Tief unglücklich wirkten sowohl "Goodbye Deutschland"-Auswanderin Silvia Sergeant (55) als auch ihr Ehemann Michael (37) in der aktuellen Folge der VOX-Dokusoap. Während sie verzweifelt versuchte, ihre Ehe zu retten, schien er oft teilnahmslos und wie betäubt. Tatsächlich war er das auch oft, wie er zugab: "Besoffen und bekifft" sei er in manchen Szenen gewesen. Deutsch sprach er nach elf Jahren im Land gut. 2010 hatte er Silvia in seiner Heimat Jamaika kennengelernt und sie zwei Jahre später geheiratet. Seit 2023 lebten beide wieder auf der Karibikinsel.
Zu Beginn der Folge hatte Silvia für eine Woche Deutschland besucht, musste hier ihren Bruder beerdigen. Eine schwere Zeit, in der Michael nicht für sie erreichbar war. Beim Wiedersehen im gemeinsamen Häuschen gab es nicht mal eine Umarmung, nur eine vage Erklärung für sein Schweigen: Er sei wieder in einem Loch gewesen.
Das "Loch", das ihn in regelmäßigen Abständen verschlang, war eine schwere Depression, die die Beziehung stark belastete. Zeitweise hatte er nicht einmal aus dem Bett aufstehen können, war auch nicht zur Arbeit erschienen und drohte daher, seinen Job als Koch zu verlieren - eine Katastrophe angesichts der ohnehin schon angespannten finanziellen Situation des Paares. Zum Zeitpunkt des Drehs hatte es nicht einmal mehr Geld für die nächste Miete. Sein letztes Geld habe er für Alkohol und Marihuana ausgegeben, gestand Michael.
Grausame Erlebnisse
Zu einer Therapie hatte er sich noch nicht durchringen können, und Silvia war mittlerweile am Ende ihrer Kräfte. Aus dem gemeinsamen Schlafzimmer war sie bereits ausgezogen, klagte traurig: "Mein Leben ist einfach nur ein Desaster." Zwar liebe sie Michael noch, aber dennoch: "Wenn er sich nicht ändert, dann werde ich mich trennen."
Später erfuhr man, dass hinter Michaels seelischen Problemen erschütternde Kindheitstraumata steckten: So hatte er einst miterleben müssen, wie seine Mutter das Haus der Familie angezündet hatte: "Mit allen Geschwistern und meinem Vater drin."
Immer noch hatte er den Geruch von verbrannten Haaren in der Nase, erzählte er und teilte seine Vermutung zu den Hintergründen der Tat: Sein Vater habe neben seiner offiziellen Arbeit als Bauer auch als Auftragskiller gearbeitet: "Vielleicht wollte sie ihn verlassen deswegen, und dann ist das alles aus dem Ruder gelaufen wahrscheinlich." Mit sechs Jahren kamen Michael und seine überlebenden Geschwister ins Heim, wo es immer nur um "Ausbeutung und Arbeiten" gegangen sei. Oft sei er verprügelt worden.
Neustart auf getrennten Kontinenten
Auch wenn Silvia Verständnis hatte, dass Michaels grausame Vergangenheit ihn belastete: Als VOX sie drei Monate später erneut besuchte, hatte sie ihn gerade verlassen. Zu sehr hatte sie unter seiner Kälte gelitten, und irgendwann sei alles "eskaliert". Sie habe sich "selbst aufgegeben" und irgendwann eingestehen müssen, dass im Grunde nur die ersten vier, fünf Jahre ihrer Beziehung glücklich gewesen waren. "Die ganze Kraft, die ich in unsere Beziehung reingesteckt habe, habe ich verschwendet." Ihr Chef hatte ihr ein 15-qm-Zimmer angeboten, in dem sie nun ihr neues Leben aufbaute: "Klein, aber fein."
Aus der erhofften friedlichen und fairen Trennung wurde nichts. Irgendwann erfuhr Silvia, dass Michael alles Wertvolle aus dem gemeinsamen Besitz verkauft hatte und nach Deutschland geflogen war.
Silvia hingegen wollte auf Jamaika bleiben: "Jetzt fängt eigentlich mein Leben neu an." Michaels Neustart dagegen fand in Deutschland statt. Einige Tage nach dem letzte Dreh ließ er VOX wissen, dass er eine Wohnung sowie einen Job in seinem erlernten Beruf als Maler gefunden hatte. Ein bitteres Happy End für beide? Hoffentlich.