Es war ein spektakuläres Comeback. Lange hatten die Fans darauf gewartet. Als Linda Hamilton, die genau wie Arnold Schwarzenegger seinerseits der "Terminator"-Reihe ihren Stempel aufgedrückt hatte, in "Terminator: Dark Fate" endlich wieder in ihre Paraderolle schlüpfte, war die Aufregung groß. Da war sie wieder, die Sarah Connor, die sich nun noch entschlossener, noch grimmiger als in "Terminator 2 - Tag der Abrechnung" (zu sehen am 10. November, 20.15 Uhr auf Kabel Eins) mit einer Handvoll Verbündeter gegen die metallenen Schergen aus einer düsteren Zukunft entgegenstemmte.

Fast war Hamilton mit ihrem dritten Auftritt in der Action-Reihe nach "Terminator" und "Terminator 2" - im vierten Teil "Terminator: Die Erlösung" war nur ihre Stimme zu hören - sogar Schwarzenegger in die Parade gefahren. Aber nur fast. Denn Arnie hatte auch hier sein Versprechen eingelöst. Einmal mehr glänzte er als Tötungsmaschine aus der Zukunft, der er wieder einen Schuss Ironie beimischte. Es gehört zu den gelungensten Momenten des Films, wie sein T-800 nicht nur wie ein Mensch aussieht, sondern auch das Menschsein, als Teil einer Patchwork-Familie, perfekt adaptiert hat. Yes, Arnie was back.

Doch anders als seine Wiederkehr hatte Hamiltons einen schalen Beigeschmack. Man wurde den Eindruck einfach nicht los, dass sie bald wieder aus dem Rampenlicht treten würde. Denn zu lange war es bis dahin ruhig um sie gewesen. Zu sehr war sie auf die Rolle Sarah Connors festgelegt, sodass sie daneben seit dem "Tag der Abrechnung" kaum weitere Filmerfolge einfahren konnte. Zu oft auch hatte sie in der "Terminator"-Reihe mit Abwesenheit geglänzt. Und hätte Produzent James Cameron sie nicht vom Gegenteil überzeugt, wie sie in einem Interview verriet, wäre sie auch nicht auf den "Dark Fate"-Zug aufgesprungen.

Linda Hamilton in "Stranger Things" dabei

Der Eindruck hatte nicht getrogen. Kaum hatte sich die Aufregung um den sechsten "Terminator"-Film gelegt, verschwand Hamilton wieder in der Versenkung. Untätig war sie in den vergangenen Jahren jedoch nicht, doch die wenigen Projekte, an denen sie beteiligt war, blieben unter dem Radar. So wie die Serie "Claws", wo sie in einigen Folgen mitwirkte. Oder Sci-Fi-Actioner "Osiris", der im Sommer dieses Jahr kaum eine Kinoauswertung erlebte. Immerhin: In der hochgelobten Sci-Fi-Comedy-Serie "Resident Alien" war ihr Auftritt neben Hauptdarsteller Alan Tudyk mehr als nur kurz.

Nun aber steht Hamilton vor einem weiteren Comeback. In der letzten Staffel der Mystery-Serie "Stranger Things" (erhältlich auf Netflix ab 27. November) ist sie Teil des erweiterten Darsteller-Ensembles. Ob sie diesmal gekommen sein wird, um zu bleiben, wird die Zukunft zeigen. Fest steht aber längst Folgendes: Ein weiteres Mal als Sarah Connor wird man sie nicht mehr sehen - es sei denn, jemand würde wieder ein paar überzeugende Argumente auf Lager haben. Sie sei "fertig" mit der Rolle, sagte sie seinerzeit dem "Business Insider". "Ich habe nichts mehr zu sagen. Die Geschichte wurde erzählt und sie wurde bis zum Exzess ausgeführt."