Aktuell läuft in München das 190. Oktoberfest. Unzählige Menschen zieht es wieder in Bayerns Hauptstadt, um in Dirndl und Lederhose im Wiesn-Zelt zu feiern. Auch Ex-"Tagesschau"-Moderatorin Judith Rakers (49) war schon Gast auf dem größten Volksfest der Welt. Mit ihm verbindet sie jedoch nicht nur gute Erinnerungen.
In dem Podcast "Baborie & Rakers", den Judith Rakers gemeinsam mit Ariana Baborie (37) führt, sprachen die beiden in der aktuellen Folge zunächst übers Ausmisten. Vor allem Rakers falle es demnach extrem schwer, sich von alten Klamotten und Gegenständen zu trennen. An denen hingen schließlich, so die Moderatorin, verschiedenste Erinnerungen. So auch an ihren Dirndln.
Wie Rakers erzählt, habe sie kürzlich zwei Dirndl bei sich wiedergefunden. Eines davon trug sie demnach bei ihrem allerersten Besuch auf dem Oktoberfest. Damals sei sie "Anfang, Mitte zwanzig und Praktikantin" gewesen, erinnert sich Rakers. Vor Ort habe sie die typischen Bilder erwartet, von Menschen, die zünftig in Trachten feiern und friedlich gemeinsam anstoßen. Doch ganz so war es vor Ort dann nicht... "Ich bin über diesen Oktoberfest-Platz gegangen und es war ja noch taghell. Überall waren schon total betrunkene Menschen", berichtet sie.
Judith Rakers berichtet von "schlimmste Entdeckung" auf der Wiesn
Die "schlimmste Entdeckung" sei jedoch eine andere gewesen. So sei sie damals an einem "Gras-Wall" vorbeigekommen, auf dem sich mehrere Menschen befanden. "Auf diesem Wall lagen ganz viele Menschen, die entweder geschlafen haben, oder betrunken waren", erinnert sie sich. Der Münchner Volksmund nennt diesen Ort übrigens recht prosaisch "Kotzhügel".
"Und dann habe ich eine Szene gesehen und die fand ich so schlimm", erinnert sich Rakers. Demnach habe sie eine Frau beobachtet, die scheinbar betrunken oder sogar bewusstlos mit geschlossenen Augen im Dirndl auf der Wiese lag. "Und so ein Typ hing über ihr, mit der Hand unter ihrem Dirndl", berichtet sie betroffen. Ob es sich um einen Fremden oder den Partner der Frau gehandelt habe, habe sie nicht gewusst. "Oh Gott, das ist ja furchtbar", zeigt sich auch Podcast-Partnerin Ariana Baborie betroffen.
"Hätte ich da nicht hingehen müssen?"
Rakers erinnert sich, dass sie ihre Begleiter gefragt habe, ob sie der Frau helfen sollten. Doch diese winkten mit den Worten "Das ist die Wiesn, die haben sich gern" ab. "Ich bin dann mitgegangen und war irgendwie total irritiert von der Situation", so Rakers. "Keinen hat das irgendwie irritiert", wundert sie sich rückblickend. An die Szene müsse sie noch heute oft denken, wenn es um das Thema "Übergriffigkeit" gehe, gesteht die Moderatorin: "Weil ich immer denke: 'Hätte ich da nicht hingehen müssen und fragen müssen, ob alles in Ordnung ist?"
Dass es auf dem Oktoberfest nicht immer friedlich bleibt und es auch immer wieder zu Übergriffen kommt, ist durchaus bekannt. Auch dieses Jahr wurden bereits am ersten Wochenende mehr als 90 Straftaten angezeigt, darunter sechs Fälle von sexueller Belästigung, teilte die Polizei mit. Für Betroffene sexueller Übergriffe gibt es auch dieses Jahr wieder den "Safe Space" hinter dem Schottenhamel-Zelt als Anlaufstelle.