Einer im September veröffentlichten Umfrage des Instituts Infratest dimap ist die AfD in Sachsen-Anhalt derzeit mit 39 Prozent stärkste politische Kraft. Die CDU hingegen landet mit 27 Prozentpunkten auf dem zweiten Platz. Im ZDF-"Morgenmagazin" wies Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff dennoch darauf hin, dass es sich bei den hohen Umfragewerten der AfD nicht um ein "ostdeutsches Phänomen", sondern "eine gesamtbundesdeutsche Entwicklung" handle.
"Man merkt es ja letztendlich nicht nur bei Umfragen, sondern bei der Bearbeitung vieler Themen", stellte der CDU-Politiker im Gespräch mit Moma-Moderatorin Dunja Hayali fest. Die allgemeine Situation sei in den vergangenen Jahren "wesentlich komplexer" geworden, erklärte Haseloff: "Wir haben wieder Krieg in Europa, Unsicherheiten, die Wirtschaft ist nicht mehr auf der Position, die wir viele Jahrzehnte lang gewohnt waren." Zudem sei "der tägliche Politikbetrieb komplizierter geworden".
Reiner Haseloff appelliert an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk
Und trotzdem: Es könne "doch nicht sein", dass eine Partei wie die AfD "die stärkste politische Kraft in dieser Bundesrepublik wird", zeigte sich Haseloff alarmiert. "Da müssen wir alle, auch die Medien, auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk, in der Darstellung der Wirklichkeit daran arbeiten, dass wir das, was wir zu verteidigen haben - wie die Demokratie, aber auch ein stabiles und sozialstaatliches Gemeinwesen - dass wir das positiv beschreiben und nicht nur kritisieren und negativ deklarieren!", forderte der 71-Jährige und stellte klar: "Wir Politikerinnen und Politiker können auch keine Wunder vollbringen."
Nichtsdestotrotz sei es gerade anlässlich des Tags der Deutschen Einheit essenziell, das zu verteidigen, "was wir in der friedlichen Revolution und dann auch gemeinsam in der Wiedervereinigung erreicht haben", betonte Haseloff. "Da müssen alle gesellschaftlichen Kräfte dazu beitragen."
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