Für Paul Ziemiak (CDU) geht die Rechnung beim Bürgergeld sichtlich nicht auf. "Dann arbeiten sie Vollzeit und dann sagen Sie denen: Ja, aber du hast doch 100 Euro mehr im Monat?", überschlägt sich die Stimme des Generalsekretärs der Nordrhein-Westfälischen CDU am Donnerstagabend bei "Maybrit Illner" im ZDF.

Gerade hatte er noch damit argumentiert, dass "viele Unternehmen mit dem Jobcenter konkurrieren". Die Menschen, vor allem ukrainische Flüchtlinge, die sofort Anspruch aufs Bürgergeld hätten, würden sich oft aus finanziellen Gründen gegen eine Arbeitsstelle entscheiden. "Das ist die Realität in Deutschland."

Für den Juso-Vorsitzenden Philipp Türmer sieht die Realität anders aus: "Das ist vielfach nachgerechnet, das stimmt nicht", holte er aus, "wenn man in Deutschland arbeitet, dann hat man mehr Geld als im Bürgergeld." - "Ja, wenn Sie Vollzeit arbeiten, haben Sie dann am Ende ein paar Euro mehr in der Tasche", fiel ihm der CDU-Politiker ins Wort, "das ist eine Theorie. Stimmt auch", gab er zu. Doch Türmer unterbrach ihn - und stellte klar: "In jeder Konstellation haben sie mehr Geld."

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