• Sternschnuppen-Zauber im August: Perseiden vom 17.7. bis 24.8.
  • Höhepunkt in der Nacht vom 12.8. auf 13.8.
  • Experte von der Sternwarte Feuerstein in Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz gibt Tipps: So kannst du die meisten Sternschnuppen beobachten
  • Meteorstrom sorgt für mehr als 100 Sternschnuppen pro Stunde - "da braucht man eine lange Wunschliste"

Auch in diesem Sommer gibt es wieder viele Sternschnuppen zu sehen: Die Perseiden sorgen jährlich im Juli und August für über 100 Sternschnuppen pro Stunde. "Da braucht man eine lange Wunschliste", witzelt Dr. Frank Fleischmann von der Sternwarte Feuerstein in Ebermannstadt. Hinweis: Das Gespräch mit Dr. Fleischmann haben wir bereits 2021 geführt. Da seine Tipps jedoch zeitlos sind, haben wir diesen Artikel für die Perseiden 2024 aktualisiert.

Ebermannstadt: Experte der Sternwarte Feuerstein verrät, wo die Sternschnuppen am besten zu sehen sind

Ungefähr 120 Sternschnuppen pro Stunde könne man im August durch den Perseidenschauer entdecken. "Bei den Leuten geht es vor allem ums Wünschen - eigentlich ist das nichts Besonderes, dass da ein bisschen Dreck ist", sagt Fleischmann. "Aber es ist halt einfach schön anzuschauen." Was genau er mit "Dreck" meint, erklärt er später noch genauer. Damit man so viele Sternschnuppen wie möglich sieht, gebe es jedoch einiges zu beachten. Dann könne man in der Sternschnuppen-Nacht zum 13. August besonders viel erkennen. Zu sehen sind die Perseiden aber bereits ab dem 17. Juli am Nachthimmel.


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Einige Tipps hält Fleischmann bereit: "Man braucht einen dunklen Himmel ohne Wolken." Deswegen seien die Sternschnuppen-Nächte stark wetterabhängig und erst nach Monduntergang besonders schön. "Außer im Planetarium - aber die sind halt auch nicht echt." Auf künstliches Licht solle man auf jeden Fall verzichten. "Es dauert bis zu einer dreiviertel Stunde, bis man wieder gut sieht und sich die Augen erholen. Auch, wenn man nur kurz aufs Handy schaut."

"Bei Rauchern ist es noch schlimmer", sagt Fleischmann. "Aber man kann Heidelbeeren essen!" Durch den blauen Farbstoff verbessere sich die Sicht in der Nacht. "Dann setzt man sich auf eine schöne, dunkle und möglichst hohe Lichtung fernab von Stadt und Straßen oder anderem künstlichen Licht." Die beste Uhrzeit sei gegen 3 Uhr nachts, "auf jeden Fall in der zweiten Nachthälfte nach 0 Uhr", weiß der Experte. Zumindest eine geeignete Örtlichkeit sollte in der Fränkischen Schweiz relativ einfach zu finden sein.

Sternschnuppen durch "Krümelwolke" entstanden: "Eigentlich nur Dreck"

Die Sternschnuppen-Nacht von 12. auf 13. August sei nur der Höhepunkt einer längeren "Sternschnuppen-Zeit", erklärt Fleischmann. Zwischen Mitte Juli bis Ende August könne man den Meteorstrom, auch Perseidenschauer genannt, beobachten. "Der Perseidenschauer ist eigentlich eine große Meteoridenwolke im All, durch die die Erde durchfliegt", so der Experte.

"Dadurch prasseln diese Meteoriden auf die Erde - wie Schneeflocken auf ein fahrendes Auto bei Schneegestöber." Mit fast 60 Kilometern pro Sekunde (das sind mehr als 200.000 Kilometer pro Stunde) treffen diese Meteoriden auf die Erdatmosphäre, wenn sich die Erde durch die "Krümelwolke", wie Fleischmann den Meteorstrom nennt, bewegt. "Die Sandkörnchen-großen Partikel kommen dann so schnell an, dass die Luft nicht mehr zur Seite entweichen kann."

Durch den Druck verglühen diese Partikel. "Das erzeugt dann die schöne Lichtspur, einen Meteor, der im Volksmund einfach Sternschnuppe genannt wird." Ganz selten passiere es, dass ein Partikel zu groß ist, um zu verglühen und auf der Erde landet. "Dann findet man irgendwo ein Steinchen liegen, das irgendwie anders aussieht." Das nenne sich Meteorit, aber komme bei den Perseiden nur extrem selten vor. Also: Meteoroide sind Gesteinsbrocken im Weltall, die auf die Erdatmosphäre treffen. Sie leuchten als Meteor auf und landen, die nötige Größe vorausgesetzt, schließlich als Meteorit auf der Erde.

Ursprung der Meteoridenwolke: Komet "109P/Swift-Tuttle"

"Der Ursprung der Meteoridenwolke ist eigentlich ein Komet. In diesem Fall der Komet '109P/Swift-Tuttle'", erklärt Fleischmann. Letztendlich sei das ein gefrorener Körper, in dem zwischen Eis, Kohlendioxidschnee oder anderen gefrorenen Stoffen winzige Staubkörnchen enthalten sind. "Kommen solche Kometen der Sonne zu nahe, verdampfen sie und eine Krümelwolke bleibt übrig."

Durch diese Wolke bewege sich also die Erde im All. "Sternschnuppen sind also eigentlich nur Dreck, der an der Erdatmosphäre verglüht." Wünschen könne man sich dabei jedoch natürlich trotzdem etwas, nur müsse man beachten: "Sternschnuppen funktionieren nur einmal!", so Fleischmann scherzhaft. Der Name "Perseiden" komme im Übrigen vom Sternbild Perseus, erklärt der Experte von der Sternwarte in Ebermannstadt. Er benutzt erneut den Schneeflocken-Vergleich: "Wenn man mit dem Auto durch Schneegestöber fährt, sieht es aus, als würden alle Schneeflocken von einem Punkt kommen", erklärt Fleischmann.

Bei den Sternschnuppen verhalte es sich genauso. "Der Fluchtpunkt, von dem alle Sternschnuppen zu kommen scheinen, liegt im Sternbild Perseus." Es sei eine reine Perspektiven-Frage, so der Experte. "Eigentlich ist das Quatsch, weil wir ja quasi durch die Wolke fliegen und eigentlich alle Meteoriden parallel auf uns zukommen." Für die Namensgebung genügt jedoch der Eindruck, weshalb die so verursachten Sternschnuppen auch Perseiden heißen.

Neben den Perseiden sind im August noch weitere Himmelsphänomene sichtbar: Weitere Infos zum größten Meteorregen des Jahres und was es sonst noch am Himmel zu entdecken gibt, hat inFranken.de in einem separaten Artikel für dich zusammengefasst.

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