warnt in ihrem Kommentar davor, dass ein solches Handeln "in Zukunft zur gängigen Praxis werden könnte".
Zuletzt hatte ein Video einer Tiergarten-Besucherin für Aufsehen gesorgt. In ihm ist zu sehen, wie die getöteten Paviane vor den Augen der Zoo-Besucher an die Löwen verfüttert werden. Nun hat die Debatte um die Tötung der Affen offenkundig die nächste Eskalationsstufe erreicht: Wie der Tiergarten Nürnberg am Dienstag (5. August 2025) auf Nachfrage von inFranken.de bestätigt, hat Zoo-Direktor Dag Encke mehrere Morddrohungen erhalten.
Tiergarten Nürnberg: Zahlreiche Anfeindungen gegen Direktor nach Pavian-Tötung
Demnach liegen "bislang zehn konkrete Morddrohungen" vor, die auch bereits zur Anzeige gebracht worden seien. "Unspezifische Morddrohungen über Social Media gibt es dutzendfach, Anfeindungen hundert- bis tausendfach", schildert der fränkische Zoo unserer Redaktion. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sind auch per Brief und Mail Anfeindungen eingegangen, die sich zum Teil gegen den stellvertretenden Direktor Jörg Beckmann und Beschäftigte des Tiergartens allgemein richten.
Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken auf Nachfrage der dpa mitteilt, prüft die Polizei aktuell rund 170 Zuschriften aus dem ganzen Bundesgebiet auf strafrechtlich relevante Inhalte. Die vor dem Zoo protestierenden Demonstranten betonen derweil, mit den Drohungen nichts zu tun zu haben.
"Wir als Tierschützer distanzieren uns ganz klar von derartigen Anfeindungen", erklärt eine Sprecherin der Tierschutz-Organisation Vegan vernetzt Nürnberg am Dienstag (5. August 2025) auf Nachfrage von inFranken.de. "Wir stehen für friedlichen Protest und verurteilen jede Form von Gewalt", betont sie. Ihr zufolge sind es demnach keinesfalls die Tierschützer ihrer Organisation, die hinter den Drohungen stecken.
"Würden niemals persönlich angreifen": Tierschützer distanzieren sich von Morddrohungen
"Wir verurteilen zwar die Entscheidung, die vom Tiergarten getroffen wurde, würden eine Person aber niemals persönlich angreifen oder zu Gewalt aufrufen", so die Tierschützerin. Aus eigener Erfahrung könne sie zudem sagen, dass sich derartige Anfeindungen häufig jeglicher inhaltlichen Grundlage entziehen.
So sei es beispielsweise auch im Zuge der Proteste vor dem Tiergarten in den vergangenen Tagen zu Vorfällen gekommen, bei denen Aktivisten zum Teil wüste Beschimpfungen von Passanten über sich ergehen lassen mussten. Dabei gehe es ihnen letzten Endes lediglich um den Schutz der Tiere. Morddrohungen an die Verantwortlichen des Tiergartens seien dafür jedoch auch in den Augen der Tierschützer der falsche Weg. Weitere Nachrichten aus Nürnberg findet ihr in unserem Lokalressort.