Wie der Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen (EBE) berichtet, ist der Verbrauch von Feuchttüchern in den letzten Jahren "stark gestiegen". Das mache sich seit einiger Zeit auch im Erlanger Kanalnetz bemerkbar. Siebe und Rechen im Kanalnetz der Stadt müssten deshalb "regelmäßig mühsam von verklumpten Tüchern befreit werden".
An manchen Anlagen kommt es nach Angaben der Stadt "im Wochentakt zu Störungen". Feuchttücher sind demnach "extrem reißfest und bilden in der Kanalisation teils meterlange Zöpfe", die die Mitarbeiter dann aus den Abwasserpumpen ziehen müssen. Doch die Problematik hat dem EBE zufolge noch weitreichendere Folgen.
Feuchttuch-Problematik in Erlanger Kanalnetz - Entwässerungsbetrieb mit Bitte an Bürger
Auch in der Kläranlage führten über die Toilette entsorgte Feuchttücher zur Verstopfung von Rohren, Pumpen und Überläufen. Hinzu komme, dass Feuchttücher den Klärvorgang störten, da sie in den Klärbecken an der Oberfläche schwämmen und dadurch den Sauerstoff verringerten. Normales Toilettenpapier löse sich hingegen auf und verursache deshalb keine derartigen Probleme.
Zudem weist der städtische Entwässerungsbetrieb darauf hin, dass verstopfte Kanäle und Abwasserpumpen den Energieverbrauch erhöhten und somit zu höheren Kosten führten. Aus diesen Gründen bittet der EBE die Bürger, Kosmetikfeuchttücher und möglichst auch feuchte Toilettentücher in Zukunft über den Restmüll und nicht mehr über die Toiletten zu entsorgen.
Seit Mai gelten in Deutschland indessen neue Müll-Regeln: So teuer können Verstöße fortan werden. Bei Nichteinhalten drohen entsprechende Konsequenzen. Weitere Nachrichten aus Erlangen findet ihr in unserem Lokalressort.