Das Gasthaus zur Birke in Kulmbach wird Ende des Jahres schließen. Das bestätigt Wirt Torsten Schwegler am Mittwoch (9. April 2025) gegenüber inFranken.de. Wie er berichtet, werde das Lokal am 31. Dezember 2025 zum letzten Mal seine Türen öffnen. "Da wollen wir mit Freunden und Stammgästen dann zusammen den Abschied begehen", so Schwegler. Seit März 2014 betreibt der gelernte Koch das Gasthaus zusammen mit seiner Frau Reni. Wie Schwegler erklärt, kennen die beiden die "Birke" aber schon einige Jahre länger. Zwischen 2007 und 2014 haben demnach verschiedene Pächter versucht, dort langfristig Fuß zu fassen, allerdings ohne wirklichen Erfolg.

"Ich habe mich immer gefragt, warum aus dem Gasthaus trotz der tollen Lage und des schönen Biergartens nichts wird", erinnert sich Schwegler. Als 2014 dann erneut ein Pächter gesucht wurde, habe sich das Paar kurzerhand dazu entschieden, das Gasthaus zu übernehmen und sich ihren "Traum von der Selbständigkeit" zu erfüllen. Mit ihrem Konzept verschafften sie sich bei den Gästen schnell große Beliebtheit. Das zeigt auch die Google-Bewertung von 4,5 Sternen bei 365 Rezensionen (Stand: 9. April 2025). Wie Schwegler berichtet, war die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown jedoch ein einschneidendes Ereignis. Vor allem die Personalsituation mache ihm seither zu schaffen.

Betreiber von Gasthaus zur Birke in Kulmbach geben auf - "einfach nicht mehr erschwinglich"

"In der Zeit haben sich viele Bedienungen etwas anderes gesucht und für sich festgestellt, dass es woanders vielleicht leichter verdientes Geld gibt", berichtet Schwegler im Gespräch mit inFranken.de. Nach der Pandemie seien die meisten deshalb nicht mehr in die Gastronomie zurückgekehrt. Zudem sei die Bereitschaft junger Leute, sich mit dem Kellnern etwas dazuzuverdienen, merklich zurückgegangen. Woran genau das liegt, könne er im Detail nicht sagen. In Summe führe das jedoch dazu, dass er kein Personal habe, um das Gasthaus in der Hochsaison zu betreiben.

"Wir machen unser Hauptgeschäft größtenteils im Sommer mit dem Biergarten", berichtet Schwegler. Da sei das Lokal für gewöhnlich gut gefüllt. "Wenn aber nicht genügend Personal da ist, führt das unweigerlich dazu, dass wir auch weniger Gäste bedienen können." Das spiegele sich wiederum in einem geringeren Umsatz wider. Gleichzeitig sei das Gasthaus jedoch "ständig steigenden Kosten" ausgesetzt. Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel sind demnach in den vergangenen Jahren enorm gestiegen.

"Diese Mehrkosten muss ich wiederum an die Gäste weitergeben", erklärt Schwegler. "Wenn ich heute aber 18 Euro für ein Schnitzel verlange, dann ist das für einen normalen Arbeiter einfach nicht mehr erschwinglich", so der Wirt. Viele Menschen können sich das Essengehen demnach nicht mehr so häufig leisten wie früher. Schwegler habe dafür zwar Verständnis, könne die damit einhergehenden Umsatzeinbußen aber auf Dauer nicht kompensieren. Doch nicht nur deshalb haben er und seine Frau sich jetzt schweren Herzens dazu entschieden, ihren "Traum von der Selbständigkeit" aufzugeben. Ein anderes Gasthaus im Kreis Kulmbach hat ebenfalls wegen einer erfolglosen Suche kürzlich geschlossen.

"Braucht sich nicht wundern, wenn man keinen Bock mehr hat": Randalierer hinterlässt Spur der Verwüstung in fränkischem Gasthaus

Wie Schwegler berichtet, sei vor wenigen Tagen zum wiederholten Male in den Toiletten des Gasthauses randaliert worden. "Wir waren draußen bei den Gästen und haben bedient", so der Wirt. "Auf einmal kam ein Nachbar von oben und meinte, dass aus unseren Toiletten Wasser herausläuft". Als er die Toiletten-Tür öffnete, habe sich ihm ein Bild der Verwüstung geboten.

"Irgendein Chaot hat das Waschbecken mit Tüchern vollgestopft und den Wasserhahn aufgedreht", so Schwegler. Doch damit nicht genug. Auch der Spiegel sei von der Wand gerissen und in den Toiletten-Kabinen zertrümmert worden. Wie der Wirt berichtet, sei das nicht das erste Mal gewesen.

So habe es vor einigen Jahren schon einmal einen ähnlichen Vorfall gegeben. "Es nervt einfach, dass da irgendwelche Idioten herumlaufen, die mutwillig Sachen zerstören", ärgert er sich. "Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn man keinen Bock mehr hat." Weitere Nachrichten aus Kulmbach findet ihr in unserem Lokalressort.