"Sehr tiefe Einblicke" versprach Carolin Kebekus eingangs der neuen Ausgabe ihrer Comedy-Sendung aus dem Donnerstags-Spätprogramm im Ersten. Damit hatte die Gastgeberin der "Carolin Kebekus Show" nicht zu viel versprochen.
Nur kurz streifte sie bei dem Stichwort "tiefe Einblicke" die bizarre Beobachtung, die ihr ein als Arzt arbeitender Freund vermittelt hatte. In der Vorweihnachtszeit sei in der Notaufnahme immer viel los, "weil sich wohl ganz viele Leute Weihnachtsdeko dahin stecken, wo man sie gar nicht sehen kann - muss ich deutlicher werden?" Zum Glück nicht!
Dann kam die 45-Jährige, die vergangenes Jahr Mutter wurde, auf ihr eigentliches Thema zu sprechen: Frauengesundheit. "In unserem Leben häufen sich die Ausnahmezustände, für die wir Hilfe gebrauchen könnten", sagte sie. Etwa bei den Regelschmerzen.
Carolin Kebekus: "Ich menstruiere in meinem Leben 450 Mal"
Sie habe es ausgerechnet: "Ich menstruiere in meinem Leben 450 Mal." Damit verbunden seien: "Krämpfe, Durchfall und Stimmungsschwankung, und da hört's für Frauen nicht auf." Kebekus schlussfolgerte: "Man kann sagen, das ganze Leben ist für Frauen allein körperlich ein riesiger Pain. Der übrigens niemanden interessiert." Die Gesellschaft sei es gewohnt, "dass Frauen das einfach aushalten".
Frauen, so Kebekus weiter, hätten "körperlich gesehen die A...-Karte gezogen". Das Elend beginne ab der Pubertät. Die Komikerin zählte die von Schmerz begleiteten Etappen chronologisch auf: Periode, schwanger werden, schwanger sein, Geburt, Wochenbett, Stillen, After-Baby-Body, Menopause, Tod. "Das ist es - grob zusammengefasst", resümierte sie unter Applaus des Studiopublikums. "Wir beschweren uns natürlich nicht. Weil wenn wir uns beschweren würden, wären wir hysterisch."
Bayerische Kabarettistin berichtet von Endometriose-Erkrankung
Mit Studiogast Eva Karl Faltermeier ging die Show-Gastgeberin dann noch auf ein spezielles Gesundheitsthema ein: Endometriose. Die bayerische Kabarettistin litt selbst an der tückischen Gebärmutter-Erkrankung, die schlecht zu erkennen sei und daher selten diagnostiziert werde.
"Ich habe mich gekrümmt vor Schmerzen", berichtete Faltermeier von ihren Erfahrungen. "Die Ärztinnen und Ärzte haben zu mir gesagt: Sie haben nichts, sie bilden sich das ein." Erst ein Spezialist habe der 42-jährigen gebürtigen Regensburgerin helfen können.
Für eine Hormon-Behandlung sei es da aber schon zu spät gewesen. Also habe sich die zweifache Mutter entschieden, die Gebärmutter entfernen zu lassen. "Ich musste viel weinen an dem Tag", gab sie in der "Carolin Kebekus Show" zu. Im Rückblick sei sie aber froh, sich durchgerungen zu haben: Heute gehe es ihr "super".
Quelle: teleschau – der mediendienst