Es ist eine der erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten: 7,7 Milliarden US-Dollar spielten die acht "Harry Potter"-Filme ein - und damit mehr als alle bisherigen James-Bond-Filme zusammen. Es gibt kaum eine bessere Art, eine Schauspiellaufbahn zu beginnen als im Fall von Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint. Dennoch: Obwohl die Stars der "Harry Potter"-Reihe sich zwischen 2001 und 2011 ein goldenes Näschen verdienten, gingen ihre Karrieren nach dem Ende der Potter-Ära sehr unterschiedlich weiter. Wir zeigen zur Ausstrahlung der beiden Teile von "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" am 31. Dezember (ab 18.40 Uhr auf ProSieben), was aus den Jungstars der "Harry Potter"-Reihe wurde.

Daniel Radcliffe

Seine Karriere begnn verheißungsvoll und sie endete auch nicht nach den "Harry Potter"-Filmen. Produzent David Heyman persönlich hatte Daniel Radcliffe im Jahr 2000 gebeten, für die Rolle des Zauberjungen vorzusprechen, nachdem er den damals Zehnjährigen in der BBC-Verfilmung des Charles-Dickens-Roman "David Copperfield" gesehen hatte. Und auch Regisseur Chris Columbus wusste sofort: "Das ist Harry Potter!"

Nachdem er in seiner Jugend die Hauptrolle in acht Blockbustern gespielt hatte, schlug Radcliffe nach dem Ende der Reihe einen anderen Weg ein: Er suchte sich vorwiegend Rollen in Theaterstücken und Independentfilmen aus, um nicht ewig Harry Potter zu bleiben. So war er 2019 in der krawalligen Actionkomödie "Guns Akimbo" zu sehen, nachdem er drei Jahre zuvor in der Groteske "Swiss Army Man" eine unentwegt flatulierende Leiche gespielt hatte.

Skurril ging es auch in der Serie "Miracle Workers" zu. Darin spielte Radcliffe vier Staffeln lang einen niederrangigen Engel, der zwei Erdlinge dazu bringen muss, sich zu verlieben, weil sonst die Apokalypse droht. Zuletzt übernahm der britische Schauspieler die Hauptrolle in der überdrehten Filmbiografie "Weird - Die Al Yankovic Story", in der er den Musiker und Parodisten Weird Al Yankovic verkörpert.

Emma Watson

Sie ist die wohl erfolgreichste "Harry Potter"-Ehemalige: Emma Watson, die in der Reihe Harrys beste Freundin Hermine Granger spielte. In der Liste der 20 kommerziell erfolgreichsten Filme aller Zeiten ist die Britin gleich mit zwei Filmen vertreten - mit "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2" und der Realverfilmung des Disneyklassikers "Die Schöne und das Biest".

Kein Wunder, dass Watson 2017 auf der "Forbes"-Liste der bestbezahlten Schauspielerinnen auftauchte: mit 14 Millionen US-Dollar landete sie in dem Jahr auf Rang 6. In den letzten Jahren wurde es etwas ruhiger um die studierte Literaturwissenschaftlerin. Zuletzt war sie 2019 in einer der Hauptrollen von Greta Gerwigs Roman-Verfilmung "Little Woman" (2019) an der Seite von Meryl Streep, Laura Dern und Saoirse Ronan zu sehen.

Rupert Grint

Und der Dritte im Bunde? Natürlich Ron Weasley, Harry Potters bester Freund. Auf die Frage, was er von seiner "Harry Potter"-Gage kaufen wolle, antwortete Rupert Grint nach dem ersten Film: "einen Eiswagen". Jahre später erfüllte er sich diesen Traum, arbeitet heute aber trotzdem nicht als Eisverkäufer.

Auch wenn er es von den drei "Harry Potter"-Hauptdarstellern am schwersten hatte, neue Rollen zu bekommen, behauptet sich Grint weiterhin wacker als Schauspieler. 2017 spielte er die Hauptrolle in "Snatch", der Serie zu Guy Ritchies gleichnamiger Gaunerkomödie. Auch in der BBC-Neuverfilmung des Agatha-Christie-Krimis "Die Morde des Herrn ABC" hatte er eine prominente Rolle.

Auffällig auch: In dem Mystery-Meister M. Night Shyamalan hat Grint offenbar einen kreativen Partner gefunden. Mit dem Regisseur von "The Sixth Sense" drehte er zuletzt die Horrorserie "Servant", für die Shyamalan als ausführender Produzent und als Regisseur einiger Episoden verantwortlich zeichnet, sowie den hochgelobten Mystery-Thriller "Knock at the Cabin" mit Grint in der zwielichtigen Rolle eines Apokalypsen-Verkünders.

Bonnie Wright, Tom Felton, Matthew Lewis

Zunächst ist sie für ihn nur die kleine Schwester seines besten Freundes: Doch im Lauf der Zeit entwickelt Harry Potter mehr als nur brüderliche Gefühle für Ginny Weasley. Ihre Darstellerin Bonnie Wright zog es nach dem Ende der "Harry Potter"-Reihe hinter die Kamera. Sie absolvierte ein Studium im Bereich Film- und Fernsehproduktion und führte seitdem bei mehreren Kurzfilmen Regie. Als Schauspielerin wirkte sie zuletzt in unauffälligen Produktionen mit, wie zuletzt in "A Christmas Carol". Ähnlich Emma Watson machte auch sie sich als Aktivistin einen Namen, Wright setzt sich unter anderem für das Recycling von Plastikmüll ein.

Kein Hogwarts-Schüler war in der Reihe so gemein wie Draco Malfoy. Neben seinem Intimfeind Harry Potter piesackte der Fiesling aus dem Hause Slytherin am liebsten Harrys tollpatschigen Klassenkameraden Neville Longbottom. Privat verstanden sich die Darsteller Tom Felton und Matthew Lewis immer bestens. Deshalb waren Kenner auch nicht weiter irritiert, als Lewis einmal auf Instagram ein gemeinsames Foto mit den Worten kommentierte: "Nimm deine Slytherin-Pfoten von mir, du verdammter dreckiger Affe".

Damit spielte Lewis auf Feltons Rolle im Blockbuster "Planet der Affen: Prevolution" an. Denn auch er konnte seine Karrieren nach dem Ende der "Harry Potter"-Reihe fortsetzen. Unter anderem war Felton im Kinofilm "A United Kingdom" (2016) und Serien wie "Murder in the First" oder "The Flash" in größeren Rollen zu sehen. Zuletzt wirkte er neben Damian Lewis und Katherine Waterston in der Kostüm-Komödie "Fackham Hall" (2025) mit.

Lewis verschwand aber auch nicht in der Versenkung. An die Erfolge der "Harry Potter"-Filme konnte er zwar nie anknüpfen, produktiv blieb er dennoch. Dank kleinerer Rollen in Kinofilmen wie der Romanze "Ein ganzes halbes Jahr" (2016), aber auch mit größeren Auftritten in Serien wie "Ripperstreet", "Happy Valley" und "Girlfriends" kam der britische Schauspieler bislang gut über die Runden. Und so scheint es auch zu bleiben. Demnächst wird Lewis in der bereits abgedrehten Tragikomödie "Touché" in einer Hauptrolle zu sehen sein.

Quelle: teleschau – der mediendienst