Sie wünsche sich, dass "alle einen Riesenspaß haben", sagte Heidi Klum zu Beginn ihres "HeidiFests" (ProSieben). Das dürfte sie erreicht haben. Sie und ihre 22 Showacts verwandelten das Münchner Hofbräuhaus in ein Tollhaus, die 1.000 von Heidi geladenen Gäste feierten eine Party wie im Fiebertraum. Heidi hat sich einen Traum erfüllt. Sie gab eine Party für sich: mit ihren Freunden, ihren Lieblingskünstlern und ihren Lieblingshits. Und ihrem Tom. La Klum feierte nicht nur, sie zelebrierte ihre Liebe.
Gleichzeitig war es ein rauschhafter Wiesn-Warm-up, denn in zwei Tagen beginnt das Oktoberfest. Im Hofbräuhaus konnte man beim "HeidiFest" im besten und im schlimmsten Sinne erleben, was einen da zwei Wochen lang in den Bierzelten erwartet: Bier-Tsunamis, bayerische Schmankerl, viele berühmte Leute (kein Kameraschwenk ohne bekannte Gesichter!) und noch mehr, die es gerne wären. Die sozialen Medien werden bersten vor Instagram-Posts vom "HeidiFest" - viele der Gäste dürften vor lauter Handyhantieren nicht zum Trinken gekommen sein.
Ob Heidi ihre angekündigten sechs Maß schaffte? Während der Sendezeit bei ProSieben definitiv nicht, denn die Sause dauerte "nur" bis 22.15 Uhr und somit weniger lang, als die Bierzelte auf der Wiesn geöffnet sein werden. Aber natürlich war die Party noch lange nicht rum, als die Kameras sich ausklinkten.
"Damit wir endlich was zu trinken haben"
Ins Hofbräuhaus schwebte Heidi dann in den Armen von Profitänzer Massimo Sinató. Im Walzerschritt drehten sie ihre Runden zur lokalen Bierhymne "In München steht ein Hofbräuhaus", gesungen von Marianne und Michael, durch die Gänge des Hofbräuhauses. Dann schritt Heidi zum traditionellen Anstich. "Damit wir endlich was zu trinken haben", sagte sie, während an den Tischen ringsum bereits halbleer getrunkene Maßkrüge standen. Naja, Bierschaum drüber.
Dachte sich auch Heidi und spritzte sich mit dem ersten Hieb auf den Zapfhahn selbst voll. Mit drei weiteren sicheren Schlägen schaltete sie die Bierdusche aus. "Ozapft is!", frohlockte sie.
Danach wurden die Dämme geöffnet. Für Bier-Tsunamis und Schweinsbraten und Käspatz'n. Und für ein Schlagerhit-Feuerwerk ohnegleichen. Roberto Blanco, mit 88 Lenzen der Senior der Künstlertruppe, eröffnete mit dem Motto des Abends ("Ein bisschen Spaß muss sein"). Keine zwei Stunden später schloss die Münchner Freiheit mit "Ohne dich" den fernsehöffentlichen Teil des Abends.
Feuchter Start: Heidi spritzt sich bei Anstich voll
Heidi gab den professionellen Entertainer, stimmte mehrmals kräftig "Ein Prosit der Gemütlichkeit" an, moderierte einige Titel und sogar die Werbepause an und bewies bei einigen Vokaleinlagen, dass sie nicht singen kann. Und, dass ihr das überhaupt nichts ausmacht. Sie sprang schon auf die Bierbank und feierte mit Lou Begas "Mambo Nr. 5", als ihre Kinder noch eher zurückhaltend wippten. Später, als Heidi mit Tom und Bill und dem allgegenwärtigen Thomas Hayo die Bierbank rockte, war von den Klum-Kids schon nichts mehr zu sehen.
Und von Bill Kaulitz absolut nichts zu hören. Während Tom zwischendurch mal zu Wort kam, hatte Bill keine einzige Sendesekunde. All Eyes on Heidi beim "HeidiFest", das versteht auch der Schwager.
Es war ein Musik-Mix aus Après-Ski, Schlagerboom und Oktoberfestzelt, der etliche Generationen abdeckte. Die Stars auch. Neben Roberto Blanco traten auch die Musik-Veteranen Peter Kraus (86), Michael Holm (80), Jürgen Drews (80) und Howard Carpendale (79) auf. Die jüngsten Künstler dürften Eric Philippi (28) und Vincent Gross (29) gewesen sein. Na und? Alter schützt vor Stimmung nicht!
Popo-Klapse, Liebesseufzer und Schmuseblues: Heidi & Tom in Love
Und zwischendurch wurde es richtig romantisch, denn bei allem Feiern vor Kameras vergaß Heidi ihre Liebe nicht, die sie regelrecht zelebrierte. Beim Einmarsch ins Haus hatte ihr Tom noch berherzt-zärtlich ans Hinterteil gefasst. Beim von Heidi gewünschte Tanz war er dann nicht so forsch. Schließlich reichte es zum Wiegeschritt-Tänzchen zu "Herzilein" von den Wildecker Herzbuben. Für den Grapscher revanchierte sich Heidi dann auch und klatschte nach Michelle und Eric Philippi den Applaus beidhändig auf Toms Lederhos-umhülltes Gesäß.
Richtig süß wurde es dann, als Heidi ihrem Tom ein "Ti amo" zuseufzte und damit zu Howard Carpendale überleitete. Und als dann, zu spätester Stund, Heidi und Tom zärtlich zu "Ohne dich" von der Münchner Freiheit schmusebluesten, strahlten viele Augen im weiten Rund nicht nur wegen des Alkoholpegels feucht.
Eines muss man Heidi Klum lassen: Sie versteht es, zu feiern. Das, was sie da an Staraufgebot auffuhr, wird auch in keinem Wiesnzelt getoppt werden, da haben es schon Giovanni Zarrella und Florian Silbereisen im TV schwer. Zumal die ihre Stars nicht in diesem atemlosen Tempo durch den Abend hetzen.
Aber es machte Spaß. Vor allem und deutlich sichtbar - Heidi Klum.