Update vom 26. Oktober 2025, 17.20 Uhr: Zwei Männer nach Louvre-Einbruch festgenommen

Eine Woche nach dem Einbruch in den Pariser Louvre haben die Ermittlungsbehörden einen ersten Erfolg bei der Fahndung verzeichnet: Zwei Männer sind festgenommen worden. Einer der Verdächtigen wurde am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle angehalten, der andere Verdächtige in der Region Paris festgesetzt, wie die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Beide befinden sich aufgrund von bandenmäßigem Diebstahl in Untersuchungshaft. Die Festnahmen ereigneten sich am Samstagabend gegen 22 Uhr. Zwei weitere mutmaßliche Komplizen sind weiterhin auf der Flucht.

Nach Einbruch ins Louvre: 150 DNA-Spuren am Tatort gefunden

Laut Informationen des Senders BFMTV sollen die beiden Männer um die 30 Jahre alt sein und den Polizeibehörden bereits bekannt. Wie der Sender France Info berichtete, sollen die am Tatort gefundenen DNA-Spuren direkt zu den Verdächtigen geführt haben. Laut "Paris Match" hatte der am Flughafen Festgenommene offenbar die Absicht, nach Algerien zu fliegen. Die Staatsanwältin Beccuau bedauerte die voreilige Weitergabe von Informationen durch Dritte, die den Ermittlungen schadeten.

Polizeibeamte ermitteln am Louvre-Museum an einem von Dieben benutzten Lastenaufzug. Auf das berühmte Pariser Museum ist ein Raubüberfall verübt worden. Im Inneren des Museums haben die Täter Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen und sollen anschließend auf Zweirädern geflohen sein.
Thibault Camus/AP/dpa

Beim Einbruch am Sonntag vor einer Woche hatten vier unbekannte Täter Schmuckstücke und Juwelen im geschätzten Wert von etwa 88 Millionen Euro erbeutet. Die Diebe brachen zwei Vitrinen auf und nahmen acht wertvolle Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen an sich – darunter mit Edelsteinen besetzte Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen.

Laut Polizei war der Überfall akribisch vorbereitet: Zwei kletterten mit einer Hubarbeitsbühne in die Galerie d'Apollon, während die anderen beiden die Flucht mit Rollern absicherten. Am Tatort hinterließen sie diverse Gegenstände, darunter Helme, ein Schweißgerät, eine gelbe Warnweste und Trennscheiben, teilweise mit Benzin übergossen - und rund 150 DNA-Spuren.

Großteil der Beute bleibt meist für immer verschollen

Innenminister Laurent Nuñez würdigte auf der Plattform X die Arbeit der Ermittler - und versprach Entschlossenheit bei der weiteren Aufklärung. Die Beute werde leider häufig ins Ausland gebracht, zitierte "Libération" den Politiker. Er hoffe, dass dies hier nicht der Fall ist, er bleibe zuversichtlich. Experten befürchten, dass Diamanten und Edelsteine entfernt werden und das Gold eingeschmolzen wird.

Experten schätzen die Rückführungsquote auf etwa acht Prozent aller gestohlenen Kunstobjekte. Ein Blick auf frühere Kunstraubfälle zeigt, dass ein Großteil der Beute für immer verschollen blieb. Dazu gehört auch ein Bild des bedeutenden französischen Landschaftsmalers Jean-Baptiste Corot, das 1998 aus dem Louvre gestohlen wurde, sowie fünf Werke von Picasso, Matisse, Braque, Modigliani und Léger aus dem Pariser Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris.

Einer der wohl spektakulärsten Einbrüche fand 1990 im Isabella Stewart Gardner Museum in Boston statt. 13 Werke im Wert von 500 Millionen Dollar (Rembrandt, Vermeer etc.) wurden dort entwendet - und nie wieder gefunden - trotz der vom FBI ausgesetzten Belohnung von 10 Millionen Dollar. Seitdem hängen dort leere Rahmen.

Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Museum

Der spektakuläre Einbruch im Louvre hatte auch eine Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Museum ausgelöst. Der Louvre gilt als das meistbesuchte Museum der Welt. Dort ist auch Leonardo da Vincis weltberühmte Mona Lisa ausgestellt. Das Museum ist seit Mittwoch wieder für Besucher geöffnet - mit Ausnahme der Galerie d’Apollon, wo sich der Diebstahl ereignet hatte.

Update vom 20. Oktober 2025, 12.10 Uhr: Louvre-Diebe erbeuten Schmuck von "unschätzbarem Wert" - so lief der Überfall ab

Der Einbruch in das Pariser Museum Louvre läuft so spektakulär ab wie das Szenario eines Gangsterfilms. Die Beute ist von "unschätzbarem Wert", wie die Kulturministerin später sagt. Anders als zunächst angekündigt, bleibt das Museum nach dem Vorfall weiter geschlossen. Wer einen Besuch gebucht habe, erhalte eine Rückerstattung, teilte der Louvre mit. Dies sollte unter anderem die Ermittlungen der Polizei in dem riesigen Museum erleichtern. Die Schließung wird nun um einen Tag verlängert.

Das Museum hat am Morgen gerade erst für Besucher geöffnet, als die Täter zuschlagen. Sie parken einfach einen Lkw mit Hebebühne neben dem Museum und dringen damit direkt in die prächtige Galerie d'Apollon im ersten Stock des Museums ein. Schon Minuten nach ihrem Coup brausen die Ganoven auf PS-starken Motorrollern Richtung Autobahn davon. 

Für ihren Beutezug brauchen die Täter nur vier Minuten, wie Kulturministerin Rachida Dati dem Sender TF1 sagte. "Das sind Profis". Sie habe Aufnahmen der Videoüberwachung gesehen. "Sie greifen niemanden an, sie gehen ganz ruhig hinein. In vier Minuten zerstören sie natürlich Vitrinen, nehmen ihre Beute und verschwinden ohne jegliche Gewaltanwendung. Das ist sehr professionell." Zunächst hatten die Behörden von einem Raubüberfall gesprochen, es handele sich aber um einen Einbruchsdiebstahl, sagte die Ministerin in dem Interview. Während zwei der Täter auf Motorrollern an der Straße warteten, gelangten die anderen beiden mit der Hebebühne auf einen Balkon im ersten Stock des Museums, beschreibt die Staatsanwaltschaft den Vorgang. Dort zerstörten sie demnach mit einem Trennschleifer eine Scheibe, um direkt in den Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen und dort auf Beutezug zu gehen.

Beute von "unschätzbarem Wert" 

Die Täter erbeuteten insgesamt acht Schmuckstücke, die über ihren Marktwert hinaus "einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert" haben, wie das Innen- und das Kulturministerium mitteilten. Am Abend wird bekannt: Es handelt sich um Diademe, Halsketten, Ohrringe und Broschen aus den Sammlungen früherer Königinnen und Kaiserinnen. 

Zunächst erbeuteten die Täter auch die Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920), wie die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau dem Sender BFMTV sagte. Doch sie wurde später beschädigt in der Nähe des Louvre gefunden. Die anderen acht Objekte fehlen. Die Polizei sucht nach vier Tätern. Zwar greifen die Einbrecher kein Personal und keine Sicherheitskräfte an, aber Türen im Inneren des riesigen Museums verriegeln sich automatisch - wohl weil Alarm ausgelöst wird - und Besucher kommen zunächst nicht ins Freie. Medien berichten von kurzzeitiger Panik. 

Wie die Ministerien mitteilten, verläuft die Evakuierung der Besucher danach aber ohne Zwischenfälle. Niemand sei verletzt worden. Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, wurde das Museum geschlossen. 

Täter nutzten Lkw mit Hebebühne

Die Täter drangen gegen 9.30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hatten, in das Museum ein, hieß es von den Behörden. Sie parkten einen Lkw mit Hebebühne an der Seite des Museums, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen. Mit einem Trennschleifer oder einer kleinen Säge zerstörten sie das Fenster. Während zwei Männer ins Innere eingedrungen seien, habe ein dritter draußen Wache gestanden, berichteten Medien. Im Inneren stahlen sie Schmuckstücke aus Vitrinen. 

Anschließend ergriffen die Täter auf zwei hochmotorisierten Motorrollern die Flucht. Die Videoüberwachung habe sie auf dem Weg in Richtung der Autobahn A6 gefilmt, berichtete "Le Parisien". 

"Es wird alles getan, um die Täter dieser inakzeptablen Tat so schnell wie möglich zu fassen. Die Ermittler werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Paris mit Hochdruck daran arbeiten", sagte Frankreichs neuer Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war. "Ein Angriff auf den Louvre ist ein Angriff auf unsere Geschichte und unser Kulturerbe", so der Minister. 

Ist Beute schon eingeschmolzen? 

Die große Frage ist nun, ob der Schmuck Stunden nach dem Einbruch bereits eingeschmolzen wurde, um das Gold weiterzuverkaufen. "Das Risiko besteht darin, dass einige Diamanten im Handel verkauft werden könnten, was die Rekonstruktion der Schmuckstücke sehr erschweren würde", sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person dem "Parisien". 

Der Fall weckt in Deutschland Erinnerungen an zwei spektakuläre Kunstdiebstähle: 2017 stahlen Täter aus dem Berliner Bode-Museum eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze im Wert von mehreren Millionen Euro. Zwei Jahre später erbeuteten Täter im Grünen Gewölbe in Dresden 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten über eine Million Euro Schaden. Ein Teil der Beute fehlt noch immer. Nach dem Einbruch in Sachsens berühmtes Schatzkammermuseum wurden die Sicherheitskonzepte genau überprüft, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben jetzt eine eigene Sicherheitsabteilung. 

Meistbesuchtes Museum der Welt 

Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst mehr als 35.000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20.000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.

Ursprungsmeldung vom 19. Oktober 2025: Überfall auf Louvre - Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons erbeutet

Auf das berühmte Pariser Museum Louvre ist am Sonntagmorgen bei der Öffnung ein Raubüberfall verübt worden. Dabei haben die Täter nach Angaben des Innen- und des Kulturministeriums Schmuckstücke erbeutet, die über ihren Marktwert hinaus "einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert" haben.

Es habe keine Verletzten gegeben und die Polizei sei im Einsatz, teilte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati mit. Das Museum bleibt am Sonntag nach eigenen Angaben aus "außergewöhnlichen Gründen" geschlossen.

Die Täter seien gegen 9.30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hätten, in das Museum gelangt, teilten beide Ministerien mit. Im Inneren des Museums hätten sie Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen und seien auf Zweirädern geflohen. Die Ermittlungen hätten begonnen und eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände werde derzeit erstellt.

Wie die Zeitung Le Parisien unter Verweis auf die Ermittler berichtete, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem. Nach ersten Erkenntnissen waren die vollständig vermummten Täter über an der zur Seine gelegenen Gebäudeseite, wo gerade Bauarbeiten stattfinden, in das Museum eingedrungen. Sie sollen dem Bericht zufolge einen Lastenaufzug benutzt haben, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d'Apollon zu gelangen.

Nachdem die Täter die Fenster eingeschlagen hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draußen Wache gestanden hätte, berichtete Le Parisien weiter. Wie der Sender Europe 1 berichtete, soll es sich um zwei bis vier Täter gehandelt haben, die mit einem Motorroller in der Nähe des Louvre geparkt haben. Sie sollen die Fenster mit kleinen Kettensägen aufgebrochen haben und sich auf der Flucht befinden. 

Evakuierung des Louvre ohne Zwischenfälle - Beute von "unschätzbarem historischen Wert"

Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, sei das Museum geschlossen worden. Die Evakuierung der Besucher sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es würden sämtliche Mittel eingesetzt, um die Beute wiederzufinden. Kulturministerin Rachida Dati und der neue Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war, befanden sich bei den Ermittlern im Museum.

Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 besuchten knapp 9 Millionen Besucher die Kunsteinrichtung. Die Sammlung des Museums umfasst über 35.000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20.000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.