Beim RTL-Jahresrückblick schaute Moderator Steffen Hallaschka (53) gemeinsam mit seinen Gästen auf das zu Ende gehende Jahr zurück. Neben TV-Persönlichkeiten wie TV-Koch Tim Mälzer (54) und ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel (60) waren auch Vertreter der Politik anwesend: Grünen-Politikerin Ricarda Lang (31) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (58). Letzterer stand Hallaschka im Einzelinterview Rede und Antwort.
Zunächst sprach Hallaschka Söder auf das geplante Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für die Infrastruktur an, welches die Koalition auf den Weg bringen will. "Also Deutschland auf Kurs bringen, da ist das Rezept, erst mal machen und die späteren Generationen zahlen es dann", hakte der Moderator kritisch bei dem CSU-Chef nach.
Markus Söder: "Ne, das ist ja Quatsch. Das ist ja eine bewusste Fehlinterpretation"
Der erklärte, die deutsche Politik befinde sich in der "schwierigsten Situation seit Jahren". Mit dem Sondervermögen wolle man die "Wirtschaft wieder in Schwung bringen." Er sei zuversichtlich, wenn man die Schulden richtig einsetze, "in Infrastruktur, in Wirtschaftsförderung, dann werden sie auch erfolgreich sein und sie braucht es auch für die Verteidigung".
Hitziger wurde das Gespräch, als es um die umstrittene "Stadtbild"-Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (70) ging. Hallaschka sprach seinen Gast auf ein ganz ähnliches Zitat an: "Der Söder sagte nämlich im September, das Stadtbild muss sich wieder verändern, es braucht einfach mehr Rückführungen", zitierte der Moderator den Ministerpräsidenten und fügte hinzu: "Ich verstehe das so, wer fremd aussieht, muss raus."
Eine Schlussfolgerung, die der bayerische Ministerpräsident so nicht stehen lassen möchte: "Ne, das ist ja Quatsch. Das ist ja eine bewusste Fehlinterpretation." Er stellte klar: "Es geht ausschließlich um die Frage von illegaler Migration, es geht um die Frage von Straftätern und es geht auch darum, wer in dem Land leben will und wer sich zu den Werten bekennt und wer eine Arbeit hat."
Markus Söder äußert sich zur Rede auf AfD-Jugendkongress
Söder betonte, es gehe um "reale Probleme" von Menschen und "sofern es um reale Probleme geht, müssen wir die lösen". Er empfehle daher, keine Probleme zu "leugnen, weil dann können die Radikalen gewinnen". Er wolle "Radikale bekämpfen. Das geht aber nur, wenn man Probleme löst."
Zuletzt kam Hallaschka auf die AfD zu sprechen. Ein Thema, bei dem er die Sprache des Politikers eigener Aussage nach "besser verstehe". Er wollte wissen: "Ich frage mal ganz konkret, ist die AfD eine Partei auf dem Boden unseres Grundgesetzes?" Söder erklärte, eine Partei zu verbieten sei "sehr kompliziert, sehr schwierig und sehr aufwendig", befürwortete aber, dass dies von den Verfassungsschützern weiter geprüft werde.
Er betonte: "Ich will die AfD nicht mit Hysterien, ich will sie nicht mit Verboten, ich würde sie sehr gerne mit Argumenten bekämpfen." Wenn man sich nicht mehr zutraue, Rechtspopulisten "politisch zu stellen", so Söder, "dann steht es schlecht um unsere Demokratie".
Ähnlich deutlich wurde er, als es um die jüngste Rede von Jungpolitiker Alexander Eichwald beim AfD-Jugendkongress ging. Söder nannte den Auftritt "echt gruselig" und bezeichnete den Redner als "Hitler-Clown". Er stellte klar: "Solche Leute haben für mich nichts im Parlament zu suchen."
Quelle: teleschau – der mediendienst