Ob Influencer ein Beruf ist, bleibt Ansichtssache. Dass manche auf Social Media alles vermarkten, was sich vermarkten lässt, ist hingegen kaum zu leugnen. In der neuen sechsteiligen Impro-Komödie "Die Hochzeit" dreht sich alles um eine Trauung, die nach allen Regeln der Influencer-Kunst augeschlachtet werden soll. Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, entpuppt sich als bitterkomische Hochzeitsfeier - ein kreatives Feuerwerk, voll mit schrägen Fremdscham-Momenten und Überraschungen. Regie führte auch beim neuen Abenteuer der den Fans schon wohlbekannten Familie Meurer Grimme-Preisträger Jan Georg Schütte ("Für immer Sommer 90", "Kranitz"). "Die Hochzeit" ist eine Fortsetzung seiner gefeierten ARD-Impro-Serien "Das Begräbnis" und "Das Fest der Liebe".
Die Kulisse: die Tiroler Alpen. Geheiratet wird dort in Tracht, mit Brotzeit - und live auf Instagram. Das Brautpaar: Jäckie (Luise von Finckh), Mode-Influencerin mit Launch-Ambitionen, und Lukas (Felix Kreutzer), ein Österreicher, der das Haus seiner Eltern als Hochzeitslocation zur Verfügung stellt. Die beiden kennen sich kaum. Die Liebe? Spielt eine Nebenrolle. Im Mittelpunkt steht Jäckies Modemarke, die im Rahmen des Spektakels debütieren soll. Doch die Gäste wissen nichts davon. Sie wollen die wahre Liebe feiern.
Welten treffen aufeinander
Die Hochzeitsgesellschaft ist nicht weniger kompliziert. Jäckies Mutter Anna (Anja Kling), ihr Partner Carsten (Martin Brambach) und Jäckies Vater Thorsten (Devid Striesow) reisen gemeinsam aus Mecklenburg an - alle überzeugt, einer echten Liebesheirat beizuwohnen. Als sie auf Lukas' Vater Johann treffen (Tobias Moretti), stoßen Welten aufeinander. Der grantige Hausherr hat wenig übrig für Patchwork, noch weniger für die selbstverliebte Influencerin, die angeblich seine Schwiegertochter werden soll.
Wie plant man eine inszenierte Hochzeit, wenn der Großteil der Gäste an die große Liebe glaubt? Simone (Lena Klenke), Jäckies Freundin und Planungsprofi, übernimmt. Schlagfertig, durchsetzungsstark, feministisch - und trotz ihrer schroffen Art überraschend sympathisch. Aber kann das mit der inszenierten Romantik wirklich klappen?
Improvisation ohne Drehbuch
Der Clou der Serie: Es gibt kein Drehbuch. Schüttes Star-Schauspieler improvisieren hier einmal mehr auf Grundlage ihrer Rollenprofile. Jede Szene entsteht aus dem Moment. Und das funktioniert auch diesmal richtig gut. Was wie geplant wirkt, ist reines Schauspielhandwerk - spontan, lebendig, unberechenbar und urkomisch.
Christoph Pellander, Redaktionsleiter ARD Degeto Film, schwärmt: "Die beiden Vorgängerserien 'Das Begräbnis' und 'Das Fest der Liebe' hatten fast acht Millionen Abrufe in der ARD Mediathek und waren gerade bei jungen Zuschauer:innen sehr beliebt. Nun trifft 'die schrecklich nette Familie' aus Mecklenburg auf die ehrwürdigen Pichlers aus Tirol, und es gibt dabei ein Wiedersehen mit weiteren Publikumslieblingen aus der ersten Staffel - der aberwitzige Impro-Spaß in Serie geht weiter!"
Gedreht wurde die Serie innerhalb von nur drei Tagen in Itter bei Kitzbühel. In dieser Zeit haben 45 Kameras 250 Stunden Material eingefangen.
Ob am Ende wirklich jemand "Ja" sagt? Oder ob alles auffliegt? Sicher ist nur: Diese Hochzeit wird ein Mordsgaudi. Zu sehen ist die Serie ab Freitag, 5. September, in der ARD Mediathek und am selben Tag ab 22.20 Uhr im Ersten.
Die Hochzeit - Fr. 05.09. - ARD: 22.10 Uhr