Bei "Markus Lanz" äußerte sich der neue SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf zum schwachen Abschneiden seiner Partei bei den NRW-Kommunalwahlen und sagte, dass es "unstrittig" sei, dass es "das schlechteste Ergebnis ist". Dennoch sei vorab in den Medien von einer "blauen Welle" berichtet worden, die es nie gegeben habe. "Ich finde, wir haben da auch eine große Verantwortung, wie wir darüber berichten", stellte Klüssendorf klar. Eine Aussage, die Lanz stutzig machte: "Herr Klüssendorf, das ist jetzt echt schwierig!"

Der SPD-Generalsekretär blieb jedoch bei seiner Meinung und erklärte, dass man sich auch auf die positiven Dinge fokussieren müsse. Sicherlich sei es "das schlechteste Ergebnis", seine Partei habe trotzdem "eine ganze Reihe" von Oberbürgermeisterwahlen gewonnen. "Ich sehe es einfach nicht ein, dass ich nach so einem Wahlergebnis immer sage: 'Ja, stimmt. Wir sind die Schlimmsten von allen.'", sagte Klüssendorf, "da braucht man auch ein bisschen Körperhaltung."

Eine Aussage, die Lanz fassungslos machte: "Seit Gerhard Schröder haben Sie 60 Prozent Ihrer Wähler verloren! Da kann man doch nicht sagen, wir brauchen mal ein bisschen bessere Laune!" Tim Klüssendorf konterte genervt, dass dies "sehr verkürzt" dargestellt sei: "Man kann das jetzt natürlich so zuspitzen." Lanz hielt prompt dagegen: "Ich will Sie nur wachrütteln." Der SPD-Politiker konterte streng: "Wir müssen nicht wachgerüttelt werden, weil wir das schon wissen." Als der ZDF-Moderator skeptisch reagierte, sagte Klüssendorf schließlich: "Es ist ja überhaupt nicht so, dass es ein Erkenntnisproblem in der SPD um die eigene Lage gibt."