Geschichten um Lotto-Gewinner aus der ganzen Welt machten in den vergangenen Wochen wiederholt Schlagzeilen. Ob der Dortmunder Lotto-Millionär "Chico", der bereits regionalen Kultstatus erreicht hat, oder die junge Engländerin Rachel Kennedy, die den Jackpot trotz richtiger Zahlen nicht knackte. Man tendiert schnell dazu, diese Menschen zu beneiden. Es scheint aber auch so, als würden Lotto-Geschichten stets eine dunkle Seite mit sich bringen.

Das vielleicht beste und gleichzeitig schlimmste Beispiel ist zwar schon einige Jahre her, mit der Beliebtheit des Themas und den Gefahren, die Glücksspiel mit sich bringt, aber vielleicht aktueller denn je. Es ist der Fall des US-Amerikaners Jack Whittaker, der im Jahr 2002 in der "Powerball"-Lotterie 315 Millionen US-Dollar, umgerechnet 290 Millionen Euro, gewonnen hat.

315 Millionen Dollar: Mega-Gewinn wird zur Last für Jack Whittaker

Whittaker, Geschäftsführer einer Baufirma, erfuhr damals am Weihnachtsmorgen von seinem Glück - der Grundstein für seine Geschichte. Als eine Art "Weihnachtswunder" verbreitete sich die Geschichte in den Medien. Nicht zuletzt, weil Whittaker samt Ehefrau Jewel und Enkelin in mehreren Fernsehshows auftrat, um von seinen Zielen zu erzählen. Diese waren durchaus bemerkenswert: Während der bereits erwähnte "Chico" vor allem dadurch bekannt wurde, dass er sich gleich mehrere teure Sportwagen kaufte, hatte Whittaker vor allem ein Motiv - er wollte bedürftigen Menschen helfen.

"Ich wollte Menschen mit Lebensmitteln versorgen, die nichts zu essen hatten. Ich wollte Kleidung für Kinder besorgen, die Kleidung brauchten" so zitierte der Sender "ABC News" den Gewinner. Sogar den Bau von Kirchen wollte er vorantreiben. Um alle seine Vorhaben umsetzen zu können, gründete er schließlich eine Hilfsorganisation - mit fatalen Folgen.

Schon bald wurden die Hilfsgesuche der Menschen zu viel - vor allem auch deshalb, weil diese mit teils absurden Wünschen an Whittaker herantraten. Neben Teppichen, Unterhaltungsmedien und Hummer zum Essen forderten manche Menschen ganze Häuser, die sie sich selbst nicht leisten konnten. 

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Hilfsgesuch oder Ausnutzen? So veränderte der Gewinn sein Leben

Auch im Alltag stießen der Gewinner und seine Familie auf Probleme. Überall, wo sie hingingen, konnten sie sich vor Bittstellern kaum retten. Selbst Whittakers Baufirma wurde als Ziel ausgemacht, allerdings von Klagen. Über 400 davon bekamen die Firmen und auch er selbst ab. Für den Geschäftsmann war der Fall klar: "Jeder will etwas haben, das umsonst ist." Die Situation wurde schnell zu viel für Whittaker, der sich immer mehr dem Alkohol hingab und sich abschottete. Auch durch Glücksspiel verlor er einen beachtlichen Teil des Geldes. 

Doch nicht nur er selbst wurde Opfer dieses Lebensstils: Seine Enkelin wurde durch das Geld in ein schlechtes Umfeld getrieben, durch das sie schließlich in Kontakt mit Drogen kam. "Alles, was mich interessiert, sind Drogen", wird sie von ihrem Großvater zitiert. 

Zwei Jahre nach dem Lottogewinn, im Jahr 2004, verschwand Whittakers Enkelin schließlich. Zwei Wochen nach ihrem Verschwinden fand man ihre Leiche. Während die Todesursache offiziell als "unbekannt" angegeben wurde, erklärte der Vater ihres Freundes, dass sie an den Folgen einer Überdosis gestorben war. Für Whittaker gab es einen klaren Schuldigen an ihrem Tod: das Geld.

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"Gier ist unkontrollierbar": Whittaker bereut Lotto-Gewinn

"Seit ich im Lotto gewonnen habe, glaube ich, dass Gier unkontrollierbar ist", so Whittaker. "Ich wünschte, ich hätte den Lotto-Schein zerrissen", sagte er weiter und fand damit deutliche Worte. Betrachtet man die Entwicklung, ist dieser Gedanke wohl mehr als verständlich. 

Aber auch nach seiner Einsicht hörte das Unglück nicht auf: im Jahr 2016 brannte Whittakers Haus ab, das nicht versichert war. Vor zwei Jahren, 2020, schließlich, fand seine Geschichte ein trauriges Ende. Im Alter von 72 Jahren verstarb Jack Whittaker laut WSAZ Newschannel nach langer Krankheit.

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