Das bayerische Innenministerium zieht ein positives Fazit zu dem Probealarm am Warntag. Demnach funktionierten die Systeme weitgehend ohne Schwierigkeiten - mit einer lautstarken Ausnahme. Wie die Regierung Oberfrankens mitteilte, hörte das Sirenengeheul in Teilen des Regierungsbezirkes nicht wie vorgesehen nach einer Minute auf, sondern dauerte noch einige Zeit an.

Das Innenministerium berichtete von etwa 100 Sirenen, die rund 15 Minuten lautstark Alarm gaben. Ein Sprecher der Integrierten Leitstelle (ILS) Coburg schätzte die Dauer auf 30 bis 45 Minuten und die Anzahl der betroffenen Sirenen auf etwa 250. Ursache dafür sei ein Programmierfehler gewesen, teilte die oberfränkische Regierung mit und sprach von "wenigen Ausnahmefällen". Der Sprecher der ILS Coburg erklärte der Deutschen Presse-Agentur, Einsatzkräfte hätten schließlich jede einzelne Sirene manuell abgeschaltet. Anwohner reagierten genervt auf die Dauerbeschallung.

Warntag in Bayern - Alarme via Sirenen, Warn-Apps und Cell Broadcast 

Laut dem Bayerischen Roten Kreuz als Betreiber der ILS Coburg sollten die Sirenen erstmals mit einem einminütigen Dauerton die Entwarnung signalisieren. Dabei sei bei einigen Sirenen in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und Kronach ein technischer Fehler aufgetreten, aufgrund dessen der Dauerton nicht nach einer Minute endete.


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"Wir werden uns die Ursachen vor Ort detailliert anschauen und mögliche technische Fehler für die Zukunft abstellen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). "Insgesamt hat der Probealarm gezeigt, dass wir im Ernstfall mit unserem vielfältigen Warnmittel-Mix die Bevölkerung im Freistaat rasch und zuverlässig warnen können."

Wie auch in einigen anderen Bundesländern wurde am Donnerstag (13. März 2025) die Bevölkerung im Freistaat probeweise gewarnt. Während mancherorts die Sirenen heulten, lösten die Bezirksregierungen zeitlich versetzt ab 11 Uhr aber auch einen Probealarm über die gängigen Warn-Apps wie Nina oder Katwarn sowie über Cell Broadcast aus. Mit diesem Mobilfunkdienst werden Warnnachrichten direkt auf das Handy gesendet - eine eigene App ist dafür nicht notwendig. Mit einem schrillen Ton erschien auf den Displays von Millionen Smartphones in Bayern eine rote Warnmeldung, die von einer Entwarnung abgelöst wurde. Auch auf Anzeigetafeln in Stadtzentren, an Bahnhöfen oder im öffentlichen Warnsystem wurden die Warnungen angezeigt.

Katwarn-App löst in Oberfranken nicht aus 

In Oberfranken löste die Katwarn nach Angaben des Regierungsbezirks allerdings nicht aus. Woran das lag, war zunächst unklar. Die Erfahrungen würden an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) weitergegeben, das die Analyse vornehmen werde, hieß es. Zudem sei es aufgrund der Dauerbelastung zu der Überhitzung einer Sirene gekommen, die dadurch beschädigt wurde. 

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Warntage finden mittlerweile regelmäßig statt. Dieses Mal wurde eine Neuerung erprobt: Neben dem einminütigen, auf- und abschwellenden Warnton der Sirenen, der die Bevölkerung bei schwerwiegenden Gefahren zum Einschalten der Radios animieren soll, wurde erstmals auch ein ebenfalls einminütiger, aber konstant gleichbleibender Heulton für die Entwarnung eingesetzt.

Bayern sei beim Bevölkerungsschutz gut aufgestellt, teilte das Innenministerium mit. Für den Katastrophenschutz habe man in den letzten Jahren immer mehr Mittel bereitgestellt, im aktuellen Doppelhaushalt für die Jahre 2024 und 2025 waren es demnach 90 Millionen Euro. Dennoch müsse insbesondere in den Ausbau der Sireneninfrastruktur weiterhin erheblich investiert werden. Herrmann sagte, er hoffe, dass die zukünftige Bundesregierung bald neues Geld aus Berlin für den Sirenen-Ausbau bereitstelle.

Flächendeckende Warnung in keinem einzigen Landkreis gewährleistet

Denn in Bayern gibt es bei weitem nicht in allen Gemeinden fest installierte Sirenen: Landesweit existieren mittlerweile gut 10.000. Im letzten Jahr waren rund 350 hinzugekommen, wie eine Anfrage der Landtags-Grünen ergab. Das sind viel zu wenig, findet deren zuständiger Sprecher Florian Siekmann. Erforderlich sind laut Staatsregierung rund 20.000 Sirenen, aktuell ist in keinem einzigen Landkreis eine flächendeckende Warnung mit Sirenen gewährleistet. Bleibt das Tempo beim Ausbau gleich, wird es den Grünen zufolge etwa 30 Jahre dauern, bis alle notwendigen Sirenen im Freistaat errichtet sein werden.

Bei Bevölkerungswarnungen gibt es drei Warnstufen: Gefahrinformation, Gefahr und extreme Gefahr. Im tatsächlichen Gefahrenfall, etwa bei Katastrophen, aber auch im Verteidigungsfall, soll der Alarm die Bevölkerung dazu bringen, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten. In Bayern gibt es zwei Probealarme pro Jahr: jeweils am zweiten Donnerstag im März und im Rahmen des bundesweiten Warntages am zweiten Donnerstag im September.

Der bislang letzte Warntag fand bundesweit im September 2024 statt. Auch er diente dazu, die Funktionsfähigkeit der Warnsysteme in Deutschland zu testen. Dabei wurden Sirenen, Lautsprecherwagen, Rundfunk und Smartphones eingesetzt, um die Bevölkerung im Ernstfall zu warnen. Der jüngste Testdurchlauf war laut Herrmann ebenfalls weitgehend störungsfrei verlaufen. ami/mit dpa

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