Ein kürzlich entdeckter Komet wird aus der Richtung der Sonne kommend am Abendhimmel der Erde sichtbar. Der leuchtende Himmelskörper mit dem Spitznamen "Swan25B" und jetzt der offiziellen Bezeichnung "C/2025 R2" wird sich im Oktober auf etwa 30 Millionen Kilometer unserem Heimatplaneten annähern, erklärte der Experte der europäischen Raumfahrtorganisation Esa, Richard Moissl, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Die größte Annäherung wird laut Moissl um den 20. Oktober erwartet. "Aktuell besteht da eine Ungenauigkeit von plus-minus fünf Tagen für den Zeitpunkt der größten Annäherung." Der Komet wurde in der vergangenen Woche mit einer Kamera einer Raumsonde erfasst. Er ist als erdnaher Komet eingestuft, stellt jedoch bei der gegebenen Entfernung keine Bedrohung für die Erde dar.

Neu entdeckter Komet "Swan25B" nähert sich der Erde

"Er wird ab Mitte Oktober flach am Abendhimmel sichtbar sein", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz. Nach der aktuellen Prognose wird er dann bei klarem Wetter zwar nicht mit dem bloßen Auge erkennbar sein, aber mit einem Fernglas. Danach steigt er höher am Himmel auf, verliert jedoch schnell an Helligkeit, bis er im ersten Novemberdrittel wieder unsichtbar wird. "Er wird im Oktober abends im Südwesten stehen und Anfang November im Süden."

Kometen sind mehrere Milliarden Jahre alt und stammen aus der Frühzeit unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus einer Kombination von Eis, Staub und Fels. Nähert sich ein Komet der Sonne, beginnt sein oft nur wenige Kilometer großer Kern zu verdampfen und formt eine dichte Staub- und Gaswolke. Später entsteht der Kometen-Schweif, der aus Gasmolekülen und Staubpartikeln besteht. Ein Kometen-Schweif kann mehrere Millionen Kilometer lang werden. 

Himmelskörper, die aus Richtung der Sonne kommen, sind für die Raumfahrtagentur teilweise schwer zu entdecken. Es sind Teleskope im All geplant, mit denen auch aus Richtung der Sonne stammende Objekte besser aufgespürt werden können. Ohne Vorwarnung explodierte im Februar 2013 ein 20 Meter großer Brocken über der Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle und splitterndes Glas wurden rund 1500 Menschen verletzt.