Update vom 21.10.2025: Polizei bittet um Hinweise zu pinkem Auto im Fall Rebecca

Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln geht die Suche nach neuen Hinweisen und Beweismaterialien weiter. Der seit Montag (20. Oktober 2025) laufende Einsatz im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree wird fortgesetzt. Neben den Durchsuchungen planen die Einsatzkräfte, Anwohnerinnen und Anwohner zu befragen. "Die Beamten werden von Tür zu Tür gehen", sagte ein Polizeisprecher. 

Demnach inspizieren Ermittler ein weiteres Objekt in der Nähe des brandenburgischen Tauche. "Hintergrund der Maßnahmen sind neue Erkenntnisse im Rahmen der Ermittlungen", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Details nannte er nicht. Ein Polizeisprecher sagte, es werde nach beweisen gesucht. "Es ist nicht auszuschließen, dass wir Beweise finden, die im Zusammenhang mit ihr stehen oder sogar menschliche Überreste." 

Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln sucht die Polizei auf einem Grundstück in Brandenburg nach Beweismitteln wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Das teilten die Berliner Polizei und die Berliner Staatsanwaltschaft gemeinsam mit.
-/Polizei Berlin/Sven Kaeuler/dpa/Collage: inFranken.de

Den Beobachtungen eines dpa-Reporters zufolge das Areal hinter einem anscheinend leerstehenden Gebäude untersucht. Von außen sind dort hauptsächlich Gestrüpp und Sträucher zu erkennen. Die Polizei hat den Bereich abgesperrt. Neben einem Bagger sind auch eine Drohne und Messgeräte im Einsatz, ein sogenannter Bodenradar. Beamte machen zudem Fotos. In der Nähe befinden sich mehrere unbewohnte Häuser.

Schwager im Mittelpunkt der Ermittlungen

Mit der Durchsuchung setzte die Polizei ihren Großeinsatz in Tauche südöstlich von Berlin fort, der am Montag (20. Oktober 2025) auf dem Grundstück der Großeltern des Hauptverdächtigen begonnen hatte. Dabei handelt es sich um den heute 33 Jahre alten Schwager von Rebecca. Es gebe Hinweise darauf, dass er die Jugendliche im Februar 2019 getötet und ihre Leiche sowie Gegenstände von ihr zumindest vorübergehend dorthin gebracht haben könnte, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Bei dem Einsatz ging es demnach darum, solche Gegenstände zu entdecken sowie Tatspuren und andere Beweismittel zu sichern. Zur Frage, ob es relevante Funde gab, äußerten sich die Ermittler zunächst nicht. Über mehrere Stunden hinweg hatten über 100 Polizeibeamte am Montag in Lindenberg, einem Ortsteil von Tauche, nach Beweismitteln gesucht. Auch Kräfte des Bundeskriminalamts waren daran beteiligt. Die Beamten setzten unter anderem einen kleinen Bagger, eine Drohne, Videotechnik, Bodenradar und Spürhunde ein. Auch ein weiteres Objekt in der Nähe von Tauche soll durchsucht werden.

Die damals 15 Jahre alte Jugendliche war am Morgen des 18. Februar 2019 im Berliner Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln verschwunden, nachdem sie laut Angaben der Familie und der Polizei die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht hatte. Seitdem gilt sie als vermisst. Die Ermittler vermuten schon seit längerem, dass der heute 33-jährige Schwager die Jugendliche getötet hat. Der Mann bestreitet dies.

Fehlalarm nach Knochenfunden

Die Ermittlungen im Fall Rebecca wurden nach dem Verschwinden des Mädchens von einer Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes übernommen. Sie ging seither Hunderten von Hinweisen nach - bisher stets erfolglos. Als im Oktober 2020 und Januar 2021 in Berlin und Brandenburg Knochenfunde gemeldet und ein Zusammenhang mit dem Kriminalfall vermutet wurde, stellte sich heraus, dass sie zu Tieren gehörten. Vor rund fünf Jahren fanden Jugendliche eine Decke und Knochen bei Kummersdorf in Brandenburg - ebenfalls ohne Bezug zu Rebecca, wie die Untersuchungen ergaben.

In der Nacht zum 18. Februar 2019 war der damals 27-jährige Schwager des Mädchens auf einer Feier, er kehrte erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Dann versuchte sie den Schwager zu erreichen, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. Das Mädchen kam nie in der Schule an - und auch nicht zurück nach Hause.

Auto wurde vor sechs Jahren in der Nähe von Tauche erfasst

Am selben Tag und tags darauf wurde das Auto der Familie auf der Autobahn Richtung Polen mit einem Kennzeichenerfassungssystem erfasst - auch in der Nähe von Tauche, wie ein Sprecher der Berliner  Staatsanwaltschaft sagte. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff auf den Wagen. Eine plausible Erklärung lieferte er nicht. Das Auto war damals durchsucht worden.

Die Polizei startet nun einen Zeugenaufruf zum Auto der Familie. Wer hat den pinken Twingo rund um den 18. Februar 2019 gesehen? Wer hat etwas Verdächtiges im Zusammenhang mit dem Wagen wahrgenommen? 

In dem Zeugenaufruf will die Polizei auch wissen: Wer hat Beobachtungen gemacht, die auf ein Versteck, beziehungsweise ein Vergraben des Leichnams von Rebecca hindeuten könnten? Der Schwager der damals 15-jährigen Schülerin steht laut Polizei im Verdacht, Rebecca getötet und ihren Leichnam in dem Twingo in Tauche im Ortsteil Lindenberg, beziehungsweise in der Umgebung versteckt oder vergraben zu haben.

Update vom 20.10.2025: Durchbruch im Fall Rebecca Reusch? Polizei gräbt Grundstück um

Im Fall der seit mehr als sechs Jahren vermissten Rebecca aus Berlin-Neukölln sucht die Polizei auf einem Grundstück in Brandenburg nach Beweismitteln wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Das teilten die Berliner Polizei und die Berliner Staatsanwaltschaft gemeinsam mit.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass ihr Schwager die damals 15-Jährige im Februar 2019 getötet und ihre Leiche sowie ihr gehörende Gegenstände zumindest vorübergehend auf das Grundstück seiner Großeltern in Tauche (Landkreis Oder-Spree) gebracht haben könnte. Bei dem aktuellen Einsatz der Polizei gehe es darum, solche Gegenstände aufzufinden sowie darum, Tatspuren und andere Beweismittel zu sichern. Im Einsatz seien insgesamt 115 Polizeikräfte, darunter auch Mitarbeiter des Bundeskriminalamts.

Rebecca war am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Berliner Bezirk Neukölln verschwunden. Nach Angaben der Familie und der Polizei hatte die 15-Jährige die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers verbracht. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA).

Der damals 27-jährige Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam sie nicht an und auch nicht zurück nach Hause.

Update vom 17.02.2025: Rebecca seit sechs Jahren vermisst - aktueller Stand der Ermittlungen

Seit dem Verschwinden der Jugendlichen Rebecca vor sechs Jahren sind rund 3200 Hinweise bei der Polizei eingegangen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es auch im letzten Jahr noch Hinweise im niedrigen dreistelligen Bereich, wie ein Sprecher auf dpa-Anfrage mitteilte. Zu einem Fortschritt bei den Ermittlungen hätten diese allerdings nicht geführt. Der Schwager der damals 15-Jährigen gilt weiterhin als Verdächtiger.

Im Rahmen der Ermittlungen seien auch Funde von Knochen im Oktober 2020 und Januar 2021 in Berlin und Brandenburg gemeldet worden. Dabei habe es sich jedoch um Tierknochen gehandelt, hieß es. Vor fünf Jahren fanden etwa zwei Jugendliche eine Decke sowie Knochen bei Kummersdorf in Brandenburg. Aber auch die Decke sei nicht die gesuchte gewesen.

Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA).

Der damals 27-jährige Schwager war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam sie nicht an und auch nicht zurück nach Hause. 

Das Auto der Familie wurde später an dem Tag und am Tag darauf auf der Autobahn Richtung Polen festgestellt. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff darauf, eine nachvollziehbare Erklärung gab er bis heute nicht ab.

Update vom 21.03.2024: Haben die Ermittler im Fall Rebecca Reusch Fehler gemacht?

Am 18. Februar 2019, also vor mehr als fünf Jahren, verschwand die damals 15-jährige Rebecca Reusch in Berlin spurlos. Der Vermisstenfall beschäftigt Ermittler und Öffentlichkeit bis heute. Die Behörden gehen davon aus, dass die junge Frau getötet wurde. 

Nach Darstellung der Familie und auch der Polizei hatte die 15-Jährige damals bei ihrer Schwester im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln übernachtet. Die Polizei nimmt an, dass die Jugendliche das Haus nicht lebend verlassen hat. Bis heute gilt ihr Schwager als einziger Verdächtiger. Die Polizei nahm ihn mehrmals fest und ließ ihn wieder frei. Er bestritt, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Mord verjährt nicht - und so prüfen die Ermittler weiterhin alle neuen Erkenntnisse in dem Fall. Doch ein Kollege erhebt nun laut Ippen Media in der Frankfurter Rundschau schwere Vorwürfe gegen die Behörden. Demnach hätte es "grobe Vernachlässigungen" bei den Ermittlungen gegeben.

Vorwürfe gegen Ermittler – falscher Umgang mit Handy-Daten 

Konkret wirft der Mann - der laut den Angaben zwar ebenfalls bei der Polizei in Berlin arbeitet, aber nicht aktiv an dem Fall beteiligt sei - seinen Kollegen vor, sich zu spät um die Auswertung der Handy-Daten von Rebecca gekümmert zu haben. Demnach seien die Daten erst im Jahr 2020 angefragt worden. Insgesamt, also bis die Daten von Google übermittelt und von den Behörden ausgewertet wurden, seien Jahre seit Rebeccas Verschwinden vergangen. Die neuerlichen Durchsuchungen und Ermittlungen im Frühjahr 2023 sollen dann im Zusammenhang mit den ausgewerteten Daten gestanden haben - mehr als vier Jahre nach Rebeccas Verschwinden. Zu lange, um noch eine heiße Spur zu finden: "Das sind alles erschreckende Zeiträume. Ich frage mich, was die Kollegen da gemacht haben", so der nicht namentlich genannte Polizist in der Frankfurter Rundschau

Die Behörden wollten sich gegenüber der Frankfurter Rundschau nicht zu den Vorwürfen äußern, um aktuelle Ermittlungen zu schützen. Auch Google äußerte sich nicht zu dem Vorwurf, zu lange zur Bereitstellung der angefragten Daten gebraucht zu haben. Laut Staatsanwaltschaft könne die Bereitstellungszeit von angefragten Daten bei Google aber stark schwanken - ein solch langer Zeitraum sei deshalb nicht ungewöhnlich.

Sicher ist: Die neuen Vorwürfe werden die Gerüchte im Fall Rebecca Reusch wieder anheizen. Zuletzt hatten laut Bild sogar Hobby-Ermittler versucht, in ein Waldgrundstück mit zwei Lauben einzudringen, um Beweismittel zu suchen. Demnach sei es deshalb zu einem Polizeieinsatz gekommen. Das Grundstück habe sich in Besitz der Familie befunden.   

Dass der Fall Reusch schnell aufgeklärt werden kann, ist unwahrscheinlich. Allerdings ist es in solchen "Cold Cases" nicht ausgeschlossen, dass erst nach Jahren ein Durchbruch bei den Ermittlungen gelingt: So wurden zuletzt in Würzburg Anfang März zwei Männer wegen Mordverdachts festgenommen - und das 25 Jahre nach der Tat

Update vom 19.02.2024: Vermisste Rebecca Reusch - Staatsanwaltschaft wertet Video aus

Im Fall der vor fünf Jahren verschwundenen Rebecca Reusch aus Berlin hat die Staatsanwaltschaft vor einigen Wochen ein von Journalisten übergebenes Video geprüft. "Wir kennen das Video, wir haben es ausgewertet und es ergeben sich keine neuen Erkenntnisse daraus", sagte ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Video sei den Ermittlern im Herbst von der Bild-Zeitung übermittelt worden. Es gebe insgesamt keinen neuen Stand zu dem Fall.

Die damals 15-jährige Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht zuvor im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde Rebecca weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes. Unter Verdacht steht seit Beginn der Ermittlungen der Schwager Rebeccas.

Der damals 27-jährige Mann war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam sie nicht an und auch nicht zurück nach Hause.

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung zeigt das Video einer Überwachungskamera aus der Nachbarschaft, dass das Auto des Schwagers morgens um 7.24 Uhr die Straße in der Nähe des Hauses von Rebeccas Schwester entlanggefahren und nach 46 Minuten zurückgekommen sei. Bekannt war bereits, dass das Auto an dem Tag auf der Autobahn Richtung Polen festgestellt worden war. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff auf den Wagen, eine nachvollziehbare Erklärung gab er nicht ab.

Originalmeldung vom 07.02.2024: Was ein Profiler jetzt über Verdächtige im Fall Rebecca sagt

Fünf Jahre nach dem Verschwinden der damals 15-jährigen Rebecca Reusch zeigt sich der Bremer Kriminalist und Profiler Axel Petermann optimistisch, dass der Fall noch aufgeklärt werden kann. "Ich halte die Chancen für eine späte Aufklärung immer für gegeben", sagte Petermann der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin optimistisch und denke, man muss es weiter probieren. Da braucht man auch Glück und bestimmte Voraussetzungen", so der Kriminalist, der lange die Bremer Mordkommission leitete.

Ob Ermittlungen bei derartigen "Cold Cases" erfolgreich seien, hänge von mehreren Faktoren ab. So käme es etwa auf die Intensität der weiteren Ermittlungen und neu aufkommende Spuren an, sagte Petermann. Doch auch alte Indizien können laut dem Kriminalisten durch moderne technische Möglichkeiten neue Brisanz erhalten. Auch ein "gewisses Glück" spiele eine Rolle. Die Kriminalistik sei jedoch "so reich an positiven Beispielen", dass man auch viele Jahre danach eine Aufklärung herbeiführen könne. "Deswegen darf man da einfach nicht nachlassen", sagt Petermann.

Bekannter deutscher "Cold Case": Das ist der Stand der Ermittlungen

Die damals 15-jährige Rebecca verschwand am Morgen des 18. Februar 2019 im Stadtteil Britz im Bezirk Berlin-Neukölln. Nach Angaben der Familie und der Polizei verbrachte das Mädchen die Nacht zuvor im Haus ihrer Schwester und ihres Schwagers. Bis heute wurde sie weder lebend noch tot gefunden. Seit damals ermittelt eine Mordkommission des Berliner Landeskriminalamtes (LKA). Unter Verdacht steht weiterhin der Schwager Rebeccas.

Der damals 27-jährige Mann war bei einer Feier und kam erst am frühen Morgen zurück. Rebeccas Schwester ging früh zur Arbeit. Als die Mutter anrief, um Rebecca zum Schulbesuch zu wecken, ging niemand ans Telefon. Die Mutter rief den Schwager an, der Anruf wurde weggedrückt. Kurz darauf rief er zurück und sagte, Rebecca sei bereits weg. In der Schule kam sie nicht an und auch nicht zurück nach Hause. Das Auto der Familie wurde später an dem Tag auf der Autobahn Richtung Polen festgestellt. Außer dem Schwager hatte niemand Zugriff auf den Wagen, eine nachvollziehbare Erklärung gab er nicht ab.

Auch Axel Petermann geht davon aus, dass Rebecca das Haus ihrer Schwester nicht lebend verließ. "Es ist dem Täter offensichtlich gelungen, recht schnell und sehr strukturiert vorzugehen, als es darum ging, Rebecca aus dem Haus zu schaffen und das Mädchen zu verbergen, sodass sie bis heute nicht gefunden wird", sagte Petermann. Dass der Täter nach wie vor alles für sich bewahrt, sei auch ein Zeichen von "viel Durchhaltevermögen, Kaltschnäuzigkeit und Abgebrühtheit", so der Profiler.

Staatsanwaltschaft bestätigt: Schwager gilt als Verdächtiger 

Zudem ist es laut Petermann wichtig, "erst einmal zu schauen, welche Menschen bis zum Tode Kontakt mit Rebecca hatten". Es könne auch im Vorfeld etwas passiert sein, als die Schwester der 15-Jährigen noch im Haus war, "deswegen würde ich immer versuchen, all diejenigen, die noch infrage kommen, nicht auszuschließen", erklärt der Kriminalist.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es gibt im Fall Rebecca keine Neuigkeiten." Als Beschuldigter werde nach wie vor der Schwager geführt. Weiteren Hinweisen aus der Bevölkerung, die gelegentlich eingingen, werde nachgegangen. "Bislang hat sich da aber noch nichts als zielführend erwiesen", so der Sprecher. Ein weiterer Zeugenaufruf sei derzeit nicht geplant, das Thema beschäftige die Öffentlichkeit ohnehin.

(Anmerkung der Redaktion: Zur Berichterstattung im Vermisstenfall Rebecca Reusch wird häufig die Kritik geäußert, dass das verwendete Foto der Vermissten durch einen Filter stark bearbeitet sei, ihr nicht ähnlich genug sehe und dies eine Identifizierung durch Zeugen erschwere. Bei dem Foto handelt es sich aber aktuell um das einzige Bildmaterial, das die Polizei Berlin zum Fall zur Verfügung stellt.)

dpa/th