Auch mit seiner neuen Doku "Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus" wird der Schauspieler, Filmemacher und Umweltschützer seinem Ruf gerecht, wie kaum ein anderer im deutschen TV Unterhaltung mit Haltung zu verbinden. Im Leben des bestens trainierten Wahl-Münchners, dem man seine mittlerweile 65 Jahr keineswegs ansieht, spielen die alljährlichen Recherchen, Vorbereitungen, Dreharbeiten, Nach-Produktionsphasen und dann endlich der Ausstrahlungstermin, eine ganz wichtige Rolle. Nach seinen ZDF-Naturdokus richtet Jaenicke seinen üblichen Einsatzplan, etwa bei der Arbeit für Filme und Serien, aus. Da müssen dann auch mal andere Dreharbeiten warten. Diesmal geht es um den Schutz der Tintenfische - und um den Kampf gegen eine grausame Überfischung der Meere.

Haltung zeigen - auch unter Wasser!

Mit der Wahl seines neuen Themas hat es sich der Filmemacher, der in seinen Naturdokus natürlich auch ständig selbst vor der Kamera zu sehen ist, nicht ganz leicht gemacht. Immerhin sind die vielen Oktopus-Arten nicht unbedingt Kuscheltiere, die man so ganz leicht ins Herz schließt. "Es gibt zwei Camps. Die einen sagen: Der Oktopus ist mein Lieblingstier. Sie haben zu Hause Kissen und anderes Dekor in Oktopus-Form herumliegen", sagt Hannes Jaenicke im Interview. "Und es gibt ein Feindlager, das das Tier eklig findet. Wir nehmen das Tier als Beispiel, weil es perfekt für das Thema Überfischung und Meeresverschmutzung steht. Und weil es ein beliebtes Speisetier ist, das leider immer noch als Delikatesse gilt."

Allerdings droht genau diese Vorliebe den Tintenfischen zur großen Bedrohung zu werden. "Es gibt aktuell sogar Bestrebungen, das sogar noch zu intensivieren", weiß Jaenicke zu berichten: "Ein großer spanischer Fischkonzern will Oktopusse im großen Stil in Becken auf den Kanaren züchten - ähnlich wie bei Lachsfarmen. Und natürlich wäre das eine neue Form der Qualzucht.

Was den Star aus Filmen wie der "Amsterdam Krimi"-Reihe in der ARD diesmal besonders faszinierte: "Wir reden über ein hochintelligentes, weitgehend unerforschtes Wesen. Oktopusse haben in jedem Arm ein Gehirn. Sie lernen schnell und benutzen Werkzeug", erzählte er von den Dreharbeiten, die natürlich auch Hannes Jaenicke wieder oft zum Tauchen brachten. "Nach dem zweiten Besuch als Taucher fangen sie an, dich zu verarschen. Sie erkennen dich wieder und spielen auch mit dir", schmunzelt der Schauspielstar im Rückblick.

In seiner neuen Naturdoku geht es allerdings nicht nur darum, die Schönheit der Welt zu zeigen, sondern Auswege zu finden aus akuten Öko-Problemen. Dafür sucht der Filmemacher Antworten - im Gespräch mit vielen Experten. Hannes Jaenicke, der abseits des dann doch oft oberflächlichen Film- und Fernsehbetriebs engagierte Vorträge hält und auch Spendengelder für Naturschutzprojekte sammelt, will auch mit diesem neuen ZDF-Beitrag dazu anregen, die Beziehung der Menschen zur Natur und anderen Lebewesen zu hinterfragen - und den Blick zu weiten für den größeren ökologischen Zusammenhang.

Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Oktopus - Di. 16.09. - ZDF: 22.15 Uhr