34,99 Euro muss die DAZN-Kundschaft aktuell monatlich zahlen, um das volle Paket des Streamingdienstes beanspruchen zu können. Vor etwas mehr als drei Jahren lag der Beitrag noch bei 14,99 Euro. Jetzt wollen Tausende per Sammelklage gegen DAZN vor Gericht ziehen. Der Vorwurf: rechtswidrige Preiserhöhungen. Das gab die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) bekannt.

Demnach haben sich der Klage schon rund 4.500 Menschen angeschlossen. Die erste mündliche Verhandlung beim Oberlandesgericht Hamm (Nordrhein-Westfalen) ist für den 4. September 2026 geplant. Laut dem Bundesamt für Justiz (Bonn) können sich Interessenten der Sammelklage durch die Eintragung in das sogenannte Verbandsklageregister noch bis mindestens zum 25. September 2026 anschließen.

DAZN verteidigt Preiserhöhungen

DAZN hatte seinen Abo-Preis im Sommer 2022 von 14,99 Euro auf 29,99 Euro erhöht und damit für mächtig Aufsehen gesorgt. Aktuell liegt der Preis bei 34,99 Euro. Laut der Sammelklage soll der Streamingdienst seine Preise 2021 und 2022 in laufenden Verträgen ohne Zustimmung der Kundschaft erhöht haben. Die Verbraucherschützer halten das Vorgehen für intransparent und damit unwirksam.

Erst kürzlich hatte DAZN-Deutschlandchefin Alice Mascia die teuren Abos gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gerechtfertigt: "Die Preiserhöhungen waren keine Willkür. Wir hatten damals innerhalb sehr kurzer Zeit unser Angebot immens verbessert, indem wir ein Drittel der Bundesliga-Rechte und das Gros der Champions-League-Spiele gekauft haben."

DAZN hat ein umfassendes Angebot an Live-Sportevents. Neben der NFL, Boxen und Darts bietet der Streamingdienst auch Spiele der Champions League, La Liga, Serie A, Ligue 1, Frauen-Bundesliga, die Sonntags-Partien der Bundesliga und seit dieser Saison die traditionelle Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag, die zuvor beim TV-Konkurrenten Sky lief.