Mit seiner Stiftung setzt er sich für benachteiligte Kinder ein, auch für zahlreiche weitere wohltätige und humanitäre Zwecke hat Peter Maffay in seiner langen Karriere geworben. Politisch hat sich der 76-Jährige in der Vergangenheit ebenfalls immer wieder geäußert: Ende Juli postete er einen emotionalen Text bei Instagram, in dem er die deutsche Politik angesichts der katastrophalen humanitäre Situation im Gaza-Streifen harsch anging. In einem Interview mit "t-online" äußerte er sich nun erneut und monierte die falschen Prioritäten, die die Politik seiner Meinung nach setze.

"Wir leben im vierten Jahr eines Krieges in der Ukraine, sehen das Elend in Gaza, erleben globale Ernährungskrisen", stellt Maffay fest. Es brauche "einen weltweiten Konsens, um diese Spirale zu stoppen". Auf die Frage, wie diese Aufgabe gelingen soll, antwortete der Musiker: "Wenn ich sehe, wie viele Milliarden aktuell in Rüstung fließen - das halte ich für sinnlos. Verteidigung, ja, aber nicht Eskalation. Wir treiben eine Spirale nach oben, während gleichzeitig Kinder leiden. Das ist es, was mich umtreibt."

Maffay: "Wir verspielen die Zukunft unserer Kinder"

Maffay erinnert sich im Interview auch an seine eigene Kindheit, in den 60er-Jahren flüchtete er als Teenager mit seiner Familie aus Rumänien. "Wir hatten damals nichts", erklärt Maffay, "Oder wie ich gern zu sagen pflege: Von nichts gab es viel. Aber ich hatte Eltern, die mir trotz aller Einschränkungen eine Kindheit ohne Angst ermöglicht haben. Das war mein großes Glück" Er wisse deswegen, wie sich Existenzangst anfühlt: "Schlafen zu können, ohne sich zu sorgen, ob die Kinder morgen genug zu essen haben - das ist unbezahlbar."

Diese Sicherheit sei in Deutschland inzwischen bedroht: "Wir sind mittendrin in einer Abwärtsbewegung", ist sich Maffay sicher: "Kinderarmut, Wohnungsnot, Perspektivlosigkeit - das ist real. Ich bin kein Pessimist, aber ich sehe diese gesellschaftliche Erosion ganz klar. Wir verspielen gerade die Zukunft unserer Kinder."

Auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt sorgt Maffay sich. Im Interview wünscht er sich mehr Respekt, dass Menschen sich zuhören und weniger von oben herab urteilen: "Wenn wir lernen, uns wirklich zu begegnen - nicht nur oberflächlich - dann wird vieles besser. Wissen ist der Schlüssel. Und Menschlichkeit."

Quelle: teleschau – der mediendienst