Der US-amerikanische Medienkonzern Warner Bros. Discovery hat bekannt gegeben, dass der Streamingdienst HBO Max ab dem 13. Januar 2026 in Deutschland sowie anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein verfügbar sein wird.

Allerdings könnte die geplante Übernahme von Warner Bros. durch Netflix erhebliche Auswirkungen auf den Start und die Zukunft von HBO Max haben. Netflix hat kürzlich ein Angebot vorgelegt, um Warner Bros. Discovery inklusive seiner Film- und TV-Studios sowie des Streamingdienstes HBO Max zu übernehmen. Das Angebot beläuft sich auf einen Wert von 27,75 Dollar pro Aktie, was einem Gesamtunternehmenswert von etwa 83 Milliarden Dollar entspricht, wie Warner Bros. Discovery berichtet.

Netflix-Übernahme von Warner Bros.: Mögliche Auswirkungen auf HBO-Max-Start in Deutschland

Sollte die Transaktion erfolgreich abgeschlossen werden, könnte HBO Max Teil des Netflix-Imperiums werden. Netflix hat zwar angekündigt, die bestehenden Geschäftsaktivitäten von Warner Bros. zunächst beizubehalten. Das bedeutet, dass HBO Max zumindest kurzfristig wie geplant starten und unabhängig operieren könnte. Langfristig bleibt abzuwarten, ob Netflix die Marke HBO Max integriert oder als eigenständigen Dienst weiterführt, wie das Branchenmagazin Meedia erläutert.

Parallel dazu hat die erst im August gegründete Mediengruppe Paramount Skydance jetzt ein höheres Gegenangebot vorgelegt, um die Übernahme durch Netflix zu verhindern. Laut Filmstarts bietet Paramount 30 Dollar pro Aktie, was einem Gesamtwert von 108 Milliarden Dollar entspricht. Besonders brisant: Das Angebot schließt auch die Abteilung Global Networks ein, die Warner ursprünglich abspalten wollte.

Zudem sorgt die politische Einmischung durch US-Präsident Donald Trump und die Wettbewerbsprüfung der Kartellbehörden für zusätzliche Unsicherheiten. Trump äußerte der Tagesschau zufolge Bedenken über die Marktmacht von Netflix und betonte, dass er aktiv in die Wettbewerbsprüfung eingebunden sein werde.

Wettbewerb verschärft sich im Streaming-Sektor

Die Rivalität zwischen den großen Playern im Streaming-Geschäft erreicht mit diesem Übernahmekampf einen neuen Höhepunkt. Während Netflix auf eine schnelle Integration von Warner Bros. setzt, könnte Paramounts überraschender Schachzug die Dynamik des Marktes verändern. Mit einer deutlich höheren Offerte und der Einbindung von Global Networks versucht Paramount, seine Position in der hart umkämpften Streaming-Landschaft zu stärken. Es bleibt abzuwarten, ob das Angebot von Paramount erfolgreich sein wird oder ob Netflix seine Übernahmepläne trotz politischer und kartellrechtlicher Hindernisse durchsetzen kann.

Den HBO-Max-Start in Deutschland im Januar 2026 hatte Warner Bros. Discovery vor kurzem bekannt gegeben. Zunächst hatte der Chef des Medienunternehmens, JB Perrette, das Vorhaben bestätigt. Das Unternehmen sprach von einem "bedeutenden Schritt in seiner europäischen Expansion".

Mit dem Auslaufen der bisherigen Lizenzverträge mit Sky Deutschland Ende 2025 wird der Dienst erstmals direkt verfügbar. Bei den Zuschauern will HBO Max mit Serien-Hits wie "Game of Thrones", Eigenproduktionen wie einem Prequel vom deutschen Gangster-Drama "4 Blocks" und allen Live-Übertragungen der Olympischen Winterspiele in Italien 2026 punkten. Auch Serien wie "House of the Dragon", "The White Lotus" und "The Last of Us" sowie neue exklusive Produktionen sollen ebenso wie 12.500 Filme zum Streamen verfügbar sein.

HBO Max startet 2026 in Deutschland - Zusammenarbeit mit anderen Firmen

Zum Start sollen bekannte Titel, darunter die "Harry Potter"-Filmreihe, "Succession", "Dune" und "Superman", verfügbar sein. Zusätzlich wird das "Game of Thrones"-Spin-off "A Knight of the Seven Kingdoms" ab dem 19. Januar exklusiv auf HBO Max zu sehen sein.

Helfen soll ebenfalls eine Kooperation mit der Firma Constantin Film, deren Filme wie "Das Parfum", "Der Untergang" und die "Fack ju Göhte"-Reihe bei HBO Max verfügbar sein sollen. Auch geplante Kinoproduktionen sollen dort präsentiert werden. Eine vergleichbare Zusammenarbeit wurde laut Warner Bros. Discovery mit der Münchner Produktionsfirma Leonine Studios vereinbart.

Das Angebot für Kundinnen und Kunden wird dadurch auf dem ohnehin stark umkämpften Streamingmarkt in Deutschland noch umfangreicher. Neben Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Apple TV+ sowie den Mediatheken von ARD, ZDF und Arte werben etwa auch private deutsche Anbieter wie Joyn von ProSiebenSat.1 und RTL+ um Zuschauer. RTL hatte kürzlich auch im Hinblick auf den Ausbau seines Streamingangebots Übernahmepläne für den Bezahlsender Sky mit seinem Streamingdienst Wow bekanntgegeben. Im Kampf um die Übertragungsrechte der Champions League hat sich zudem ein neuer "Player" die TV-Rechte gesichert. Auch Warner Bros. Discovery ist bereits auf dem Markt vertreten - bisher allerdings nur mit dem Angebot Discovery+, das unter anderem das Programm von Sendern wie DMax, HGTV und TLC beinhaltet.

Abonnement-Modelle: So viel zahlt man für "HBO Max"

Der Streamingdienst plant unterschiedliche Preismodelle: Ein Standard-Abonnement soll Full-HD-Streaming auf zwei Geräten ermöglichen, während das Premium-Abonnement 4K-UHD-Streaming mit Dolby Atmos und bis zu vier gleichzeitigen Streams unterstützen soll. HBO Max wird laut Firmenangaben mit drei verschiedenen Abonnement-Optionen starten:

Preise können je nach Region variieren, wobei für die Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein spezifische Tarife gelten. Die kleinste Abo-Option für HBO Max - mit Werbung - soll laut Warner Bros. Discovery im ersten Jahr für 5,99 Euro monatlich erhältlich sein, danach steigt der Preis auf 6,99 Euro pro Monat. Wer ohne Werbung streamen möchte und Inhalte auch herunterladen will, muss im ersten Jahr 11,99 Euro pro Monat zahlen, danach einen Euro mehr. Das Sport-Paket mit Werbung ist für 3 Euro monatlich zusätzlich zu den Paketen buchbar.

Letzte Puzzlestücke in europäischer Expansion

Unklar war laut des Technikportals Golem zunächst, ob Warner Bros. Discovery beim Start von HBO Max in Deutschland gegen das Teilen von Abos vorgehen wird. Seit April 2025 müssten Max-Kunden eine Zusatzgebühr zahlen, wenn sie das Abo mit anderen Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen wollen, berichtet Golem. Neu ist diese Maßnahme nicht - Konkurrenten wie Netflix nutzen sie schon länger.

Nach dem Deutschland-Start am 13. Januar soll HBO Max Anfang 2026 auch in Großbritannien und Irland starten. Damit werde die europäische Expansion abgeschlossen, teilte Warner Bros. Discovery mit. In den USA ist der Streamingdienst bereits seit 2020 verfügbar.

HBO Max wurde ursprünglich 2020 in den USA gestartet und seitdem sukzessive in Lateinamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum eingeführt. Der Streaming-Anbieter hatte Berichten zufolge im ersten Quartal 2025 weltweit 122,3 Millionen Abonnenten - und 5,3 Millionen Abonnenten mehr als am Ende des vorherigen Jahres.

Änderungen auf Streaming-Markt

Der Streamingmarkt verändert sich: Laut einer aktuellen Studie von "TV Spielfilm" ist das Wachstum bei jüngeren Zuschauern rückläufig, während die mittlere Altersgruppe zwischen 30 und 49 Jahren deutlich stärker vertreten ist. Die Studie zeigt außerdem, dass Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender von den rückläufigen Zahlen des klassischen Fernsehens profitieren. 

Netflix bleibt trotz allem ein führender Anbieter und punktet mit exklusiven Inhalten wie der "Knives Out"-Reihe. Der neueste Teil startet im Dezember 2025 und heißt "Wake Up Dead Man". Daniel Craig schlüpft erneut in die Rolle als Meisterdetektiv Benoît Blanc, der einen komplexen Mordfall in einer kleinen US-Kirchengemeinde löst. Parallel dazu erweitert der kostenlose Streamingdienst Pluto TV diesen Dezember sein Angebot. Neue Sender wie "Liebe Sünde" oder "Ferne Galaxien" bringen Klassiker und Sci-Fi-Serien wie "Stargate Atlantis" und "Dark Matter" zurück in die Wohnzimmer. ami/sl/mit dpa

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