Die 75. Bamberger Sandkerwa ist vorüber und hat zahlreiche Menschen in die Domstadt gelockt. Bei manchen Gästen herrschte aber nach wie vor Verwirrung am Abend, dass sie nun für den Volksfest-Besuch "Eintritt" zahlen sollen.
Denn: Ab 18 Uhr ist der Kauf eines Festabzeichens verpflichtend. Für einen Tag kostet dieses drei Euro, für das ganze Wochenende sechs Euro. Die vor zwei Jahren eingeführte Regelung löst bei einigen Besuchern noch immer Unmut aus. Gegenüber inFranken.de betont Jürgen Wirth, einer der beiden Geschäftsführer der Bamberger Sandkerwa Veranstaltungs GmbH, jedoch: Wäre der Eintritt kostenlos, müssten die Bierpreise steigen.
Bamberger Sandkerwa 2025: Ohne Eintritt müssten laut Betreiber Bierpreise steigen
Laut Wirth sind die Kosten in den vergangenen Jahren in sämtlichen Bereichen in die Höhe geschossen, vor allem die Ausgaben für die Sicherheitsvorkehrungen seien massiv gestiegen. Um diese Kosten zu decken, sei der verpflichtende Eintrittspreis eingeführt worden. Gebe es diesen nicht, müssten die Standgebühren laut dem Geschäftsführer erhöht werden - und diese befänden sich ohnehin schon im oberen Bereich. Würden sie weiter angezogen, bekämen das auch die Besucher zu spüren.
"Dann müsste die Maß Bier 14 Euro kosten, wenn es das Festabzeichen nicht gebe", verdeutlicht er. Aktuell kostet ein Seidla rund fünf Euro auf der Sandkerwa, für eine Maß zahlt man knappe zehn Euro. Wo es besonders günstig ist, erfahrt ihr bei unseren Kollegen vom Fränkischen Tag (plus).
Wirth betont: Auch jetzt wäre das große Fest ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer nicht finanzierbar. Diese kümmern sich übrigens auch um den Schutzraum, den Besucher am Wochenende aufsuchen können, wenn sie sich in Gefahr sehen. Überraschenderweise wurde dieses Angebot aber noch nie genutzt.
"Finde es schwierig": Kostenpflichtiges Festabzeichen stößt bei Besuchern auf Kritik
Die Eintrittspreise kommen jedoch nicht überall gut an: "Ich finde es schwierig: Du machst damit einen öffentlichen Raum kostenpflichtig", kritisiert Oliver van Laak, Student aus Bayreuth, im Gespräch mit unserer Redaktion. Seine Freunde pflichten ihm bei: Schließlich fänden viele andere Städte Wege, die Kosten anderweitig zu decken, zudem schließe man so Teile der Bevölkerung aus, betonen Lukas König und Bastian Guhl. Gezahlt haben sie den Betrag nach der Anreise aus Bayreuth trotzdem.
Auch eine weitere Besucherin findet die Eintrittspreise laut eigener Aussage "doof". Ihr habe es deutlich besser gefallen, dass das Fest bis vor wenigen Jahren noch kostenlos besucht werden konnte.
Es gibt jedoch auch andere Meinungen: "Ich finde es völlig okay. Ich war aber auch ein bisschen verwirrt, weil es mittags umsonst war", erzählt eine Besucherin, die extra aus Koblenz angereist ist. Wenn das Geld jedoch für vernünftige Zwecke wie Sicherheitsvorkehrungen genutzt werde, sei das nachvollziehbar.
Souvenir oder Festpreis? Verwirrung um Festabzeichen-Regelung
Auch Janine und Thomas George finden es nicht schlimm, für den Zutritt zur Sandkerwa zahlen zu müssen. "Uns war aber nicht ganz klar, ob es sich bei dem Festabzeichen um ein Souvenir oder einen festen Preis handelt", berichtet das Paar. Obwohl es verpflichtend sei, sei das Holzabzeichen zusätzlich auch ein schönes Souvenir. Auch Sandkerwa-Gängerin Sandra Scheibel betont: "Für die Sicherheit ist das wohl leider notwendig."
Viel Verständnis bekommt auch eine junge Festabzeichenverkäuferin zu hören. Bei ihr können Gäste die gelben Holztäfelchen schon vor den Verkaufszelten am Eingang kaufen. Ihr falle jedoch ein anderer Punkt auf: "Die Kontrollen sind hier nicht so strikt. Und dass dann manche zahlen müssen und andere sich reinschleichen, erzeugt glaube ich eher Unmut." Tatsächlich wird auf dem Fest nur stichprobenartig kontrolliert. Securitys prüfen dabei an den Eingängen, ob Besucher das Festabzeichen tragen.
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