- Fake-Kosmonaut steckt angeblich auf ISS fest
- Betrüger bittet um finanzielle Hilfe, um auf Erde zurückzukehren
- Frau aus Japan sendet große Menge an Geld
Verliebt in einen Kosmonauten: Ein Kosmonaut steckt auf der ISS fest und benötigt Geld für seine Rückkehr auf die Erde - auf diese Geschichte fiel eine 65-jährige Japanerin rein. Sie wurde Opfer eines "Romance-Scammers" und verlor dadurch eine hohe Summe Geld. Eine japanische Tageszeitung berichtete zuerst darüber, auch die Internetplattform mimikama griff den Vorfall auf.
Kennengelernt via Instagram: Scammer mit unglaublicher Geschichte
Die Geschichte begann am 28. Juni 2022: An diesem Tag nahm der vermeintliche Kosmonaut (russischer Weltraumpilot) erstmals Kontakt mit der Japanerin auf. Über Instagram erzählte er der Frau, dass er Kosmonaut sei und sich derzeit an Board der Internationalen Raumstation (ISS) befinde. Zudem versendete er scheinbar romantische Nachrichten und behauptete unter anderem, er wolle ein Leben in Japan beginnen.
Um seine Geschichte glaubwürdiger zu machen, erfand der Fake-Kosmonaut immer wieder neue Lügen: Angeblich gäbe es auf der ISS keinen guten Handyempfang, weswegen er zeitweise kaum mit der Japanerin in Kontakt treten könne. Eines Tages teilte er der Frau mit, dass er in sie verliebt sei. Bei seiner Rückkehr auf die Erde wolle er die 65-Jährige heiraten.
Allerdings stecke er derzeit auf der ISS fest und könne sich eine Rückkehr auf die Erde finanziell nicht leisten. Er bräuchte eine große Menge an Geld, um sich von einer Rakete zurück auf die Erde zu bringen zu lassen. Die Frau kaufte ihm die Lüge ab - und tätigte im Zeitraum vom 19. August bis zum 05. September insgesamt fünf Überweisungen. Schnell summierten sich die Beträge, insgesamt schickte die Japanerin ihrem vermeintlichen Liebhaber etwa 4.400.000 Yen - rund 31.000 Euro.
Japanerin überweist rund 31.000 Euro - Polizei klärt über Betrug auf
Dabei wurde die Japanerin langsam misstrauisch und meldete den Fall schließlich bei der Polizei. Die Beamten machten ihr klar, dass sie Opfer eines Romance-Scams geworden war. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche, bei der sich eine Person im Internet eine Fake-Identität (beispielsweise ein Fake-Profil auf Instagram) aufbaut und den Opfern seine Verliebtheit vorspielt. So erhoffen sich die Betrüger, an Geld zu gelangen.
Nach diesem Prinzip ging auch der Fake-Kosmonaut vor: Auf seinem Instagram-Profil teilte er Bilder von sich, auf denen er sich vermeintlich im Weltraum befand. Außerdem verwendete Begriffe wie "NASA" und "JAXA" (Japanische Raumfahrtbehörde), um glaubwürdiger zu erscheinen. Somit gewann er das Vertrauen der Japanerin, welches er anschließend ausnutzte.
Ansonsten war seine Geschichte voller Lügen. Beispielsweise gibt es auf der ISS gar keinen Handyempfang, Astronauten benutzten das "Space Network". Darüber ist eine Übertragung von Daten auf die Erde möglich. Zudem müssen sich Astronauten keine finanziellen Gedanken über ihre Rückkehr auf die Erde machen: Raumfahrtbehörden zahlen etwa 50 bis 55 Millionen Dollar dafür, einen Astronauten auf der ISS zu stationieren - inklusive Rückfahrtticket.