Bei "Germany’s Next Topmodel" gibt sie die Regeln vor – Heidi Klum. Jetzt hat die GNTM-Chefin auch mal eben auf dem roten Teppich bei der Eröffnungsgala der 78. Filmfestspiele von Cannes ihre ganz eigenen Regeln umgesetzt. Ihr Kleid, ein überdimensionierter, geblümter Traum von Elie Saab. Das Problem: Das Outfit hat komplett gegen die neue Kleiderordnung des Festivals verstoßen.
Eigentlich gilt: "Nacktheit ist auf dem roten Teppich sowie in allen anderen Bereichen des Festivals verboten", und zwar aus "Gründen des Anstands". Weiter heißt es dort, dass "voluminöse Outfits, insbesondere solche mit einer großen Schleppe (...) nicht erlaubt sind." Heidis aufsehenerregende Stück bestand aus mehreren Lagen rosa Stoff, die Blütenblätter imitierten sollten, einem hohen Beinschlitz und einer überlangen Schleppe.
Cannes will "vollständige Nacktheit auf dem roten Teppich" verbieten
Doch Heidi Klum war nicht der einzige Star, der bei der Eröffnungsgala die neuen Vorschriften ignorierte: Die chinesische Schauspielerin Wan QianHui zeigte sich in einem cremefarbenen Tüll-Ballkleid, das ebenfalls eine lange Schleppe besaß.
Die vermeintlich neue Kleiderordnung sollte aber eigentlich keinen der Gäste überrascht haben. In einer Anweisung des Festivals machten die Veranstalter klar, dass man nur "seit langem geltende Regeln ausdrücklich festgeschrieben" habe. Das Ziel sei dabei keineswegs, "die Kleidung an sich zu regeln, sondern die vollständige Nacktheit auf dem roten Teppich zu verbieten."
Die Verstöße von Klum und QianHui hatten am Dienstag keine Folgen. Das Sicherheitspersonal der Veranstaltung schritt nicht ein, hätte aber in Aktion treten dürfen. Auf der Homepage des Festivals erklären die Veranstalter, dass man sich das Recht vorbehalte, "Personen den Zutritt zu verweigern, deren Kleidung die Bewegungsfreiheit anderer Gäste beeinträchtigen oder die Sitzordnung in den Vorführräumen erschweren könnte."
Halle Berry wechselte ihr Cannes-Outfit in letzter Minute
Erlaubte Kleidung bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes seien "ein kleines schwarzes Kleid, ein Cocktailkleid, ein dunkler Hosenanzug, ein elegantes Oberteil mit schwarzer Hose; ein schwarzer oder marineblauer Anzug mit Fliege oder dunkler Krawatte" Die Teilnehmer könnten auch in "eleganten Schuhen und Sandalen mit oder ohne Absatz" zum Festival kommen. Turnschuhe sind hingegen nicht erlaubt.
Halle Berry, die in diesem Jahr in Cannes als Jurymitglied fungiert, verriet, dass die neue Kleiderordnung zu einer Änderung ihres Looks in letzter Minute führte. Sie hätte "ein tolles Kleid" gehabt, das sie aber nicht hätte tragen können, weil es eine zu große Schleppe hatte, sagte Berry gegenüber "Variety": "Ich werde die Regeln nicht brechen. Das mit der Nacktheit ist wahrscheinlich auch eine gute Regel."
Regeln ändern bei GNTM? Keine gute Idee für die Kandidaten
Völlig vorbei an den Regeln dürfen zumindest die GNTM-Models nicht sein. Ob sich Heidi als Jurorin mit der Aktion in Cannes selbst ein Foto für die nächste Runde überreicht hätte, ist schwer zu beantworten.
Fakt ist, in der Show auf ProSieben wird der Ton rauer und die Anforderungen immer höher. Zuletzt hatte sich Designerin Marina Hoermanseder massiv über einen Kandidaten aufgeregt: "Geht’s noch?"
Am Donnerstag, 15. Mai 2025, gibt es die nächste große Herausforderung zu meistern. Fünf Drag-Queens sind zu Gast. Yoncé Banks, Katy Bähm, Candy Crash, Bambi Mercury und Catherrine Leclery verwandeln die Models. Und Heidi Klum macht klar: "Ich will sehen, ob es meinen Models gelingt, die Kunstform der Drag zu verkörpern."
Einfach mal die Kleiderordnung für den Laufsteg ändern dürfte dabei keine gute Idee sein für die Models. "Drag ist dafür da, dass man aus sich herauskommt und seine Komfortzone verlässt", so Katy Bähm. Perlenbedeckt, in Tüll oder mit Glitzersteinchen übersät: Die Looks der Models sind extravagant, individuell und kunterbunt. Mit voluminösen Perücken, überlangen Fingernägeln und extrahohen Heels ist die
Verwandlung der Models in Drag-Queens komplett.