Update vom 18.06.2025: Überspannung ließ Strom in Spanien und Portugal ausfallen
Etwa sieben Wochen nach dem historischen Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel ist ein Untersuchungsbericht zu den Ursachen veröffentlicht worden. Der Grund für den mehrstündigen Blackout am 28. April in Spanien und Portugal sei eine zu hohe Spannung im Netz gewesen, erklärte Spaniens Vizeregierungschefin und Umweltministerin Sara Aagesen in Madrid. Dies führte zu einer Kettenreaktion von Schutzabschaltungen. Hinweise auf einen Cyberangriff gebe es nicht, betonte Aagesen.
Die zu hohe Spannung im spanischen Stromnetz sei durch mehrere Faktoren verursacht worden. Einerseits hatte der Netzbetreiber Red Eléctrica die Stromproduktion nicht mit der "nötigen Vorsicht" geplant. Gemeint ist damit, dass nicht genügend Anlagen zur Stromerzeugung eingeplant waren, die wie klassische Kraftwerke mit Turbinen arbeiten, die Überspannungen im Netz besser abfedern können als die meisten Solar- oder Windkraftwerke.
Andererseits hätten sich auch die Betreiber konventioneller Kraftwerke, wie Kombikraftwerke, Atomkraftwerke und Wasserkraftwerke, "unsachgemäß verhalten", sagte Aagesen. Sie hätten nicht genügend Überspannung aus dem Netz aufgenommen und andere Kraftwerke hätten sich wegen der Überspannung vom Netz getrennt, obwohl sie das gemäß den Systemvorgaben nicht hätten tun dürfen.
Zusätzliche Anlagen für die Netzstabilität
Warum Red Eléctrica zu unvorsichtig plante und Kraftwerksbetreiber sich unangemessen verhielten, blieb jedoch zunächst unklar. Aagesen deutete lediglich mangelnde Koordination, unklare Zuständigkeiten und fehlende Transparenz im Gesamtsystem an.
Um ein Stromnetz mit einem immer größeren Anteil an Solar- und Windkraftanlagen stabil zu halten, sind laut Fachleuten, wie etwa von der Bundesnetzagentur, zusätzliche Investitionen erforderlich. So können Synchronkondensatoren als große rotierende Maschinen die stabilisierende Funktion klassischer Turbinen in herkömmlichen Kraftwerken ersetzen.
Dies könnte auch von intelligenten Wechselrichtern von Solar- und Windkraftanlagen übernommen werden, die aktiv Spannung und Frequenz im Netz steuern. Wichtig könnten auch große Batteriespeicher sein, die in Millisekunden Energie abgeben oder aufnehmen und das Netz so stabil halten.
Update vom 29.04.2025, 9.15 Uhr: Deutschland auf Stromausfall gut vorbereitet
Ein umfangreicher Stromausfall wie am Montag in Spanien und Portugal ist in Deutschland nach Angaben der Bundesnetzagentur nicht zu befürchten. "Ein großflächiger, langanhaltender Blackout ist in Deutschland unwahrscheinlich", teilte die Behörde in Bonn auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, bekräftigte am Abend in der "ARD-Tagesschau", dass ein solcher Fall "sehr unwahrscheinlich" sei und in Deutschland auch so nicht vorgekommen sei. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. Konkret bedeute das, dass eine Leitung immer ausfallen könne und eine andere Leitung einspringen würde.
Anbietervergleich für Solaranlage: Jetzt bis zu 5 Angebote anfragenExperte erklärt, wie Deutschland auf Ausfall reagieren würde
"Das heißt, wir haben mehrere Sicherungssysteme im deutschen Stromnetz", sagte Müller. "Und natürlich für den Fall der Fälle hätten wir Kraftwerke, sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke, die ein solches Netz wieder aufbauen könnten. Das heißt, Deutschland ist gut vorbereitet."
Auch die Sprecherin der Netzagentur verwies auf zahlreiche Sicherungsmechanismen in Deutschland. Diese würden kontinuierlich auf ihre Eignung geprüft und bei Bedarf angepasst.
Zu den Stromausfällen in Südwesteuropa sei die Netzagentur in Kontakt mit den Übertragungsnetzbetreibern. Nach dem großflächigen Blackout vom Montag haben am Dienstag fast alle Menschen in Spanien und Portugal wieder Strom. Der spanische Versorger Red Eléctrica teilte am frühen Dienstagmorgen mit, über 99 Prozent der Energieversorgung seien auf dem vom Ausfall betroffenen Festland wiederhergestellt worden. In Portugal hatten unterdessen mehr als 6,2 von insgesamt 6,5 Millionen Haushalten wieder Strom, wie die zuständigen Behörden in Lissabon in der Nacht mitteilten.
Normalisierung in Spanien
Noch ist unklar, welche konkreten Ursachen am Montag gegen 12.30 Uhr MESZ zu dem Stromausfall führten, der von der Regierung in Madrid als "historisch" und "noch nie dagewesen" bezeichnet wurde. Millionen Menschen waren auf der Iberischen Halbinsel stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Es gab fast überall weder Strom noch Internet oder funktionierende Telefonverbindungen.
Eduardo Prieto, der Direktor für Netzbetriebsdienste bei Red Eléctrica, erklärte gegenüber Medien, die Trennung der europäischen Stromverbindung in Frankreich sei für den Zusammenbruch auf der Iberischen Halbinsel verantwortlich gewesen. Was zu dieser Trennung führte, blieb aber unklar.
Sowohl in Spanien als auch in Portugal wurden am Dienstag unter anderem der U-Bahn und Zugverkehr wieder aufgenommen. Trotz der langsamen Normalisierung kündigten die Regierungen beider Länder Krisensitzungen zur Evaluierung der Lage an.
Am Montag hatten in Portugal und Spanien tagsüber unzählige Menschen in Zügen, U-Bahnen und Aufzügen festgesessen. Urlauber strandeten an Flughäfen, auch Internet und Telefonnetze waren down. Ampeln fielen aus, Krankenhäuser mussten auf Notbetrieb mit Stromgeneratoren umschalten, viele Spanier und Portugiesen auf dem Festland konnten faktisch nicht arbeiten.
In Madrid musste auch das internationale Masters-1000-Tennisturnier mit Topspielern wie dem deutschen Profi Alexander Zverev unterbrochen werden. Der Spielbetrieb soll am Dienstag wieder aufgenommen werden.
Meldung vom 28.04.2025, 14 Uhr: "Massiv": Fast ganz Spanien ohne Strom - war es ein Hackerangriff?
Gegen 12 Uhr gingen die Lichter aus: In Spanien und Portugal gibt es einen weitreichenden Stromausfall. "Pläne zur Wiederherstellung der Stromversorgung" seien in die Wege geleitet worden, teilte der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X mit. Man habe im Norden und Süden des Landes angefangen, die Versorgung wieder herzustellen. Nach der Ursache werde gesucht.
Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus den spanischen Großstädten Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde.
Spaniens Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr (Ortszeit) das gesamte nationale Stromnetz ausgefallen sei - an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren. Die spanische Zeitung El País sprach von einem "massiven Stromausfall", allerdings nur auf dem Festland. Laut Reportern waren die Kanarischen oder Balearischen Inseln nicht betroffen.
Massiver Stromausfall auf der iberischen Halbinsel - Hackerangriff möglich
Im Nachbarland Portugal erstrecke sich ein Blackout in mehreren Gebieten - von Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP. Laut Bild-Informationen sind außerdem Teile Frankreichs betroffen
Nähere Infos zum Ausmaß des Stromausfalls sowie zur Ursache lagen der dpa zunächst nicht vor. Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb El País.
Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete der Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der "automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung" umgehend wiederhergestellt worden.
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