Die Müller Maßmanufaktur GmbH mit Sitz in Hof muss gegenwärtig um ihre Zukunft bangen. Seit 1954 stellt das oberfränkische Traditionsunternehmen maßgefertigte Kleidung in Handarbeit her. Neben dem Stammhaus in Hof ist der Anbieter von Maßkleidung auch mit Niederlassungen in Bayreuth und München vertreten. Aktuell sieht sich das Unternehmen jedoch zunehmend mit wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Deshalb haben die Verantwortlichen nun die Reißleine gezogen.

Wie Geschäftsführer Matthias Müller-Trunk am Mittwoch (26. November 2025) auf Nachfrage von inFranken.de bestätigt, hat die Müller Maßmanufaktur GmbH einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Wie er betont, ist die Müller Maßmanufaktur GmbH jedoch nicht insolvent. Vielmehr strebe man eine "Neuausrichtung" an. Erst kürzlich hatte auch ein Logistikunternehmen mit Standort in Franken eine Sanierung angekündigt

Hofer Traditionsunternehmen: Müller Maßmanufaktur GmbH strebt "Neuausrichtung" an

Ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung kann beantragt werden, wenn eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung vorliegt und eine Sanierung nicht von vornherein aussichtslos ist. Unter Aufsicht eines Sachwalters übernimmt das antragstellende Unternehmen dabei selbst die Restrukturierung, ohne dass ein externer Insolvenzverwalter hinzugezogen wird. Ziel ist es, somit eine Insolvenz abzuwenden und das Unternehmen durch Maßnahmen wie Schuldenreduktion oder Umstrukturierung langfristig zu stabilisieren.

Im Fall der Müller Maßmanufaktur GmbH wurde der Rechtsanwalt Gunther Neef von der auf Insolvenzrecht und Sanierungsfragen spezialisierten Kanzlei Neef/Schwarz + Kollegen in Hof als Generalbevollmächtigter bestellt. Ursache für den Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung des Unternehmens ist nach Angaben der zuständigen Rechtsanwaltsgesellschaft "die deutlich veränderte Marktnachfrage im Bereich der Herrenbekleidung".

Als "Folge der Corona-Pandemie" gehe der Modetrend aktuell hin zu einem eher "lässigen und sportiven Stil". Klassische und formelle Herrenmode verliere derweil zunehmend an Bedeutung. Besonders das Herrenhemd und damit auch das Maßhemd habe in den vergangenen Jahren deshalb erheblich an Marktanteilen eingebüßt.

"Können solide Perspektive schaffen": Geschäftsführer äußert sich zu Zukunft von Textil-Unternehmen

Hinzu komme "eine anhaltende Konsumflaute infolge der globalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die sich besonders stark im Textilhandel bemerkbar macht". Trotz "umfassender Kostensenkungen und struktureller Anpassungen" habe es die Müller Maßmanufaktur GmbH zuletzt nicht mehr geschafft, ihre wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten. Ziel des Verfahrens in Eigenverwaltung sei es nun, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen und "eine möglichst umfassende Fortführung auch über das Verfahren hinaus zu ermöglichen".

"Dieser Schritt fällt uns schwer, aber er bietet uns die Chance, die Müller Maßmanufaktur GmbH neu aufzustellen", erklärt Geschäftsführer Matthias Müller-Trunk. "Wir sind überzeugt, dass wir mit der Eigenverwaltung und der Unterstützung der Rechtsanwälte eine solide Zukunftsperspektive schaffen können." 

Der Geschäftsbetrieb werde auch während des Sanierungsverfahrens vollständig fortgeführt. Alle Kundenaufträge sollen demnach wie gewohnt bearbeitet werden. Auch für Mitarbeiter und Lieferanten werde sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Weitere Nachrichten aus Hof findet ihr in unserem Lokalressort. 

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