"Stille Nacht"? Nicht auf Kabel Eins und nicht mit Terence Hill. Zu Weihnachten gibt es - wie seit Jahren - das volle Programm. Auf dem Sender gibt es an Heiligabend ("Die rechte und die linke Hand des Teufels", 24.12., 20.15 Uhr, "Vier Fäuste für ein Halleluja", 24.12., 22.35 Uhr) und am zweiten Weihnachtsfeiertag ("Zwei Himmlhunde auf dem Weg zur Hölle", 26.12., 20.15 Uhr) zahlreiche Filme aus der erfolgreichen Phase von Terence Hill und seinem Filmpartner und Freund Bud Spencer gezeigt. Allerdings keine neuen, denn nach Spencers Tod 2016 hat sich auch der inzwischen 86-jährige Hill mehr und mehr aus dem Filmgeschäft verabschiedet.
Heute verteilt er keine Prügel mehr, sondern bringt Leckereien unters Volk. Seit 2017 gibt es seine Eisdiele "Gelateria Girotti" in Almeria im Herzen Umbriens, wo sein Vater, ein Chemiker, herstammte. Benannt ist der Eissalon nach seinem bürgerlichen Nachnamen. Hill kam 1936 als Mario Girotti zur Welt. Erst für den Spencer/Hill-Film "Gott vergibt - Django nie!" (1967) mussten sich beide Pseudonyme aussuchen. Carlo Pedersoli wählte Bud Spencer (nach seinem Lieblingsbier Budweise und seinem Vorbild Spencer Tracy), Girotti suchte sich Terence Hill aus. Auch, weil er dieselben Initialen hatte wie der Name seiner deutschen Mutter Hildegard Thieme.
Terence Hill ist Ehrenbürger von Dresden
Diese stammte aus Lommatzsch bei Dresden. Dorthin zog die Familie auch, als Terence Hill, in Venedig geboren, vier Jahre alt war. Die Familie erlebte die schweren Bombenangriffe auf Dresden mit und zog erst 1947 ins italienische Amelia, in die Heimat von Hills Vater. Hill sah sich immer als Deutsch-Italiener und spricht fließend Deutsch. 1995 besuchte er Lommatzsch und die Stätten seiner Kindheit.
In Dresden ist Terence Hill nicht nur Ehrenbürger, sondern immer irgendwie präsent. Denn seit 2019 gab es eine Filiale seiner Eisdiele. Der Eissalon zog 2025 um und lebt als "Nobody" seit Herbst in der Dresdner Altstadt weiter. Dort gibt es neben dem Girotti-Eis auch Burger, Ofenkartoffeln und Bowls sowie Bohnengerichte, denn die gab es in den Spencer-Hill-Italowestern reichlich. Und natürlich kann man da auch entspannt Bud-Spencer-Terence-Hill-Filme gucken.
Der Tod von Bud Spencer erschütterte Terence Hill schwer
Seine bislang letzte Filmarbeit war "Mein Name ist Somebody" (2018). Es war seine 81. Beteiligung an einem Film oder einer Serie und der vorläufige Abschluss einer Karriere, die er 1951 als Zwölfjähriger in "Das große Ferienabenteuer." startete. Als Spencer und Hill erstmals in einem Film mitwirkten, 1959 in "Hannibal", hatten sie noch keine gemeinsame Szene. Kennengelernt hatten sie sich einst in einem Schwimmverein in Rom.
Bis 1994 drehten die beiden 18 Filme gemeinsam und landeten auch mit ihren Solo-Arbeiten Erfolge - Hill mit "Nobody", "Lucky Luke" oder "Don Matteo", Spencer mit "Sie nannten ihn Mücke" und "Ein Koch für alle Fälle". Am Anfang seiner Karriere hatte Hill auch in vier Karl-May-Verfilmungen mitgespielt. In "Winnetou 2" durfte er als US-Soldat sogar Ribanna (Karin Dor), die große Liebe von Winnetou (Pierre Brice) heiraten.
Bei Bud Spencers Tod 2016 zeigte sich Terence Hill schwer erschüttert und erklärte, er haben seinen "besten Freund verloren". Hill lebt heute mit seiner aus Bayern stammenden Frau Lori in Amelia. Die beiden lernten sich 1967 bei Dreharbeiten zu "Gott vergibt ... Django nie!" kennen und heirateten zwei Monate nach dem ersten Date. Die beiden haben einen Sohn (Jesse, 56). Der zweite Sohn Ross, den sie 1973 in München adoptierten, starb 1990 bei einem Autounfall.
Hill ist nach wie vor in Deutschland und Italien beliebt. Am Tag seines 86. Geburtstags am 29. März besuchte er in seiner Geburtsstadt Venedig ein Fußballspiel zwischen Venezia FC und Bologna FC im Stadio Pierluigi Penzo. Vor dem Anpfiff wurde Hill auf dem Rasen begrüßt und erhielt von Ex-Venezia-Profi Cristian Molinaro ein personalisiertes Trikot.
Quelle: teleschau – der mediendienst