Wenn ein alter Herr auf offener Straße mit einer Weihnachtsgans kollidiert, dann ist eine leidlich skurrile Weihnachtsklamotte zu erwarten. Doch der nun wiederholte Fernsehfilm "Weihnachtstöchter" von Rolf Silber (Buch und Regie) ist dann doch ganz anders, weil der Alte, Johann König (Peter Lerchbaumer), das Zeitliche so gar nicht segnet, sondern auch fortan als Geist dabei ist, wenn sich die hinterlassenen Töchter streiten - weniger ums Erbe eigentlich, als um den richtigen Umgang miteinander in der Vergangenheit.

Die "Weihnachtstöchter" Katarina (Elena Uhlig), Regina (Gesine Cukrowski) und Diana (Felicitas Woll) liebäugeln gar mit großzügigem Verzicht auf Haus und Firma, die es mit der Annahme des Erbes zu retten gilt. Denn Ende des Jahres droht die Schließung. Die Temperamente der drei Schwestern sind so angelegt, dass der kleinste verbal-Fauxpas Anlass zu gröbsten Streitereien gibt. Nicht wenig trägt allerdings auch der Nachlassverwalter, den Tim Bergmann mit Jerry-Lewis-hafter Geste spielt, dazu bei.

Aus der Hüfte geschossene Screwball-Dialoge

Erzählt wird das Ganze zu Beginn von der kleinen Amanda (Yuna Bennett), einem knuffigen Mädchen, das Tieftraurigstes ohne Rührung zu unterbreiten versteht. Und natürlich kommt Amanda auch bestens mit dem Geist gewordenen Vater der vielfach Gift versprühenden Töchter aus. Waisenkind Amanda hofft darauf, endlich adoptiert zu werden ...

Das tollkühne Rührstück wird jedoch jederzeit von den aus der Hüfte geschossenen Screwball-Dialogen der Schwestern konterkariert: Zynismus at it's best, bewundernswerte Gehässigkeit aller Teile des Ensembles.

In der ZDFmediathek steht "Weihnachtstöchter" bereits ab Samstag, 15. November, zum Abruf bereit.

Weihnachtstöchter - Do. 18.12. - 3sat: 20.15 Uhr

Quelle: teleschau – der mediendienst