Moderator Rudi Cerne präsentierte am Mittwoch, 26. November, im ZDF drei ungelöste Kriminalfälle bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst": den Mord an der erst fünfjährigen Zeynep im Jahr 1986, den Raubüberfall auf eine Familie im Sommer dieses Jahres sowie den Raubüberfall auf einen alleinstehenden Mann, der infolge der Tat verstarb.
Im Streamingportal des ZDF informierte Ermittler Fabian Puchel vom LKA Bayern in "Aktenzeichen XY ... Update" nun eine Woche später über die neuesten Entwicklungen. Zwei Hinweise im Fall der ermordeten Zeynep seien besonders wichtig, erklärte der Polizist.
Neue Zeugen im Fall der ermordeten Zeynep
Zeynep wurde im November 1986, nur hundert Meter von ihrem Elternhaus entfernt, erstochen aufgefunden. Offenbar war sie in der Nacht selbst aus der Wohnung im Mehrfamilienhaus gegangen und dann auf ihren Mörder getroffen. Unweit des Tatorts entsorgte dieser in einer Mülltonne zwei Motorradhandschuhe und die mutmaßliche Tatwaffe, ein Taschenmesser.
Obwohl in Zeyneps Elternhaus fast ausschließlich Familien aus derselben türkischen Stadt wohnten, habe sich auch nach der Sendung kein Zeuge "aus der türkischen Community gemeldet", so Puchel. In der Update-Folge wandte er sich deshalb nochmals direkt an die ehemaligen Bewohner:innen.
Zwei weitere Zeugen lieferten hingegen nach der Sendung wichtige Hinweise. Unter anderem vermutet einer der beiden zu wissen, wem die Handschuhe gehörten. Beide Personen waren 1986 nicht zur Polizei gegangen, wollten aber jetzt mit den Ermittlern sprechen. "Deswegen sind genau diese beiden Hinweise so wichtig, weil man jetzt noch mal einen Einblick in die Zeit von damals bekommt", betonte Puchel.
Gelbe Handschuhe geben neue Ermittlungsrichtung vor
Im Juni 2025 wurden ein Mann, seine Frau, Tochter und Nichte in der familieneigenen Villa in der Nähe von Neu-Ulm überfallen. Vier maskierte und bewaffnete Täter brachen ein, fesselten die Familie und durchsuchten das Anwesen nach Bargeld. Einer von ihnen trug dabei gelbe Haushaltshandschuhe, die an der Unterseite nach oben geklappt waren. Schlussendlich verließen die vier Männer das Haus mit mehreren Wertgegenständen, unter anderem einer teuren Uhr.
Die Art und Weise, wie einer der Täter die Handschuhe getragen hat, sei vor allem im Reinigungsgewerbe üblich, erklärten mehrere Anrufer. Entsprechend wies auch Puchel in "Aktenzeichen XY ... Update" nochmals auf die Besonderheit hin. Weil es in der Sendung vergangene Woche nicht möglich gewesen war, präsentierte der Ermittler außerdem die Waffe, die die Täter mutmaßlich verwendet hatten: eine Walther PPK.
Ex-Häftling will einen Täter erkannt haben
Ein 91-jähriger Mann, der alleine in seinem Haus in einem kleinen Dorf in Niedersachsen wohnte, wurde dort im Februar 2024 von zwei Männern überfallen. Während die Täter sein Zuhause durchsuchten, war das Opfer stundenlang an einen Stuhl gefesselt. Ein Jahr später starb er an den Folgen der Tat.
Zum Phantombild von einem der Täter, einem auffällig kleinen Mann um die 40, gingen während der Sendung über 50 Hinweise ein. So habe sich etwa ein Ex-Häftling gemeldet, der in dem Täter einen Mitinsassen aus seiner Zeit in der JVA Bremen erkannt haben will, erzählte Ermittlerin Stephanie Wossilus. Auch einige andere Hinweise würden sich auf einen Mann beziehen, der "öfter" in Bremen gesehen wurde. Nun gehe es darum, die Spuren zu überprüfen und "in ein Bild" zu fügen.
Quelle: teleschau – der mediendienst