Eigentlich sollte auf dem 1,2 Hektar großen Areal an der Ecke Starkenfeldstraße/Annastraße in Bamberg ein neues, nachhaltiges Wohnviertel entstehen - der vielversprechende Name des Projekts: "Ecosquare". Die eco eco AG mit Sitz in Eggolsheim (Landkreis Forchheim) plante dort unter anderem ein Hotel, Veranstaltungsflächen, eine Einrichtung für Kinderbetreuung und 73 Wohneinheiten entstehen zu lassen. Doch seit dem Baustart 2020 hat sich auf dem Gelände in Bahnhofsnähe wenig getan - dabei sollte das Projekt eigentlich Mitte 2024 abgeschlossen werden.
Der Stillstand sorgte auch im Stadtrat bereits für Unmut. Schon 2023 forderte die SPD-Fraktion mit Hinweis auf den Wohnraummangel in der Stadt eine Überprüfung des Vorhabens durch die Verwaltung. Nun meldet sich auch Bambergs OB Andreas Starke (SPD) zu Wort.
Geplantes Wohnviertel "Ecosquare" in Bamberg - jetzt macht die Stadt Druck
In einer Mitteilung betont Starke: "Die Baugrube kann ohne Fortschritte nicht länger hingenommen werden." Das habe der OB gegenüber dem Investor Thomas Banning in einem persönlichen Gespräch im Rathaus zuletzt sehr deutlich gemacht. Das Stadtoberhaupt hatte die Investorengruppe demnach eingeladen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen, damit die dazu erforderlichen Maßnahmen "in Angriff genommen werden", so Starke.
In der Vergangenheit hatte sich der Bauherr gegenüber inFranken.de bereits zu den Gründen für die extremen Verzögerungen geäußert. Diese sind demnach vielfältig und reichen von der Corona-Pandemie über Kontaminationen im Boden, den Ukraine-Krieg, gestrichene Förderungen und Lieferengpässe bis hin zu gestiegenen Baupreisen.
Die Stadt selbst habe darum in den vergangenen Monaten aktiv versucht, mögliche Partner zu vermitteln, um die Rahmenbedingungen für das Projekt zu verbessern. Auch der Investor führte nach eigenen Angaben zahlreiche Gespräche, um Partnerschaften zu knüpfen. Dennoch blieb das Ergebnis der Stadt zufolge bislang unbefriedigend - eine tragfähige Lösung konnte nicht erarbeitet werden.
"Ewige Baustelle" soll beendet werden: Stadt legt Frist für geplantes Bamberger Wohnviertel fest
Die Stadtverwaltung habe daraufhin alle rechtlichen Optionen geprüft, um die Bebauung der prominenten Fläche am Pfisterberg voranzutreiben. Dem Investor wurde demnach eine Frist bis zum 31. Mai 2025 gesetzt, um neue konzeptionelle Vorschläge vorzulegen. Anschließend sollen die Pläne dem Bausenat vorgelegt werden.
"Ein weiteres Zuwarten ist der Öffentlichkeit nicht zu vermitteln", erklärte Starke. Noch vor der Sommerpause soll daher eine politische Entscheidung über die Zukunft des Projekts getroffen werden. Ziel ist es, die "ewige Baustelle" an dieser zentralen Stelle der Stadt zu beenden.