Wohnraum ist in vielen Kommunen knapp. Vor allem Bauplätze sind oftmals Mangelware. Sofern entsprechende Grundstücke von den Gemeinden überhaupt ausgewiesen werden, konkurrieren die Bewerber in der Regel mit einer Vielzahl an anderen Interessenten. Auch in Bamberg gestaltet sich die Entwicklung neuer Quartiere schwierig. Bereits vor Jahren in die Wege geleitete Immobilienprojekte stagnieren. Beim geplanten neuen Bamberger Wohnviertel "Ecosquare" steht die Baustelle schon seit einer halben Ewigkeit still.
Das brachliegende Areal unweit des Bahnhofs sorgte in der Vergangenheit wiederholt für Diskussionen. Anfang Mai sprach OB Andreas Starke diesbezüglich ein Machtwort. "Die Baugrube kann ohne Fortschritte nicht länger hingenommen werden", betonte der SPD-Politiker. Doch auch das Neubaugebiet "Megalith" im Stadtteil Gaustadt stellt ein zähes Unterfangen dar. Das Bewerbungsverfahren für die begehrten übrigen Plätze war zuletzt ganze dreimal verschoben worden. Bis diese Woche sah es dann so aus, als würde das Projekt endlich Fahrt aufnehmen - ehe die Stadt erneut zurückrudern musste.
"Megalith"-Projekt in Bamberg: Bauplatzverfahren verzögert sich schon wieder
Auf ihrer Webseite weist die Stadt Bamberg gegenwärtig daraufhin, dass der Bewerbungsprozess für weitere zehn "Megalith"-Bauplätze voraussichtlich im Sommer 2025 starte. So mancher Bürger dürfte auf den Erhalt eines Bauplatzes zu einem womöglichen Schnäppchen-Preis gehofft haben - zumal der angegebene Kostenpunkt seit seiner Erstveröffentlichung im Januar 2019 offenkundig unverändert geblieben war. "Der Kaufpreis beträgt 310,–/m² inkl. Erschließungskosten", hieß es bis vor wenigen Tagen im Interneteintrag der Stadt.
Nachdem das Bewerbungsverfahren in den vergangenen Jahren bereits mehrfach verschoben worden war, hat inFranken.de bei der Stadtverwaltung nachgehakt, ob der verkündete nahende Start dieses Mal wirklich fix sei. Das Ergebnis: Die Stadt Bamberg macht in der Angelegenheit jetzt erneut einen Rückzieher - zum nunmehr vierten Mal.
"Der Großteil der Bauplatzvergaben aus dem ursprünglichen Baulandmodellvertrag sind in der ersten Tranche erfolgt: Es wurden hier 23 Bauplätze nach Baulandmodellkriterien vergeben", teilt die Stadt unserer Redaktion mit. Aus diesem Baulandmodellvertrag mit dem Grundstückseigentümer des ehemaligen Ziegeleigeländes bestehe noch ein "Restkontingent" mit neun Bauplätzen, die noch an einen förderfähigen Personenkreis veräußert werden müssten. "Wann dies der Fall sein wird, ist noch offen", hält die Stadt fest.
Grundstück-Interessenten müssen weiter warten - Verfahren zum vierten Mal verschoben
Die restlichen Bauplätze seien derzeit Bestandteil eines laufenden Bebauungsplanänderungsverfahrens. "Ob aufgrund der B-Planänderung ein Nachtrag zum Baulandmodellvertrag erforderlich wird und es zu Preisanpassungen kommen könnte, kann erst nach Satzungsbeschluss des B-Planes beantwortet werden", erklärt die Stadt.
Nach erneuter Nachfrage von inFranken.de ist klar: Der bereits angekündigte, ins Auge gefasste Bewerbungsprozess um die Grundstücke in Gaustadt verzögert sich abermals auf unbestimmte Zeit. "Das Vergabeverfahren muss verschoben werden, da der Bebauungsplan noch modifiziert werden muss", berichtet Bambergs Stadtsprecher Michael Memmel am Donnerstag (22. Mai 2025) unserer Redaktion.
"Über das Ergebnis muss dann der Stadtrat auch noch abstimmen. Ein Bebauungsplanverfahren bringt immer gewisse Unabwägbarkeiten mit sich, die zu Veränderungen im Zeitplan führen können. Dies ist hier der Fall", konstatiert Memmel. Zudem habe sich die Zahl der Bauplätze aufgrund neuester Planung von ursprünglich zehn auf neun geändert. Die Angabe auf der Internetseite der Stadt sei inzwischen entsprechend geändert worden. Wann die Bewerbungsphase um die neuen Bamberger Bauplätze letzten Endes tatsächlich beginnt, muss derweil die Zukunft zeigen.