"Ich war mein ganzes Leben lang Polizist", sagt Robert Anders (Walter Sittler) in einer Szene in "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" (Regieund Buch: Esther Rauch): "Ich weiß nicht, wie das geht, kein Polizist zu sein." 14 Jahre lang ermittelte er in "Der Kommissar und das Meer" auf der schwedischen Insel Gotland, ehe die deutsch-schwedische Produktion im Dezember 2021 eingestellt wurde. Kein ganzes Jahr später kehrte Walter Sittler alias Robert Anders zurück: als Pensionär, der in seine alte Heimat am Bodensee zurückkehrt. Drei Folgen unter dem neuen Titel "Der Kommissar und der See" wurden bisher ausgestrahlt. Die letzte, "In besseren Kreisen", sahen 5,91 Millionen Menschen. Nun also geht es weiter, und erneut ist der eigentlich pensionierte Kommissar persönlich in die Ermittlungen der Kriminalpolizei involviert.

Alles beginnt mit einem Autounfall: Ein Mädchen (Laeni Geiseler) läuft achtlos vor den Dienstwagen von Kommissarin Annika Wagner (Nurit Hirschfeld). Sie war offensichtlich auf der Flucht. Als Wagners Beifahrer Robert Anders die Jacke des schwerverletzten Kindes öffnet, kommen etliche Geldscheine zum Vorschein. 100.000 Schweizer Franken, wird die Zählung in der KTU später ergeben. Doch was wollte das Kind mit so viel Geld?

Wo sind die Eltern des verletzten Mädchens?

Selbst beantworten kann das Mädchen die Frage nicht. Aufgrund ihrer schweren Verletzungen wurde sie in ein künstliches Koma versetzt. So liegt es an Wagner und ihrem Kollegen Martin Keller (Dominik Maringer), die Eltern der Kleinen zu finden. Erste Ermittlungen ergeben, dass die Verletzte Hannah Brunner heißt und gemeinsam mit ihren Eltern, Philipp (Slavko Popadic) und Sophia Brunner (Sinja Dieks) auf dem Hof des Ingenieurs Dr. Jochen Krimmer (Juergen Maurer) lebt. Im Gegenzug für die Bleibe, so erzählt der Witwer, helfe das Paar ihm bei der Hofbewirtschaftung. Wagner und Keller bleiben skeptisch: Nicht nur sind Philipp und Sophia Brunner wie vom Erdboden verschluckt, in ihrer Wohnung finden die Ermittler auch mehrere Fährtickets in die Schweiz. Ist das womöglich die Verbindung zu dem gefundenen Bargeld?

Auch Robert Anders beginnt, ohne offizielle Weisung, auf eigene Faust zu ermitteln: Er will nicht nur dem verletzten Mädchen, sondern auch Annika Wagner helfen. Die junge Polizistin leidet seit dem Unfall unter Panikattacken. Die Tatsache, dass Anders wahrheitswidrig aussagte, selbst gefahren zu sein, macht die Sache nicht besser ...

Walter Sittler: "Auf keinen Fall will ich ein alter weißer Mann werden"

Walter Sittler kann die Ruhelosigkeit seiner Figur gut nachvollziehen: Auch mit 72 Jahren steht der Schauspieler noch regelmäßig vor der Kamera: "Natürlich ist mir bewusst, dass ich jetzt oft der Älteste am Set bin", sagte er kürzlich im Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau: "Aber auf keinen Fall will ich ein alter weißer Mann werden, jemand der sagt: Früher war alles besser. Ich finde es spannend, was die jungen Leute machen."

"Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" wurde wie der Vorgängerfilm "Der Kommissar und der See - In besseren Kreisen" im Herbst in Lindau und Umgebung gedreht. Die stimmungsvoll, herbstliche Kulisse des Bodensees macht dabei erneut einen besonderen Reiz des ansonsten gewöhnlichen, aber durchaus spannendem 90-Minüters aus.

Für Nachschub wird bereits gesorgt: Derzeit befindet sich ein fünfter Film unter dem Arbeitstitel "Spätlese" in der Entwicklung. In der ZDFmediathek steht "Der Kommissar und der See - Das fremde Kind" bereits ab Mitwoch, 5. November, zum Abruf bereit.

Der Kommissar und der See - Das fremde Kind - Mi. 12.11. - ZDF: 20.15 Uhr