Der Actionfilm "47 Ronin" mit Star-Schauspieler Keanu Reeves machte ihn ihm Jahr 2013 weltberühmt - jetzt muss Carl Rinsch womöglich für eine ganze Weile ins Gefängnis. Der Hollywood-Regisseur wurde am Donnerstag vor einem Gericht in New York von einer Jury schuldiggesprochen, nachdem die Geschworenen knapp eine Woche lang verhandelt hatten. Das Urteil: Der 49-Jährige soll Netflix um eine Millionen-Summe betrogen haben.
So bekam Carl Rinsch bereits vor Jahren von dem Streaming-Riesen grünes Licht für eine neue Sci-Fi-Serie namens "White Horse". Netflix stellte dem Regisseur daraufhin über 40 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Weil die Produktion allerdings vor der Corona-Pandemie begonnen hatte, gab Rinsch an, mehr Geld zu benötigen. Netflix ließ ihm weitere elf Millionen Dollar zukommen - die der Regisseur sich jedoch in die eigene Tasche gesteckt haben soll.
Er habe das Geld statt in die Serien-Produktion in Luxusmöbel, Autos, Aktien und in die Kryptowährung Dogecoin gesteckt, so der Vorwurf. Vor Gericht beteuerte Carl Rinsch zwar, die elf Millionen Dollar seien für eine zweite Staffel von "White Horse" gewesen, doch Netflix stellt klar, nie eine zweite Staffel bestellt zu haben. Es sei ja nicht einmal die erste abgeliefert worden.
Carl Rinsch verspielte Netflix-Millionen "mit spekulativen Aktienoptionen und Kryptotransaktionen"
Gegenüber "Deadline" erklärte US-Staatsanwalt Jay Clayton: "Carl Erik Rinsch nahm elf Millionen Dollar, die für eine Serie bestimmt waren, und verspielte sie mit spekulativen Aktienoptionen und Kryptotransaktionen. Die heutige Verurteilung zeigt, dass wir, wenn jemand Investoren bestiehlt, dem Geldfluss nachgehen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen werden."
Im März wurde Rinsch bereits wegen Betrugs und Geldwäsche verhaftet, kam aber gegen eine Kaution von 100.000 Dollar wieder frei. Jetzt muss der Regisseur allerdings sicher ins Gefängnis - nur die Länge steht noch nicht fest. Im schlimmsten Fall drohen bis zu 90 Jahre Haft. Im April 2026 soll Rinsch seine Strafe antreten müssen.
Quelle: teleschau – der mediendienst