Als "süßes Pärchen" empfindet Lara (33) Gastgeberin Ivonne (47) und ihren Mann Christian (57). Die beiden empfangen das Kamerateam von "Das perfekte Dinner" in identischen lustigen Schürzen (Aufschrift: "Chaos in der Küche") an Tag 4 in der Münsterländer Gemeinde Senden.

Seit 28 Jahren sind sie zusammen, haben zwei erwachsene Töchter und erst vor acht Jahren in Las Vegas geheiratet. "Meine Frau hat die verrückten Ideen, und ich mache sie mit", so der eher dezente Christian über seine temperamentvolle, dauerlachende Frau: "Sag doch mal einer, dass ich nicht ständig 'Tschuldigung' sagen muss!"

Für ihr Menü muss sich Ivonne sicher nicht entschuldigen - das ist eine Hommage an ihre Heimat Mecklenburg-Vorpommern, aus der die heutige Pflegefachärztin in einem Seniorenheim mit 14 Jahren nach Münster kam.

Motto: Mecklenburg trifft Westfalen

  • Vorspeise: Mecklenburgische Soljanka mit Pumpernickel
  • Hauptspeise: Spargel mit Sauce hollandaise an Steak au four mit gratinierten Kartoffeln
  • Nachspeise: Herrencreme-Parfait auf Sanddornspiegel

"Ich hoffe, der Rotbarsch ist nicht zu tot?"

Um genau zu wissen, was Soljanka ist, ist Jannik (27) vielleicht nicht alt oder osterfahren genug. Lara hingegen kennt die ursprünglich aus Russland stammende Suppe aus vielerlei Zutaten: "Mein Papa ist auch aus Mecklenburg-Vorpommern und sagte immer 'Soljanka ist der Rückblick der Woche'."

In Ivonnes Fall besteht die Spezialität aus Zwiebeln, Essiggurken, Ketchup und ungarischem Letscho. Als Fleischeinlage wählt sie Mortadella und Salami. "Die mit dem Pfefferrand, dann muss ich nicht mehr würzen", scherzt sie. Pescetarierin Lara bekommt statt Wurst Rotbarsch: "Den hab ich à la minute reingeschmissen", erklärt Ivonne: "Ich hoffe, er ist nicht zu tot?" "Nein, nein, ich mag Fisch, wenn er gut durch ist", beeilt sich Lara zu versichern.

"Ich mag Weichkäse eigentlich überhaupt nicht"

Ein ähnlicher Knaller wie die Gastgeberin ist auch ihr Hauptgericht: In der DDR war "Steak au four" ein Klassiker. Dabei handelt es sich um mit "Würzfleisch" bedecktes Schweinesteak, das zusätzlich mit Käse überbacken wird. Ivonne hat sich hierfür für Brie entschieden - beziehungsweise sich zu ihm überreden lassen.

"Ich mag Weichkäse eigentlich überhaupt nicht", gesteht sie: "Aber der holländische Käsemann auf dem Markt hat gesagt, dass ich ihn unbedingt nehmen soll." Ein Schuss Hafersahne ist auch im Spiel: "Finde ich gesünder, nachhaltiger und umweltfreundlicher als Sahne - aber ich rauche auch."

Als echte westfälische Spezialitäten serviert Ivonne selbstgebackenen Pumpernickel im Glas und als Dessert eine "Herrencreme" aus Vanillepudding, dann doch "echter" Sahne und Blockschokolade mit einem guten Schuss Rum. Diese verleitet Finn (32) zu neun Punkten, von den anderen eher mäßig begeisterten Gästen gibt es jeweils sieben. 30 Punkte an "Chaos-Queen" Ivonne und ihre unnachahmliche westfälisch-mecklenburgische "Fusion-Küche".